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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Schneller als bei dem Vampir, und nun funkelte ihn der Drache aus zwei blutunterlaufenen Augen hasserfüllt an.
    In jedem Falle , dachte von Steinborn und wunderte sich, dass er in einem solchen Moment an dergleichen denken konnte, in jedem Fall ist dies der Drache mit den schönsten Brüsten, die ein Drache sich nur wünschen konnte . Der Oberkörper folgte Melissas Linien und erst die Beine zeigten sich mit geschuppter Drachenhaut und wirkten von der Form und dem Bau her eher Bocksbeinen.
    Der Drache bewegte sich vor dem Gebäude auf und ab, wartete auf einen Fehler des Freiherrn oder eine andere Gelegenheit zuzuschlagen. Sie wollte ihm an den Kragen und hatte darüber George vergessen.
    Der Vampir erholte sich langsam von seinen Blessuren. Die Wunden schlossen sich und heilten. Er würde sicher bald das Bewusstsein erlangen. Würde er sich aus den Armen des Golem befreien können oder hing er dort fest? Von Steinborn warf einen Blick auf den Drachen, der mit wild schlagenden Flügeln ein paar Fuß hoch über dem Pflaster schwebte und Schnee aufwirbelte.
    Es dauerte einen Moment, bis von Steinborn begriff. Der Drache tarnte sich! Er hatte irgendetwas vor! Da krachte das Mischwesen auch schon durch die Tür in den Vorraum, in dem der Freiherr Schutz gesucht hatte.
    Das Holz barst, der Rahmen gab nach und der Kopf des Drachen schnappte nach ihm. Mit Grausen sah von Steinborn, dass sich die verzerrten Züge der Melissa de Ville immer mehr mit der Fratze des Drachen mischte. Der Prozess war offenbar noch nicht abgeschlossen und das Ergebnis hatte sich nicht zum Besseren hin verändert.
    Der Drache war breiter, als der Türdurchbruch und Melissa blieb auf halbem Weg stecken. Sie brüllte, ruckte und schob, aber sie kam nicht weiter in den Vorraum, als bis zu ihren Schultern. Ihre Flügel saßen so weit außen an den Schulterblättern und waren von dicken Muskelsträngen umgeben, dass sie sie nicht weit genug zusammenfalten konnte, um schmal genug zu sein und den Durchlass passieren zu können.
    Von Steinborn wich bis an die Wand zurück. Die Tür ins Innere des Gebäudes war sehr stabil gebaut worden. Er würde dort niemals durchkommen. Was konnte er tun?
    Der Schrei des Drachen war so laut, dass Blut aus den Ohren des Freiherrn floss. Er presste seine geballten Fäuste darauf, doch der Drachenschädel war nur fünf oder sechs Yards von ihm entfernt und nichts dämmte den schrillen, kreischenden Aufschrei des Monsters.
    Von Steinborn sank auf die Knie nieder und betete, der Drache möge aufhören. Diese Lautstärke konnte nichts und niemand lange aushalten!
    Und der Schrei endete. Mit weit aufgerissenen Augen kämpfte sich der Drache rückwärts aus dem Loch, das er gerissen hatte.
    Gerettet! , dachte von Steinborn und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Mühsam und mit zitternden Beinen kämpfte er sich hoch und schleppte sich zum Eingang. Er wollte wissen, wer oder was ihn gerettet hatte.
    Ihm bot sich ein völlig unerwarteter Anblick.
    Der Golem hatte sich wohl entschlossen, die Seite zu wechseln. George lag hinter dem Koloss, der sich schützend vor ihn gestellt hatte. Ihm gegenüber der Drache, dessen Rücken übel zugerichtet war. Beide Flügel waren abgetrennt und lagen links und rechts neben dem eingedrückten Eingangsportal.
    Von Steinborn kniff ein Auge zu. Alles vor ihm schien sich zu drehen, und er fühlte, wie ein gewaltiger Kopfschmerz auf ihn zurollte. Er ließ sich gegen die Steine der Mauer sinken und rutschte in den Schnee hinunter.
    Nur nicht das Bewusstsein verlieren , dachte er. Er griff eine Handvoll Schnee und rieb sich das Gesicht damit ab. Seine Sicht klärte sich wieder, wohl nur der Kreislauf, das würde sich gleich wieder geben! Er sah zu dem Golem und dem Drachen hinüber.
    Die beiden standen sich gegenüber, der eine wild fauchend, vor dem Lehmkoloss auf und ab stampfend und Gift und Galle speiend, der andere reglos, unbeeindruckt, stoisch und abwartend.
    Dann sprang der Drache auf den Golem los. Ohne Ansatz katapultierte sich das Mischwesen aus Mensch und Drache gegen den riesigen Koloss. Der Golem schwankte ein paar Zoll nach hinten und machte eine seltsam anmutende Bewegung mit dem rechten Arm, führte ihn im Bogen über den Drachen und ließ ihn dann fallen. Der schwere Arm sauste mit einer Geschwindigkeit herunter, die der Golem mit Kraft nie erreicht hätte. Er war und blieb langsam in seinen Bewegungen.
    Aber das Gewicht kompensierte das, und der Schwung trieb die scharfe Klinge
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