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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)
Autoren: Wim Vandemaan
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...«
    »Wir werden nicht nach Arkon zurückkehren«, unterbrach Suuloi ihn.
    »Das mag auf Sie zutreffen.«
    Galoth antwortete ihr, sie antwortete Galoth. Thora beobachtete, dass Kemath dem Wortgefecht mit einer milden Belustigung folgte. Sie unterband den Streit mit einer Handbewegung. »Sie haben recht«, sagte sie zu Galoth. »Ich stelle Ihnen frei, die Zentrale zu verlassen. – Ihnen auch«, informierte sie Kemath.
    »Das Protokoll bleibt davon unberührt, wie ich hoffe«, sagte Galoth, der aufgestanden war und sich wohlig reckte. »Ich sehe der Revision auf Arkon mit Interesse entgegen.«
    »Tun Sie das«, sagte Thora.
    »Oh«, machte Galoth. »Bedenken Sie, dass Crest möglicherweise dann nicht mehr als Fürsprecher an Ihrer Seite stehen wird. Er ist alt.« Er starrte unverhohlen Suuloi an.
    »Niemand sucht sich seine Sterbensgenossen aus«, sagte die greise Arkonidin.
    Nachdem die letzten beiden Männer die Zentrale verlassen hatten, erfragte Thora den Zustand der Beibootflotte. Die Positronik informierte sie, dass von den sechs kugelförmigen Kleinschiffen, die vor der Havarie weitgehend unbeschränkt einsatztauglich gewesen, noch drei funktionstüchtig waren. Die interne Instandhaltungsroutine hatte die übrigen drei Schiffe kannibalisiert, ohne die AETRON selbst wieder flugtauglich zu machen.
    Von den kleineren, sehr wendigen Aufklärern waren noch neun ohne Mängel betriebsfähig.
    Die Positronik sagte: »Selbst den Ausbau der Überlichttriebwerke aller Beiboote und die Konstruktion eines Triebwerkverbunds für ein Schiff vorausgesetzt, werden wir imperiales Hoheitsgebiet nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. Ich empfehle erneut, einen Hyperfunknotruf abzusetzen.«
    »Das ist nicht nötig. Wir sind nicht in akuter Lebensgefahr«, sagte Suuloi.
    Thora überlegte, welchen Grund die Alte haben könnte, jeden Gedanken an eine Heimreise abzuwehren. Für einen Moment hatte sie die verrückte Vision, wie die Greisin durch die AETRON streifte und den Hyperantrieb sabotierte.
    Wer kannte den Wahnsinn in allen Facetten?
    Sie musterte die Frauen. Mit den wenigsten hatte sie mehr als einige Worte gewechselt. Die Namen hatte sie selbstverständlich parat. Amuui und Thapu, die beiden Kulturwissenschaftlerinnen, die sich der Erforschung nicht humanoider Kulturen verschrieben hatten. Die Erde musste für sie eine Enttäuschung sein, eine primitive Karikatur der arkonidischen Zivilisation. Yvina da Sei hatte sich, Thora wusste nicht, wann, zu einer archaischen Religion bekannt, Gottheiten, die nach Blut dürsteten und denen alle Vernunft verhasst war; ihre charismatischen, grauenerregenden Propheten. Yvinas Kabine war zu einem Tempel ausgebaut. Sie hatte Thora einmal eingeladen. Der Missionierungsversuch war grandios gescheitert.
    Quiniu Soptor stand wie immer abseits. Über ihre schwarze Haut wanderten, sobald sie sich im Licht bewegte, bläuliche Reflexe. Auf den ersten Blick hätte man den rostroten Flaum auf ihrem Kopf für Haare halten können; aber es war ein Kleid aus langschaftigen, sehr feinen roten Federn. Soptor hielt wie üblich den Blick ihrer Augen mit den silbernen Iriden demütig zu Boden gesenkt. Quinius Mutter, eine da Blaccour, sollte sich auf einer entlegenen Kolonialwelt mit einem Eingeborenen vergessen haben, dessen Erbgut sich nicht ganz aus dem Embryo hatte löschen lassen. Anderen Gerüchten zufolge war sie der Selbstbefruchtung einer Eizelle ihrer Mutter entsprungen, einem Verfahren, das reproduktionstechnisch initiiert worden war, nicht ohne dass das Erbgut der Sprosstochter dem extravaganten Geschmack der Sprossmutter nähergerückt worden war.
    Crest hatte sich für ihre Aufnahme in die Besatzung eingesetzt, Thora hatte nie begriffen, warum. Besondere Fähigkeiten hatte Soptor bislang nicht an den Tag gelegt.
    Ghyva, Tamika und Ple waren erschreckend jung, halbe Kinder. Sie hatten sich zu dritt in einen Pneumosessel gezwängt und waren den Disputen mit weit geöffneten Augen gefolgt. Alle drei hielten sich zum ersten Mal in der Zentrale auf.
    Thora spürte den ruhigen Blick Suulois auf sich ruhen. Die Greisin zwang sich ein maskenhaftes Lächeln ab. »Die Blüte des Imperiums«, sagte sie. »Ihr Nektar.«
    Thora war sich nicht sicher, wen sie meinte: die drei Männer, die ihnen das Feld so restlos überlassen hatten, oder die versammelten Frauen.
    Das ist alles ein Irrtum , dachte Thora. Ich hätte niemanden in die Zentrale bitten sollen. Ich hätte Crest nicht gehen lassen dürfen. Ich
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