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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis
Autoren: Jay Grams
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begrüßte Kenneth ihn, als er hereinkam.
    Jean war erstaunt. „Aber wieso denn das? Die nächste angekündigte Versorgungsrak ist doch erst am 25. fällig. Heute aber haben wir den 13.“
    „Soviel sie mir vom Schiff aus mitgeteilt haben, müssen sie unbedingt eine Reparatur hier ausführen. Sie sind nach Hermes unterwegs – mit 1000 einfachen A-5 Robots – und fürchten, daß sie nicht bis zu jenem Planeten durchkommen.“
    „Hm, hm –“ Jean nickte. „Hoffentlich ist es nichts Schlimmes.“ Er unterbrach sich kurz und blickte dann voll auf Kenneth.
    „Übrigens, Kenneth, weißt du, die wievielte Ladung Roboter schon nach Hermes gebracht wurde?“
    Hermes war der offizielle irdische Name für den zehnten Planeten des Systems Sol. Nachdem man den Dunkelplaneten in die irdischen Karten eingetragen hatte, gab man ihm diesen Namen.
    Kenneth Wilson spitzte die Lippen.
    „Nein, Jean, das kann ich nicht. Aber vielleicht verrät es uns Captain Hoal, wenn er nach hier kommt. Auf jeden Fall aber scheint die friedliche Zusammenarbeit mit den Marios zu klappen. Findest du nicht auch?“
    „Doch, doch. Ich denke schon. Denn …“
    Über der Funkapparatur blitzte plötzlich ein tiefrotes Licht auf, und Kenneth Wilson winkte ab. Das Tonbandgerät begann zu laufen, und Wilson, der Kopfhörer trug, lauschte aufmerksam den Worten, die an ihn durchgegeben wurden.
    Volle drei Minuten dauerte das Gespräch, das Jean nicht mitverfolgen konnte, da Wilson nicht auf Lautsprecherempfang umgeschaltet hatte. Dann erlosch das tiefrote Licht, und das Bandgerät lief aus.
    Im gleichen Augenblick ließ sich Wilson vernehmen.
    „Eine erneute Nachricht von Captain Hoal. Es scheint ziemlich böse auf der ‚M I’ auszusehen. Er hat eine größere Geschwindigkeit aufgenommen, um schneller nach hier zu gelangen. Jean, bitte, sorge du doch schon dafür, daß der Landeplatz für eine Landung vorbereitet wird. Schalte die Scheinwerfer ein.“
    Wortlos ging Jean aus der Funkzentrale hinaus und betrat eine kleinere Nebenkabine, die ein verhältnismäßig breites Fenster hatte. Der Blick fiel unwillkürlich auf das mächtige Landefeld, das Station Alpha als einzige Station auf Pluto hatte. Nur hier konnten die Raumer landen und wieder bequem starten. Fast fünfhundert Meter lang und ebenso breit war der Platz angelegt worden. Es war eine ungemein schwierige Arbeit gewesen, und viele der Arbeitsroboter, die eingesetzt worden waren, waren im wahrsten Sinne des Wortes vor ›Überanstrengung’ umgefallen. Manche Röhre und manches Relais war ihnen durchgebrannt. Die neuartigen, kälte- und hitzebeständigen Seranit-Platten waren geradezu für die Eiswelt des Pluto geeignet. Ihnen konnte weder der absolute Nullpunkt noch die heißen, ausströmenden Feuerstrahlen der startenden und landenden Raumschiffe etwas anhaben.
    Jean wandte seinen Blick ab und betätigte kurz hintereinander drei weiße Tasten an einer kleinen, etwa handgroßen Schalttafel, die dicht neben einem einfachen Tisch angebracht war. Im gleichen Augenblick war draußen der Seranit-Landeplatz in einen grellen Lichtschein getaucht. Die rundherum angebrachten Scheinwerfer, die von der Energie des dunklen, neben der Station liegenden Atomreaktors gespeist wurden, verbreiteten eine Helligkeit von über einer Million Watt.
    Jean hörte die Stimme Kenneth Wilsons, der sich im nebenan liegenden Raum befand und ihm etwas zurief.
    „M I ist bereits über Pluto. Captain Hoal glaubt, daß er noch eine saubere Landung durchführen kann. Er bittet darum, den Landeplatz zu erhellen.“
    „Ist schon geschehen!“ rief Jean zurück.
    „Danke!“
    Dann folgte ein leises Gemurmel, das Jean nicht in sich aufnehmen konnte. Wahrscheinlich gab Kenneth einen entsprechenden Bericht an Hoal durch.
    Der Franzose atmete durch und verließ langsamen Schrittes den kleinen Raum. Als sein Blick durch die Tür des großen Aufenthaltsraumes fiel, in dem Frank vor den Schachfiguren saß, mußte er lachen. Der Robot spielte Schach mit sich selbst.
    Er trat zu Kenneth ein.
    „Die ‚M I’ wird in etwa 10 Minuten zur Landung ansetzen, Jean. – Wo ist eigentlich Glenn?“ fügte er abschließend hinzu.
    „Kurz Inspektion auf Mine B, Kenneth. Wir sind die beiden einzigen in der Station. – Pearcy und Jonny überprüfen Mine A und C. Sie wollen sehen, wie weit die Roboter gekommen sind.“
     
    *                     *
    *
     
    Nach genau zehn Minuten landete ‚M I’ auf dem grell erleuchteten
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