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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr
Autoren: Alexander Huiskes
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Arkoniden das wohl abstreiten würden, zivilisiert.
    »Ich glaube nicht, dass Sie es verstehen«, sagte Novaal. »Was macht einen guten Jäger aus, Krineerk?«
    Sein Stellvertreter wirkte von der zusammenhanglosen Frage überrascht. Wahrscheinlich dachte er an seine Jagdzeit auf Naat. »Er ... nun, er verfolgt die Spur seiner Beute ...«
    Novaal hob eine Hand und gebot ihm dadurch zu schweigen. »Ein schlechter Jäger verfolgt seine Beute. Ein guter Jäger läuft nicht hinterher, er erwartet sie, weil er sie kennt. Weil er weiß, was sie tun wird.«
    Krineerk schloss das Stirnauge. Er dachte nach. »Sie haben recht, Kommandant«, sagte er schließlich. »Ich verzichte auf Kal'zhochras. Die Nataks werden ruhen. Wieder einmal.«
    »Sie werden Kal'zhochras bekommen, Krineerk. Wenn Sie so weit sind. Ich verlöre Sie nur ungern.«
    »Ich Sie ebenfalls«, gab er zurück.
    »Ist noch etwas?«, fragte Novaal, als das Holobild sich nicht auflöste.
    »Die SHYDAR«, sagte Krineerk.

2.
    Perry Rhodan
     
    Perry Rhodan kam sich sehr, sehr klein vor.
    Bisher hatte er immer gedacht, er wüsste, wie sich das anfühlte: klein und ohnmächtig. Vor wenigen Monaten erst hatte er zusammen mit seinem Freund Reginald Bull vor der riesigen stählernen Kugel der AETRON gestanden, die auf dem Mond notgelandet war. Er und Reg hatten die Köpfe tief in den Nacken gelegt. Vergeblich. Aus der Nähe war es ihnen nicht mehr gelungen, den Berg vor ihnen, der ein Raumschiff war, ganz zu erfassen. Es war ihr Sprungbrett ins All gewesen.
    Rhodan und die Menschheit waren in die Unendlichkeit des Weltraums vorgestoßen – aber das hier war etwas vollkommen anderes. Ein Raumschiff war etwas Künstliches, das er bewundern musste, das er aber grundsätzlich auch für sich als beherrschbar klassifizierte; der Weltraum blieb etwas Erhabenes, das sich ihm immer wieder entzog, sooft er ihn betrachtete oder durchreiste, und zu dem ihm jeder echte Referenzpunkt fehlte, um sich wirklich in eine Beziehung setzen zu können. Und Wanderer erschien ihm immer noch wie ein absurder Traum. Kurz: Keine bisherige Erfahrung hatte ihn auf den ersten leibhaftigen Kontakt mit den Naats vorbereitet.
    Er hielt sich für einen vernünftigen, aufgeschlossenen Menschen.
    Ungeachtet dessen empfand er ein körperliches Unbehagen, als sei er eine Kerze, die ins offene Fenster gestellt wurde, während sich über dem Haus ein Sturm zusammenballte. Der Sturm stand hierbei für Arkon, dessen Vorgehen Rhodan stark an diesem Imperium zweifeln ließ, dessen ganzes Ausmaß er allerdings bislang nicht zu überblicken vermochte. Die Naats waren wahrscheinlich kaum mehr als eine erste Gewitterböe.
    Naats. Er wusste nicht viel über sie. Und das wenige, das er aus den Datenbanken und im direkten Gespräch mit Novaal erfahren hatte, machte ihm keinen Mut. Krieger. Wild. Stur. Kompromisslos. Zyklopisch. Diener des Imperiums. Thora hatte sie zugleich verachtet und gefürchtet.
    »Mitkommen.« Der Naat, der ihn abführen sollte, starrte mit diesem verwirrenden Dreiaugenblick auf Rhodan herab. Es war unmöglich zu sagen, ob er böse war.
    Rhodan spürte, dass es in jedem Fall wahrscheinlich gefährlicher gewesen wäre, weiterhin mit Novaal zu diskutieren. Novaal war der Reekha, der Kommandeur eines Geschwaders, das die Peripherie des Imperiums sicherte. Er konnte sich wahrscheinlich keine Vertraulichkeiten und keine Kompromisse erlauben, wenn er sich nicht angreifbar machen wollte. Die Macht, die ihm gegeben war, engte ihn zugleich ein, denn wie alle imperiale Macht war sie nur auf Zeit geliehen und musste ständig bestätigt werden. Von wem, ob direkt vom Regenten oder einer anderen Figur der politischen und militärischen Konstellationen, blieb offen.
    Er wünschte sich Thora oder Crest herbei, um ihn zu beraten, ihm dabei zu helfen, sich zurechtzufinden. Andererseits: Thora, die er als brillante Kommandantin zu schätzen gelernt hatte, war als politische Beraterin eine glatte Fehlbesetzung. Ihre Lageeinschätzung sowohl was die Mehandor als auch die Naats anging, war so stark subjektiv gefärbt gewesen, dass er einige schlechte Entscheidungen getroffen hatte.
    Sein erster Fehler war das Vertrauen in die Lehrsätze der Arkonidin gewesen. Trau keinem Mehandor, hatte sie behauptet. Aber das war imperiales Denken.
    Im Grunde hätte Rhodan der Matriarchin Belinkhar trauen müssen, denn sie hielt sich akkurat an alle Abmachungen. Der Einzige, dem man nicht trauen durfte, wenn man mit Mehandor
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