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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe
Autoren: Vampira VA
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bei, unehrliche Komplimente einzustreuen. »In Ihrer Personalakte steht, daß Sie, bevor Sie sich entschieden, zur Armee zu gehen, einige Semester Psychologie und . Archäologie studiert haben. Unter anderem haben Sie bei Ausgrabungen in Ephesus assistiert .«
    »Ich durfte bei der Rekonstruktion der Bibliothek von Celsus helfen.« Kaya nickte, gab sich aber nicht der Illusion hin, daß der schwergewichtige Oberst eine Vorstellung hatte, wovon sie sprach.
    »Schön.« Er klatschte in die Hände. »Dann können Sie mir vielleicht sagen, was das hier ist .« Er neigte sich ein wenig seitwärts, öffnete eine Schublade und legte etwas auf die Tischplatte, das in einfaches Zeitungspapier gewickelt war. Sardre entfernte die Verpackung und überreichte Kaya einen faustgroßen, grauen Stein, der keiner war.
    »Wofür halten Sie das?«
    Auch jetzt, da Kaya den Fund in der Hand wog, wußte sie noch nicht, warum genau Sardre Wert auf ihre Meinung legte. »Uraltes Holz, das durch Wasserentzug versteinert ist . Woher stammt es?«
    Sardre lächelte dünn. Er öffnete eine andere Schublade. Diesmal waren es großformatige Bilder, die er herauszog und vor Kaya ausbreitete.
    »Der Ararat«, sagte sie. Und fügte hinzu, als auf einem Bild Panzerfahrzeuge und Geschütze auftauchten: »Ich wußte nicht, daß wir dort Manöver durchführen.«
    »Es sind auch keine Manöver«, sagte Sardre.
    Kaya blickte fragend von den Fotografien auf.
    »In den letzten vier Wochen ist dort, wo diese Aufnahmen gemacht wurden, einiges passiert«, sagte der Oberst. »Dinge, die sich niemand erklären kann und die wir - bislang erfolgreich - vor der Öffentlichkeit vertuscht haben.«
    »Dinge, die ...«, Kaya zögerte, vollendete ihre Frage dann aber doch, ». damit zu tun haben?« Sie legte den Klumpen versteinertes Holz auf eines der Bilder.
    Vermutlich wußte Sardre gar nicht, wie man ein Lächeln mit Wärme füllte. Mit maskenhafter Miene antwortete er: »Wir wissen es nicht - aber wir würden es gerne herausfinden.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz .«
    »Ich werde versuchen, Ihnen einen Eindruck von dem zu vermitteln, was sich dort -«, er beugte sich vor und tippte mit dem Zeigefinger auf eines der Bilder, die die Gipfelregion des Araratgebirges wiedergaben,»- wo diese Fotos gemacht wurden, abspielt - oder abgespielt hat. Momentan ist es ruhig. Zu ruhig für meinen Geschmack .«
    Kayas Finger strichen über die fühlbare Maserung des Brockens. Plötzlich, noch bevor Sardre überhaupt mit seiner Schilderung begonnen hatte, bekam sie eine Gänsehaut.
    »Stammt dieses Stück etwa ...?« setzte sie an.
    Sardre Geste brachte sie zum Schweigen.
    »Der Reihe nach«, sagte er. »Es macht wenig Sinn, sich nur über die mögliche Tragweite dieses Fundes zu unterhalten. Er ist nur ein Stück in dem Puzzle, das mich allmählich in Erklärungsnot bringt.«
    Kaya sparte sich die Frage, wem gegenüber Sardre sich verpflichtet sah, mit Antworten aufzuwarten. Sie lehnte sich zurück und signalisierte, daß sie bereit war, zuzuhören.
    Sardre imitierte ihre Haltung wahrscheinlich unbewußt. Mit einer Stimme, deren Ruhe erzwungen wirkte, begann er zu sprechen: »Weihnachten letzten Jahres, also beinahe auf den Tag genau vor einem Monat, startete von einer dem Ararat nahegelegenen Basis ein Aufklärungsgeschwader. Es sollte Lichterscheinungen auf den Grund gehen, die uns von einem Wettersatelliten und den Bewohnern des Städtchens Dogubeyazit gemeldet worden waren. Hier ein - von der Qualität allerdings zugegebenermaßen miserables - Funkbild, das der Satellit übertrug .«
    Sardre schob Kaya die Aufnahme zu. Sie war schwarzweiß, zeigte den größeren der beiden Ararat-Kegel und wirkte einfach nur überbelichtet. Kaya warf einen kurzen, unkommentierten Blick darauf.
    »Auch die Aufklärer, die den Ararat erreichten, machten Aufnahmen - leider konnte später keine davon ausgewertet werden. Sie wurden Opfer der Flammen, als ...«, Sardre stockte fast unmerklich, »... die Maschinen abstürzten.«
    Kaya wollte etwas einwerfen, aber der Oberst überging es, indem er weiterredete: »Bis heute wurde die Ursache, die zum Zusammenstoß der fünf Migs führte, nicht geklärt. Die Wrackteile der Maschinen wurden geborgen, ebenso ihre Flugschreiber, die technisches Versagen ausschließen. Einzig menschliche Fehler kommen in Frage -aber das beantwortet nicht, warum erst zwei Jäger aufeinander zuflogen - und wenig später auch die übrigen drei vorsätzlich auf
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