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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: LiebesWahn (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Schweinen?«
    Ich muss gestehen, MAX, der Gedanke gefiel mir. Wäre das kein Job für Dich? Stell Dir vor, ganz viele Gotthilfs und Genovevas ziehen über die Felder. Und Du mittendrin, mit Hirtenstab, weit weg vom Stress der Superreichen.
    Meine Mutter holt mich aus meinen Gedanken: »Also, Berry, wer ist das Mädchen?«
    »MAX.«
    »Ich weiß, dass sie MAX heißt. Sehr seltsam.«
    »Aber ein sehr hübsches Mädchen«, meint mein Vater.
    »Stimmt«, sage ich nur. »Hübsch, meine ich. Jedenfalls auf dem Foto.«
    »Foto? Dann kennst du sie nicht persönlich?«, fragt meine Mutter.
    »Nein. – Ja. – Aber nicht so«, antworte ich etwas unpräzise. Meine Mutter guckt mich an wie ein Walkürenbällchen mit Augen.
    »Wir schreiben uns«, sage ich deshalb schnell. »Mails. Aber wir haben uns noch nie gesehen – obwohl wir es immer wieder versuchen. Nur ihren Vater habe ich gerade – kennengelernt.«
    »Du hast das Mädchen, diese MAX, noch nie gesehen, aber bei ihren Eltern warst du schon?«, fragt meine Mutter.
    »Ich hab die Schweine hingebracht«, antworte ich wahrheitsgemäß. »Die haben wir aus einem Labor gerettet.«
    »Haben sie eine Fleischerei?«
    »Nein! Meinst du vielleicht, wir retten die Schweine aus einem Labor und bringen sie dann zu einer Fleischerei?«
    »Was machen ihre Eltern denn dann?«
    Ich weiß auch nicht, warum Eltern immer wissen wollen, was die Eltern von den Freunden ihrer Kinder machen.
    »MAX’ Eltern haben so eine Fabrik«, antworte ich trotzdem. »Kosmetik, glaube ich. Hardenberg heißen sie.«
    Meine Mutter bekommt einen Hustenanfall. »Hardenberg? DIE von Hardenbergs? DIE Familie von Hardenberg?«, röchelt sie.
    »Ja. Nun krieg dich wieder ein. Sind ganz normale Leute – abgesehen von der Kohle.«
    Ich weiß, dass das nicht stimmt, denn normal ist Deine Familie ja nun wirklich nicht, aber ich wollte meine Eltern beruhigen.
    Mein Vater beugt sich zu mir vor. Was das heißt, weiß ich: Es folgt ein wichtiger Vaterspruch!
    »Mein Junge! Diese Leute sind nicht normal, denn sie sind reich. Sehr reich! Unglaublich reich!«
    »Stinkreich!«, ruft meine Mutter. »Gerade vor ein paar Tagen hat mir Frau Schmidt – also, nicht die Frau Schmidt mit den beiden blonden Töchtern, die immer so eingebildet sind, sondern die ältere Frau Schmidt, deren Enkel immer so schön –«
    »Komm zur Sache!«, rufen mein Vater und ich gleichzeitig.
    »Wie? Ach ja. Frau Schmidt hat mir also einen Artikel in einer Illustrierten gezeigt. Darin wurde berichtet, dass die alte Frau von Hardenberg für ein Vermögen – für ein wirklich unglaubliches Vermögen – in London ein Bild ersteigert hat. Das will sie unserem Museum stiften.«
    »Und was ist so schlimm daran?«, frage ich, so cool ich kann. »Was hat MAX mit den Bildern ihrer Oma zu tun?«
    Mein Vater schüttelt sein Haupt, bis sich der Mehlstaub aus seinen Haaren löst. »Diese Leute sind nichts für uns. Die sehen uns noch nicht einmal. Wir existieren nicht für sie. Sie leben in ihrer Welt – und wir in unserer. Ab und zu dürfen wir Kuchen dorthin liefern. Mehr wollen sie nicht von uns und mehr lassen sie auch nicht zu.«
    »Das heißt?«, frage ich.
    »Halte dich von ihnen fern, mein Junge. Diese Welt ist nichts für uns einfache Leute.«
    Meine Mutter streichelt mir über meine Haare. Ich hasse das!
    »Such dir eine andere Freundin, Berry.«
    »Ich will aber keine Freundin!«, rufe ich ein wenig zu laut.
    »Magst du keine – Mädchen?«, fragt mein Vater mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Nein! – Ich meine, doch – ihr macht mich total kirre!«, rufe ich und stehe auf. »Ihr verlangt im Ernst, ich soll MAX nicht mehr schreiben?«
    Meine Eltern nicken mit sorgenvollen Gesichtern.
    »Es ist besser für dich, mein Junge«, sagt mein Vater. »Und wenn du erst eine Freundin hast – eine richtige Freundin, meine ich, dann hast du diese MAX auch garantiert schnell vergessen.«
    »Und die armen Schweine auch«, ergänzt meine Mutter.
     
    Nun sitze ich also hier an meinem PC und schreibe eine Mail in eine andere Welt – die Welt DER Familie von Hardenberg. Bin ziemlich gefrustet.
    Was soll das alles? Warum sollst Du Dich nicht mit mir treffen und ich Dir nicht schreiben? Und eine Freundin will ich auch nicht! Die macht nur Stress. Und einen Achmed-Friseur will ich erst recht nicht! Ich weiß, dass meine Frisur mit meinen vielen Haarwirbeln wie ein explodiertes Sofakissen aussieht. Und? Ist mir doch egal!
    Gleich morgen gehe ich zu Kuhlhardt. Der
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