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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis
Autoren: Jay Grams
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Landeplatz. Jean und Kenneth hatten für Sekunden den Atem angehalten, als das mächtige Schiff torkelnd zur Landung angesetzt hatte. Sie schien nicht ganz manövrierfähig zu sein, die ‚M I’.
    Unter der erfahrenen Hand Captain Hoals aber fing sie sich im letzten Augenblick, und der silbernschimmernde Raumschiffkörper setzte schließlich sanft auf. Die blendend weiße Fläche des Landeplatzes hatte das Schiff aufgenommen.
    Kenneth Wilson und Jan Meloir blickten sich an.
    „Na also, dann hat es doch noch geklappt“, brach Jean das Schweigen und griff nach seinem Raumanzug. Er rief Frank herbei, und gemeinsam verließen sie die Station, eilten auf das gelandete Schiff zu, an dem sich soeben die oberste Luke öffnete.
     
    *                     *
    *
     
    Und während draußen die Arbeitsroboter und die Besatzungsmitglieder der ‚M I’ das Schiff umstanden und zunächst von außen – besonders an den Aggregaten – einige Überprüfungen vorgenommen wurden, saßen Captain Hoal und Jean in der kleinen, angenehm durchwärmten Kabine und unterhielten sich. Auch Kenneth Wilson hatte sich der Unterhaltung angeschlossen.
    Hier und da warfen sie einzelne Blicke durch das breite Sichtglas, das einen wunderbaren Ausblick auf das mächtige Landefeld bot.
    „Ich kann mir selbst nicht erklären, wie das geschehen konnte“, wiederholte Hoal nun schon zum dritten oder vierten Male. „Aber auf einmal sprachen die Geräte nicht mehr auf die Bedienungen an. Ich bin froh, daß Pluto in der Nähe war. Eine Ausbesserung muß sofort vorgenommen werden. Wir müssen noch heute nach Hermes; haben tausend einfache A-5 Robots an Bord. Das ist schon der fünfte Flug, den ich nach Hermes mache. Aber es ist jedesmal erregend, in die Lufthülle dieses Planeten einzutauchen.“
    Hoal hatte kaum geendet, als sich auch schon Kenneth Wilson meldete.
    „Wissen Sie, Captain, mich würde wirklich einmal interessieren, wie der ganze Handel mit den Fremden auf Hermes vor sich geht.“
    „Nichts leichter als das“, lachte Hoal und nahm einen Schluck Kaffee, den Jean zusammengebraut hatte. „Da ist nicht viel zu erzählen. Auch auf Hermes nicht. Gedanken genügen schon, aber das werden Sie ja selbst wissen.“
    „Ich meine das anders, Captain. Die Roboter der Inter-SOLAR kosten ja immerhin eine Menge Geld, und es wundert mich, daß die so einfach nach Hermes ausgeführt werden, ohne daß eine Gegengabe erfolgt.“
    „Oh, Mr. Wilson, da haben Sie sich aber gewaltig getäuscht.“ Captain Hoal hob die rechte Hand „Die ersten Roboter wurden im Interesse des Friedens nach Hermes gebracht. Die irdische Regierung hat zu den ersten Transporten eine Menge Geld dazu gegeben. Aber bereits der dritte Transport war ein Tauschgeschäft.“
    „Wieso?“ Diesmal war es Jean, der verwundert fragte.
    „Auf Hermes gibt es eine Unmenge Materialien, die wir auf den anderen Planeten unseres Systems noch nicht gefunden haben. Besonders jenes lichtabweisende Metall ist für uns etwas vollständig Neues. So etwas kannten wir bisher noch nicht. Auch die neue Ladung Roboter wird gegen das lichtabweisende Material auf Hermes eingetauscht. Es ist sehr wichtig zum Bau neuer Stationen auf Merkur. Die beiden letzten Gebäude wurden bereits mit diesem marlosschen Material hergestellt. Man hat gute Erfahrungen damit gemacht. Es ist einmalig. Und ich glaube, daß die Inter-SOLAR dazu übergeht – auf Merkur jedenfalls –, sämtliche Neuerrichtungen von Stationen mit diesem Material voranzutreiben. Es ist billig, und die Seranit-Bauweise wird allmählich auch wieder verschwinden. Zwischen Hermes und der Erde besteht ein reger Handelsverkehr. Sie sind von den Robotern der Erde so begeistert, daß sie sogar die Sklaverei abgeschafft haben. Die restlichen hellen Nebelwesen des zehnten Planeten leben seit einiger Zeit wieder frei und ganz für sich.“
    „Das ist ja interessant“, staunte Jean. „Ich finde, wir sind hier auf Pluto wahrhaftig hinter dem Mond zu Hause; von dieser Entwicklung hatte noch niemand ein« Ahnung.“
    „Das ist erst der Anfang“, fuhr Hoal wieder fort. „Warten Sie erst einmal ab, bis ich mein eigenes Raumschiff besitze – ah, da ich gerade von ‚Besitz’ spreche, fällt mir doch mein neuester Schottenwitz ein.“
    Und dann war es auch schon geschehen! Captain Hoal war in seinem Element. Er erzählte nicht nur diesen einen Schottenwitz, der ihm gerade eingefallen war, sondern es folgten noch eine ganze Reihe nach.
    Zur
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