Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)
Autoren: Verschiedene Autoren
Vom Netzwerk:
dass er nicht trinkt.
    Als ich meinen Vater besucht habe, haben wir auch darüber geredet, bevor wir ins Kino gegangen sind. Er hat gelacht und gesagt, ist ganz egal. Du musst auf die Geschenke sehen. Wer sie dir bringt, spielt keine Rolle. Na ja, nach dem Kino hat er mich gleich nach Hause gefahren. Papa hat immer furchtbar wenig Zeit – aber dafür einen roten BMW X4.
    Die WM-Frage lässt mich nicht los. Gestern ist in einem benachbarten Stadtteil ein Juwelierladen überfallen worden – von zwei als Weihnachtsmänner maskierten Räubern. Steht so in der Zeitung. Seit drei Monaten lese ich Zeitung und Mama ist stolz und lobt mich. Mir will nicht in den Kopf, weshalb sie sich ausgerechnet als Weihnachtsmänner verkleidet haben. Das ist doch unpraktisch. Ob da nicht mehr hinter steckt? Vielleicht verteilen sie Weihnachten den Schmuck an die Armen oder so. Und noch etwas. Auf dem Weg zur Schule habe ich gestern den WM in der Unterführung am Bahnhof fotografiert. Zuerst hat er die Augen gar nicht aufbekommen, so verschlafen war er. Dann hat er gelacht und gesagt, er kann zaubern. Achte mal darauf, was mit dem Bild passiert. Und als ich während des Mathe-Unterrichts John unter der Bank das Bild zeigen will, ist es nicht mehr da. John meint, mein Handy wäre eben eine Billigmarke. Bisher hat es immer gut funktioniert. Er sagt das wahrscheinlich, weil er überall einen Apfel drauf hat.
    Und jetzt sitze ich mit dem WM am Tisch bei McDonalds. Wir essen beide Pommes und trinken eine Cola. Eigentlich wollte der WM ein Bier haben, aber da spiel ich nicht mit. Ich kenne das schon. Er sagt, mit dem Überfall hat er nichts zu tun. Ich zupfe an seinem Bart. Der ist echt und keine Verkleidung, aber er könnte ihn mal waschen. Damit er besser riecht. Ich will zu Weihnachten einen Laptop. Und einfach Wünschen ist mir zu wenig. Nachher geht das schief. Ich sponsere also den Weihnachtsmann. Und nach dem Essen werde ich ihn noch mal fotografieren. Mal sehen, ob es klappt.

4. Dezember
Weihnachten in der Unterwelt
Von Monika Grasl
    Es war der 24. Dezember, als Luzifer durch die Unterwelt ging. Er befand sich auf dem Weg zu seinem Thronsaal, unter dem Arm eine Holzkiste mit der Aufschrift Weihnachtsdeko.
    Mit einem Schmunzeln beobachtete er die Imps. Einige der grünen Wesen flogen eben mit einer Girlande an ihm vorbei. Auf den Lippen ein warnender Ruf. Ungebremst flogen die Wesen mitsamt der Girlande auf einen Dämon zu. Das Unglück nahm seinen Lauf und ließ damit ein unübersichtliches Chaos zurück. Ein fluchender Dämon, welcher sich eben aus der Girlandenkette zu befreien versuchte. Und dazu noch drei kleine Imps, die lachend herumflogen, wobei sie die Kette unter lautem Gekicher erneut um den Dämon wickelten. Erst jetzt wurde ihnen seine Gegenwart bewusst, womit sich der Dämon aus dem Weihnachtsschmuck befreite, nicht ohne einem der Wesen einen Schlag zu versetzen, was einen protestierenden Laut zur Folge hatte.
    „Ihr benehmt euch wie Kinder. Macht gefälligst weiter. Wir haben genug zu tun, bevor das Fest beginnt.“
    „Ja, Luzifer“, kam es einstimmig von den Imps.
    Die geflügelten Wesen verschwanden in einen Seitengang.
    „Vergesst die Fingerknochen nicht!“, rief er ihnen nach.
    Seine Augen huschten in dem Moment über den Dämon hinweg. Ein roter Hosenanzug und eine weiße Wollmütze auf dem Kopf.
    „Was bei allen sieben Höllen trägst du da?“, fragte er den Dämon fassungslos.
    Seufzend stieß sein Gegenüber die Luft aus, als er erklärte: „Hat eure Freundin für mich angefertigt. Mila meinte, es wäre für die Dämonenkinder. Ich soll nachher in der Krabbelstube vorbeisehen.“
    „Mach ihnen in dem Aufzug keine Angst.“
    „Nur keine Sorge. Mir bereitet die Kleidung weit mehr Unbehagen. Zumal ich den leisen Verdacht hege, dass ich der einzige bin, der so rumläuft.“
    „Scheint der Fall zu sein. Viel Spaß noch.“
    Gerade rechtzeitig entfernte er sich von dem Dämon. Im nächsten Moment war dieser umgeben von einer Gruppe Dämonenkinder. Sie bewarfen ihn wie im letzten Jahr mit Keksen. Eine Tradition, die sich wohl nie ändern würde.
    Flügelschläge verschluckten Luzifers rasche Schritte. Die Imps waren fleißig dabei, die Fingerknochen auf den Girlanden zurechtzurücken.
    „Werdet ihr fertig bis heute Abend?“, fragte er einen.
    „Ja, Luzifer. Wir kriegen das schon hin, nur keine Sorge.“
    Dabei schlug ihm der Imp aufmunternd auf die Schultern. Eine Geste, die Luzifer den kleinen Wesen nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher