Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts
Autoren: Lloyd Biggle jr
Vom Netzwerk:
Donovs auch gute Dienste.
    Wargen rückte Koraks Hut so zurecht, daß er das Gesicht des Weltmanagers fast verbarg, und nickte zufrieden. Im Privatlift fuhren sie nach unten.
    Die Ausstellung war nicht besonders gut besucht, und Korak fand dies enttäuschend. Die acht weit auseinander hängenden Bilder interessierten ihn nicht. Er sah sie ohnehin nur als ovale Flecke. Ihn interessierte nur die Reaktion der Betrachter.
    „Neun Leute”, flüsterte Wargen. „Der Kunstkritiker Hualt und seine Frau. Die anderen kenne ich nicht.”
    Als der Kritiker an Korak vorbeikam, sagte der Weltmanager mit verstellter Stimme: „Die Bilder haben eine gewisse Aussage. Aber man kann das doch nicht etwa Kunst nennen!” Hualt beachtete ihn nicht. Sie setzten ihre Runde durch den Ausstellungssaal fort. Besucher kamen und gingen.
    „Harnasharn hat gerade hereingeschaut”, flüsterte Wargen. „Er hat uns erkannt und uns zugewinkt.”
    „Gehen wir zu ihm.”
    Ein paar Minuten später saßen sie dem Kunsthändler in dessen Privatbüro gegenüber.
    „Welch unerwartete Ehre, Exzellenz”, sagte Harnasharn.
    „Sie meinen, daß ein Blinder selten Gemäldeausstellungen besucht? Ich kam auch nur hierher, weil ich wissen will, wie die Leute auf diese Bilder reagieren. Aber bisher habe ich nichts Wesentliches erfahren.”
    „Die wenigsten Besucher wissen, was sie von diesen Werken halten sollen. Sogar die Kritiker sind verwirrt. Wenn die Bilder auch ungewöhnlich sind, so kann ich mir doch nicht vorstellen, daß sie wichtig genug sind, das Interesse eines Weltmanagers zu wecken.”
    „Ich hoffe inständig, daß Sie recht haben, Lester. Könnten die Gemälde eventuell von einem Animaloid stammen?”
    „Fragen Sie aus Neugier, oder handelt es sich um eine Regierungsangelegenheit?“
    „Es könnte zu einer Regierungsangelegenheit werden.”
    „Ich habe zwar zu schweigen versprochen, aber ich glaube, Ihnen beiden kann ich es wohl sagen. Also, ganz im Vertrauen, die Bilder sind Werke eines Animaloids.”
    „Kam es Ihnen gar nicht in den Sinn, daß es riskant sein könnte, die Bilder gerade jetzt auszustellen?”
    „Riskant?” Harnasharn hob erstaunt die Brauen. „Wieso?”
    „Wissen Sie tatsächlich nichts von den unglücklichen Ereignissen auf einigen unserer Nachbarwelten?”
    „Daran habe ich gar nicht gedacht. Meinen Sie wirklich, daß die Ausstellung Ärger verursachen könnte?”
    „Ich weiß es nicht.”
    „Soll ich sie schließen?”
    „Nein. Bisher hat sie noch keine Aufmerksamkeit in dieser speziellen Richtung erregt. Aber das könnte der Fall sein, wenn Sie sie schließen. Vorhin bemerkte eine Frau, ein Gemälde könne doch keinen Wert haben, wenn es keine Menschen darstelle. Das könnte unter Umständen zweideutig gemeint sein.”
    „Würden Sie mir die Frau zeigen?” wandte sich Harnasharn an Wargen. Der Sekretär erfüllte ihm den Wunsch, und Harnasharn sprach mit dem Aufseher.
    „Sie ist Kunststudentin”, berichtete er, als er nach einigen Minuten zurückkehrte. „Am Institut sind Hunderte von Studenten inskribiert, und ich bezweifle, daß irgend jemand ihre Meinung ernst nimmt. Soll ich herausfinden, wer sie ist?”
    „Nein.” Korak stand auf. „Schließen Sie die Ausstellung nicht, halten Sie den Mund, und wenn sich irgend etwas Besonderes ereignen sollte, verständigen Sie sofort Wargen. Wie lange soll die Ausstellung noch geöffnet sein?”
    „Noch einen Monat. Danach werden die Gemälde in die Dauerausstellung geschafft.”
    „Haben Sie das schon angekündigt? Wenn nicht, dann unterlassen Sie es.”
    Harnasharn verbeugte sich, und Korak und Wargen verabschiedeten sich.
    „Ich glaube, es wäre sehr begrüßenswert, wenn Eritha ein Kunststudium begänne”, sagte Korak.

 
5.
     
    In Donov Metro, der Hauptstadt einer gefeierten Welt der Kunst, waren Maler in vollem Ornat paradoxerweise ein ungewohnter Anblick. Gof Milfro erregte denn auch einiges Aufsehen, als er mit seinem Turban und in seinem am Boden schleifenden Mantel durch das Zollgebäude marschierte. Er packte den nächsten Clerk am Ärmel.
    „Hören Sie, mein Freund, ich habe eine Kiste voll Malgeräte auf diesem Sornor-Schiff. Fünfzig Maler warten darauf, draußen steht ein bezahltes Transportauto, und jede Minute Wartezeit bedeutet, daß fünfzig Minuten künstlerische Schaffenszeit verschwendet werden, und das kostet mich Geld. Würden Sie mir also bitte die Sachen ausliefern?”
    „Ich bin sicher, daß Ihre Fracht behandelt wird, wie es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher