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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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war schon tot, sie wusste es nur noch nicht. Nur noch ein paar Atemzüge blieben ihr, dann würde es vorbei sein.
    Aber das wusste diese nicht. Vielleicht ahnte sie etwas, aber es gab für sie kein Entkommen, wissend oder nicht. Das Drachenherz verwandelte ihr Inneres in Asche, brannte den Drachen aus und zerstörte jede Gegenwart des dunklen Gottes.
    Der Golem war so unendlich langsam, dass er sich erst jetzt ganz zu den Kämpfenden umgedreht hatte. Im Vergleich zu den untoten Wesen, die da miteinander rangen, bewegte er sich langsam wie eine Schildkröte. Doch die Schildkröte, so langsam sie auch war, hatte das Schwert noch immer in ihrer Faust und Rebekka ließ den Golem seinen Arm ausstrecken und richtete die Klingenspitze auf den Rücken des Drachenwesens, genau zwischen die beiden Stümpfe der Flügel.
    George fiel auf die Knie. Seine geballte Faust steckte noch im Leib des Drachen und stellte sicher, dass das Drachenherz blieb, wo es war! Melissa trocknete schon ein, es würde gleich vorbei sein! Die Haut des Wesens, das einmal Melissa de Ville gewesen war, schrumpelte langsam ein, je mehr das Drachenherz aus ihr herausbrannte. Sie schien von innen her zu leuchten.
    Melissa fühlte, dass sie verloren hatte. Der Drache in ihr starb. Nie hätte sie das für möglich gehalten. Der Drache war unsterblich! Welch ein Irrtum! Aber sie wollte wenigstens ihren Peiniger mitnehmen, den Mann, der alles zunichte gemacht hatte, das sie geplant hatte, all ihre Wünsche und dunklen Träume!
    Melissa packte Georges Schultern und zog ihn zu sich heran, ihr Maul so weit aufgerissen, dass die spitzen Zähne blank lagen. Die Klinge des Schwertes drang links von der Wirbelsäule in ihren Rücken ein, durchstieß mühelos Lungengewebe und Melissas Herz, in dem schon das Drachenherz brannte. Sie trat aus Melissas Brust wieder aus, genau durch die rechte Brustwarze, schnitt in die Haut des Vampirs, rutschte an dessen Rippe entlang und bohrte sich in das schlagende Herz von George Drake. Das Blut pochte in seinem Schädel, pulsierte, und er verspürte ein herbes Brennen unterhalb seines Brustbeines.
    Der Drache stolperte und fiel nach hinten um, wand sich am Boden und leuchtete immer stärker von innen heraus. Aus seinem Gebrüll war ein schrilles Wimmern und Wehlagen geworden. Der Körper schrumpfte immer weiter ein, trocknete aus und dann stoben Funken auf und der Körper dieses unnatürlichen Wesens löste sich in einem Funkenregen auf. Staub sank zu Boden und die Funken verlöschten zischend im fallenden Schnee.
    Der Golem öffnete seine Faust und erstarrte dann in einer seltsam gebückten Haltung. So blieb er stehen und so würde er bleiben. Das Geheimnis des Tranks, mit dem man den Golem lenken konnte, war mit General Courtyard gestorben und verloren gegangen und Rebekka hatte den letzten Rest getrunken.
    Freiherr von Steinborn hatte das Geschehen mit aufgerissenen Augen beobachtet. Er war kaum in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Dieser Schrei, den der Drache ausgestoßen hatte, war von anhaltender Nachwirkung. Stille herrschte. Nur der Sturm heulte sein kaltes Lied in die Nacht. Es war vorbei. Sie hatten den Drachen besiegt!
    Der Vampir bewegte sich noch, das konnte von Steinborn erkennen, von da, wo er lag. Der Schnee, der herabkam, nahm ihm oft völlig die Sicht, wenn eine heftige Böe über den Platz fegte.
    Ein Schatten schälte sich aus dem Schneetreiben und kam auf ihn zu. Rebekka! Sie hatte sich in einer geschützten Ecke hingehockt, als sie erkannte, dass der Drache den Freiherrn in die Enge getrieben hatte und er kaum noch einen Ausweg finden würde. Das Schwert würde sie ihm so auch schwerlich geben können.
    Dann hatte sie das Fläschchen genommen und den kompletten Inhalt in einem Zug hinunterstürzt. Und der Golem hatte seine Arme geöffnet und den Vampir so umsichtig und schonend zu Boden gelegt, wie es mit drei Fingern an den Händen möglich war. Dann hatte sie den Golem zu ihrem Versteck geführt. Es war seltsam genug gewesen, sich selbst zu sehen und sich zu bücken und sich das Schwert aus der Hand zu nehmen. Rebekka ließ den Golem so schnell es ging hinter den Drachen treten, der in der Tür steckte und noch nach von Steinborn zu angeln schien. Mit zwei Schnitten, die nicht schnell sein mussten, trennte sie dem Drachen die Flügel ab. So waren schon mal eine Flucht in die Luft und auch Attacken von dort ausgeschlossen.
    Den Rest hatte der Freiherr ja selbst sehen können.
    „Er ist tot!“, sagte
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