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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz
Autoren: Sandra Marton
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hinstellte. „ Mangia .“
    Es war ein Befehl, keine Bitte. Ihn schauderte – Essen sollte nicht grün sein –, aber gehorsam nahm er die Gabel auf.
    Die Brüder waren bei ihrem zweiten Espresso, als Felipe, Cesares treuer Diener, in die Küche kam.
    „Euer Vater will euch jetzt sehen.“
    Beide Brüder standen auf, doch Felipe schüttelte den Kopf. „Einzeln, einer nach dem anderen. Raffaele zuerst.“
    Rafe lächelte dünn und murmelte etwas von den Privilegien eines Imperators, Dante grinste und wünschte ihm viel Spaß.
    Als er den Blick wieder auf den Tisch senkte, stand eine zweite frittata vor ihm. Er aß auch die, spülte mit Espresso nach und wehrte dann die Versuche seiner Mutter ab, ihn noch weiter mit Käse oder Keksen oder frischem Brot vollzustopfen.
    Immer öfter sah er auf die Uhr und wurde immer ungeduldiger. Nach vierzig Minuten schob er seinen Stuhl zurück und stand auf.
    „ Mamma , ich fürchte, ich habe noch vieles zu erledigen. Sag Vater, dass ich …“
    Felipe erschien an der Tür. „Dein Vater wird dich jetzt empfangen.“
    „So gut erzogen“, meinte Dante freundlich. „Ein richtig braver kleiner Schoßhund.“
    Der alte Sizilianer sagte keinen Ton, aber der Blick war nicht misszuverstehen.
    „Gleichfalls“, sagte Dante und bleckte die Zähne, als er sich an dem Mann vorbeischob.
    Das Zimmer war, wie es schon immer gewesen war – groß, dunkel, vollgestellt mit Madonnen- und Heiligenstatuetten. Dunkelrote bodenlange Samtvorhänge waren vor die Türen zur Terrasse gezogen.
    Cesare saß hinter dem schweren Mahagoni-Schreibtisch auf einem Stuhl, der an einen Thron erinnerte. Mit einer kleinen Geste entließ er Felipe. „Und zieh die Tür hinter dir zu“, sagte er noch.
    Dante setzte sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch, streckte die langen Beine aus, schlug die Füße übereinander, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.
    „Dante.“
    „Vater.“
    „Danke, dass du gekommen bist.“
    „Du hast mich herbeordert. Was willst du?“
    Cesare seufzte, schüttelte den Kopf und legte die perfekt manikürten Hände auf den Schreibtisch. „‚Wie geht es dir, Vater? Was gibt es Neues bei dir? Hast du in letzter Zeit etwas Interessantes erlebt?‘“ Buschige Augenbrauen wurden in die Höhe gehoben. „Bist du nicht in der Lage, höfliche Konversation zu machen?“
    „Ich weiß, dir geht es bestens. Du bist kerngesund, auch wenn du so tust, als würde bereits der Tod hinter dir lauern. Und was immer es Neues bei dir gibt, sollte besser nicht erwähnt werden.“ Dante lächelte kalt. „Falls du etwas Interessantes erlebt haben solltest … warum berichtest du nicht dem FBI davon statt mir?“
    Cesare schmunzelte. „Du hast Sinn für Humor, mein Sohn.“
    „Aber keine Geduld für unnützen Schwachsinn. Kommen wir also zum Punkt. Ist das wieder eine Sitzung, weil du angeblich bald stirbst und ich bestimmte Dinge wissen muss? Denn wenn ja, dann …“
    „Ist es nicht.“
    „Eine klare, direkte Antwort.“ Dante nickte. „Du beeindruckst mich. Nun, so weit jemand wie du und deinesgleichen mich beeindrucken kann.“
    Cesare lief rot an. „Beleidigungen von zwei Söhnen, an ein und demselben Morgen.“
    Dante grinste. „Dann muss dein Gespräch mit Rafe wohl so gut verlaufen sein, dass er direkt zur Gartentür hinaus ist, anstatt noch eine Minute länger unter deinem Dach zu bleiben.“
    „Dante, hältst du es für machbar, mir für ein paar Minuten die Gelegenheit zu geben, auch etwas zu sagen?“
    Schau an, das war ja ein ganz neuer Ansatz. Kein Brüllen, keine Befehle, sondern ein Tonfall, der an Höflichkeit erinnerte. Nicht, dass es einen Unterschied machte. Aber Dantes Neugier war geweckt. „Gern. Reichen fünf?“
    Ein Muskel zuckte in Cesares Gesicht, aber er sagte nichts, zog nur eine Schublade auf, holte einen Aktenordner hervor und schob ihn zu seinem Sohn. „Du bist erfolgreich als Investor, oder, mio figlio ? Sieh dir das an und sage mir, was du davon hältst.“
    Noch eine Überraschung. Ein Kompliment von seinem Vater. Und clever gemacht. Der Alte wusste, dass Dante jetzt nicht widerstehen konnte, den Ordner aufzuschlagen.
    „Eine Ranch?“, fragte er, als er die erste Seite überflogen hatte.
    „Nicht nur einfach eine Ranch, Dante. Hier geht es um Viera y Filho. Viera und Sohn ist eine der größten Rinderfarmen in Brasilien. Zu der fazenda gehören Zehntausende von Morgen.“
    „Und?“
    „Und“, Cesare zuckte lässig mit einer Schulter, „ich
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