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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)
Autoren: Wim Vandemaan
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Überhaupt bewegten sich seine Gedanken in den Abgründen der akustischen Unterwelt zäh und unwillig.
    »Warum tust du dir das an?«, fragte Bull, nachdem sie die Tür der STARDUST hinter sich geschlossen hatten. Er sprach so laut wie möglich, ohne schon zu schreien.
    Auch ihr Raumschiff schirmte sie nicht gegen das unausgesetzte Krachen der Detonationen ab. Aber schon die Dämpfung war eine Wohltat.
    »Ich wollte nachdenken«, antwortete Rhodan.
    Sie gingen ins Cockpit. Es war enger geworden, seitdem sie die arkonidische Konturliege verankert hatten. Deren Andruckabsorber machte bedeutend höhere Beschleunigungswerte möglich, als sie für Menschen ohne Schutz erträglich wären.
    Und auch diese phantastische Neuerung verdankte die STARDUST der Aufrüstung durch arkonidische Technologie.
    Rhodan musste kurz lächeln, als er daran dachte, dass man den Chinesen in den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts einen gewissen Hang zur Produktpiraterie nachgesagt hatte.
    Erdnüsse gegen das, was wir jetzt tun , dachte er.
    Rhodan schaute aus dem Fenster. Das Trommelfeuer, unter dem die strahlende Kuppel lag, rief nicht nur das akustische Inferno hervor. Das mal fahle, mal blendende Lichterspiel wirkte außerirdischer als alles, was ihm auf dem Mond und an Bord des Kugelraumschiffs begegnet war.
    Bull wies auf die beiden Helme, die auf den Armaturen lagen, und zog ein fragendes Gesicht. Ob sie die Helme aufsetzen und sich über Funk verständigen sollten? Rhodan schüttelte den Kopf. Zu riskant.
    Ihnen lagen keinerlei Erfahrungswerte vor, ob und inwieweit ihre chinesischen Belagerer über technische Mittel verfügten, sie abzuhören.
    Sie legten die Köpfe eng aneinander, sprachen einander wechselseitig direkt ins Ohr.
    »Nachdenken?«, fragte Bull. »Da ist draußen ja der ideale Ort für eine Meditation.«
    Rhodan winkte ab. »Hattest du Kontakt? Zu Manoli und Crest?«
    »Nein«, sagte Bull. »Ich habe immer wieder versucht, sie zu erreichen. Keine Chance. Ich komme wegen der Störsender der Chinesen nicht durch.«
    »Thora?«
    Bull schüttelte den Kopf. »Unser Hyperfunksender kann keine Verbindung zum Bordrechner des Arkonidenraumers herstellen. Thora antwortet nicht. Niemand auf der AETRON antwortet.«
    Rhodan nickte unmerklich. »Das ist nicht gut.«
    »Ach was«, sagte Bull. »Da wir sonst keine Sorgen haben ... Thora wird einen Ausflug machen. Vielleicht schaut sie sich auf der Erde um, kauft Schuhe, schießt Armeen zusammen oder tut, was Arkonidinnen eben tun, wenn sie sich langweilen. Und der Rest der Besatzung wird mit virtuellem Klamauk befasst sein.«
    Wieder nickte Rhodan. Klamauk . Ein ziemlich treffender Ausdruck. Wenn er auch an Bord der AETRON den Eindruck gewonnen hatte, dass dieses Spiel für die Arkoniden die Grenze zog zwischen den kultivierten Geistwesen – sich selbst – und den tierähnlichen Kreaturen – Menschen, Affen und dergleichen.
    Weder Rhodan noch Bull hatten Sinn, Zweck und Regelwerk dieser komplexen, künstlerisch-strategischen Unterhaltung begriffen, in der sich auf undurchsichtige Weise mentale und positronische Prozesse mischten.
    »Was du nicht glaubst«, sagte Rhodan.
    »Nein«, sagte Bull. »Die AETRON ist in Schwierigkeiten. Was tun?«
    »Wir werden nachsehen«, sagte Rhodan.
    » Wir im Sinne von wir oder im Sinne von ich? «
    Rhodan grinste. » Wir im Sinne von du , bitte«, sagte er. »Ich bleibe hier. Aber das muss ja niemand außer uns wissen.«
    »Dann werde ich der Erste sein, der allein zum Mond fliegt.«
    »Die STARDUST ist einsatzbereit?«
    Bull nickte. »Und wie sie das ist. Ich habe sie mit ein paar Ausrüstungsgegenständen unserer arkonidischen Gönner ein wenig optimiert.«
    »Wann kannst du starten?«
    Für einen kurzen Moment ließ der Lärm nach. Die plötzliche Entlastung ließ die beiden leise aufstöhnen. Dann wurde es lauter denn je.
    »Sofort«, sagte Bull.
    »Warten wir bis nach Mitternacht«, riet Rhodan. »Das wird das Risiko minimieren.«
    »Vielleicht«, sagte Bull. Natürlich rechnete Rhodan nicht damit, dass es dunkel würde. Die mächtigen Scheinwerfer der chinesischen Armee waren auf sie gerichtet; sie tauchten diesen kleinen Ausschnitt der Gobi in ein schattenloses, chirurgisches Licht. Aber die Soldaten waren Menschen, und Menschen – selbst wenn ihnen Amphetamine und andere Wachhalter verabreicht wurden – ermüdeten irgendwann, wurden fahrig und unaufmerksam.
    »Und wenn auf der AETRON ... wenn es dringend ist?«
    »Vielleicht war es vor ein
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