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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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was wiederum ...
    Es schien etwas dran zu sein.
    Seine Angst flaute ab. Da draußen, jenseits der Panzerglasscheibe, waren Menschen wie er, sagte er sich. Er hatte nichts zu befürchten. Sie wollten nur ihr Leben leben. In Ruhe gelassen werden.
    Man ließ die Patrouille in Ruhe. Die Menschenmenge dünnte sich nach und nach aus, das Ende der Straße kam in Sicht. Ein einzelner, sechsstöckiger Wohnblock signalisierte es.
    Monterny beschleunigte.
    »Geschafft!«, stieß Sanders hervor. »Aber das nächste Mal ...«
    Ein brutaler Schlag schnitt ihm das Wort ab.
    Hinter dem Humvee explodierte die Straße. Die Druckwelle packte das schwere Fahrzeug, warf es nach vorne. Trümmer, Steine und Erde hagelten gegen Panzerung und Scheiben.
    Monterny riss das Steuer herum, verhinderte, dass der Humvee eine Hauswand rammte. Im Rückspiegel sah Monterny, wie der zweite Humvee des Konvois aus der Wolke hervorkam. Danach ... nichts.
    Ein Sprengsatz.
    Der Hagel wurde schwächer, setzte aus. Einen Augenblick lang herrschte Ruhe, mutete es Monterny an, als hielte die Zeit an. Als verfolge er eines der unzähligen Videos auf YouTube, die irgendwelche Soldaten hochgeladen hatten. Als wäre er nur Beobachter.
    Es war eine Illusion. Neuer Hagel setzte ein. Gewehrfeuer, das von der Panzerung des Humvees abprallte.
    »Scheiße!«
    Sanders feuerte. Das Hämmern des schweren Maschinengewehrs übertönte jedes andere Geräusch. Monternys Training setzte ein. Tempo. Tempo war Sicherheit. Er drückte das Gaspedal durch. Der Humvee raste los.
    Neben ihm brüllte Ivanhoe in das Funkgerät.
    Die Straße war jetzt verlassen. In Sekundenschnelle kam das Ende der Alley näher. Ein letztes Nadelöhr noch, an dem zwei Häuser weit in die Straße hineinreichten, dann würden sie raus sein.
    Monterny starrte auf die Straße, auf der Suche nach einem zweiten Sprengsatz. Die Aufständischen waren geschickt. Sie wussten, wie man eine Patrouille in die Zange nahm. Da, in der Engstelle. In der Mitte. Was war das?
    »Clifford, halt an!«, brüllte Ivanhoe.
    Monterny, der seinem Kameraden blind vertraute, stieg in die Bremse. Der Humvee rutschte mit blockierten Rädern die Gasse entlang und kam mit einem Ruck zum Halten.
    Sanders stellte vor Verblüffung das Feuer ein. »Verdammt, was soll der Scheiß? Wir müssen raus hier!«
    »Sanders, da ist ein Kind!«, antwortete Ivanhoe.
    Das Kind lag in der Mitte der Straße und versperrte ihnen den Weg. Es regte sich nicht. Eine Pfütze dunkler Flüssigkeit umgab es. Blut? Oder einfach dreckiges Abwasser?
    Sanders schwenkte das Maschinengewehr in Fahrtrichtung. »Fahr weiter, Cliff!«
    Monterny schüttelte den Kopf. »Bist du verrückt?«
    »Das Kind hat es erwischt! Sonst wäre es längst auf und davon wie alle anderen. Fahr weiter!«
    »Nein ... nein. Das kann ich nicht!«
    »Du musst! Wir können hier nicht bleiben. Das ist eine Falle! Wir ...«
    Ohne ein Wort riss Ivanhoe die Tür auf, sprang auf die Straße und rannte zu dem Kind.
    »Scheiße!«, brüllte Sanders. »Bleib hier, Ivanhoe!«
    Ivanhoe erreichte das Kind und beugte sich über es, um es aufzuheben.
    »Scheiße! Verdammte Scheiße!«, brüllte Sanders und schoss über Ivanhoe hinweg, um dem Kameraden Schutz zu geben.
    Es reichte nicht. Staub spritzte hoch, als Kugeln sich in den Boden der Straße bohrten. Eine erwischte Ivanhoe in dem Moment, als er mit dem leblosen Kind auf den Armen zurück zum Humvee rennen wollte. Ivanhoe sackte zusammen.
    »Scheiße! Was habe ich gesagt? Eine Falle!« Sanders feuerte weiter, hielt auf ein Haus, aus dem das Gewehrfeuer gekommen sein musste.
    Monternys Puls hämmerte. Es gab kein Zurück, es gab kein Voran. Und Ivanhoe war verletzt.
    Es blieb nur ein Weg:
    Er stieß die Tür auf, ignorierte Sanders' Brüllen und rannte zu Ivanhoe und dem Kind.
    Der Kamerad lebte. Die Kugel hatte seinen linken Oberschenkel erwischt.
    »Halt still!« Monterny schob seine Arme unter die Achseln, wollte den Verwundeten zum Humvee schleifen.
    Er kam nur zentimeterweise voran. Ivanhoe war schwer. Ivanhoes und seine eigene Ausrüstung waren schwer – und dazu kam das Kind, dass Ivanhoe festhielt. Es war ein Junge. Er war schlaff. Blut tränkte sein T-Shirt an der linken Hüfte. Das Blut des Jungen? Oder stammte es aus Ivanhoes Wunde?
    »Lass ihn los!«, zischte Monterny.
    »Nein!«
    »Ich hole ihn nach, sobald du im Humvee bist, Ivanhoe. Lass ihn los! Bitte!«
    Sanders feuerte weiter, trieb Löcher in die Fassaden, wirbelte Staub auf. Er hielt
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