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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst
Autoren: Astrid Vollenbruch
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warf. »Ihr habt mich also gefunden! Ausgezeichnet, ausgezeichnet! Matthew, die Jungen hätten bestimmt gerne etwas zu trinken. Saft? Bier? Limonade? Ach, du findest bestimmt etwas Passendes! Kommt mit, Jungs, kommt mit!«
    Die drei ??? warfen einen heimlichen Blick auf Matthew Granville, um zu sehen, wie er es aufnahm, derart herumkommandiert zu werden, aber er wandte sich schon ab und ging wortlos davon. Also folgten sie Winston. Der Erfinder führte sie in einen großen Raum, der früher einmal ein Wohnzimmer gewesen sein mochte, aber längst zum Labor umfunktioniert worden war. Auf zwei Sofas türmten sich Bücher und Papiere, drei schöne alte Holztische waren mit Säure, Feuer und scharfkantigen Gegenständen ruiniert worden, und überall standen Gerätschaften aus Plastik und Metall, deren Sinn den drei Detektiven völlig schleierhaft blieb.
    Mr Granville ließ ihnen keine Zeit, sich ausführlich umzusehen. »Ihr habt meine kleinen Rätsel also gelöst. Sehr schön, sehr schön! Ich muss zugeben, ich hatte so meine Zweifel – aber nun seid ihr ja hier. Jungs, ich brauche eure Hilfe. Ich bin beraubt worden! Ich habe immer damit gerechnet, es gibt so viele Neider und Feinde! Aber ich hätte nie gedacht, dass er wirklich – dass es wirklich passiert. Wann könnt ihr anfangen? Wie sehen eure Honorarforderungen aus? Allerdings habe ich gehört, dass ihr für arme Wissenschaftler auch schon einmal umsonst arbeitet, hahaha! Spaß beiseite, die Sache ist ernst. Wir werden natürlich ein Schlafzimmer für euch vorbereiten. Matthew soll euch das Zimmer zeigen. Matthew! Die Jungen haben doch Durst! Habt ihr viel Gepäck? Macht nichts, macht nichts, das Haus ist ja groß genug! Als wir es vor zwei Jahren gekauft haben –«
    »Sir«, unterbrach Justus, »bevor wir uns entscheiden, ob wir den Auftrag annehmen und hier übernachten, hätten wir ein paar Fragen.«
    »Natürlich, mein Junge, frag nur, frag nur! Und setzt euch doch!«
    Da es keinerlei Platz zum Setzen gab, blieben sie stehen. Mr Granville setzte sich ebenfalls nicht hin, sondern wanderte durch den Raum, verschob ein Mikroskop, nahm ein Buch vom Sofa auf und blätterte darin, ohne etwas zu lesen, warf es wieder auf den Stapel und kümmerte sich nicht darum, dass alle Bücher ins Rutschen kamen und krachend zu Boden fielen.
    Matthew Granville kam mit einem Tablett und drei Saftgläsern ins Zimmer, bot erst Peter, dann Justus und dann Bob ein Glas an und ging wieder hinaus, ohne auch nur ihren Dank abzuwarten.
    »Mr Granville«, begann Justus, »wir müssten zunächst wissen, was Ihnen gestohlen worden ist, damit wir danach suchen können. Was ist das ›Hörende Auge‹?«
    »Ah, das habt ihr also schon übersetzt!«, sagte Mr Granville. »Das ›Oculus Audiens‹ ist eine bahnbrechende, revolutionäre Erfindung! Damit kann man Dinge von nationaler Bedeutung herausfinden – wichtige, unbezahlbare Dinge! Wissen, mein Junge, das ist das Geschäft der Zukunft!«
    »Und was genau ist es nun?«, fragte Justus hartnäckig.
    »Es hört. Und es sieht. Wie der Name schon sagt, hahaha! Mehr müsst ihr darüber gar nicht wissen. Ihr sollt nur dafür sorgen, dass ich es zurückbekomme! Es ist ungeheuer wichtig! Unzählige Menschenleben hängen davon ab!«
    »Augenblick«, sagte Bob. »Wieso hängen Menschenleben davon ab, ob wir Ihnen dieses Auge zurückbringen oder nicht? Ist das nicht etwas übertrieben?«
    »Ich übertreibe nie!«, sagte Mr Granville empört. »Tatsächlich, mein Junge, bin ich die Sachlichkeit in Person. Genialität und Sachlichkeit schließen sich nicht gegenseitig aus, falls du so etwas andeuten wolltest!«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Bob hastig.
    »Das wäre auch äußerst unhöflich, junger Mann«, sagte Mr Granville mit funkelnden Augen. »Nehmt ihr den Auftrag an, ja oder nein?«
    »Ja«, sagte Justus nach einem Blick auf Bob und Peter. »Wir werden versuchen, Ihnen das ›Oculus Audiens‹ zurückzubringen.«
    »Sehr gut, sehr gut! Dann schlage ich vor, ihr geht –«
    »Augenblick bitte, Mr Granville. Sie haben uns noch immer nicht gesagt, was es ist. Ist es eine Maschine?«
    »Ja, nenn es von mir aus eine Maschine!«, rief Mr Granville ungeduldig. »Natürlich ist es viel mehr als das, aber das versteht ihr sowieso nicht.«
    »Wie sieht sie denn aus?«
    »Nun – wie ein kleines graues Gerät«, sagte Mr Granville. »Drei Knöpfe, zwei Schalter und eine Antenne. Ihr werdet es erkennen, wenn ihr es seht.«
    »Wen verdächtigen Sie
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