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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Autoren: Frank Borsch
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Sicherung gegen eine Flucht injiziert hatten, hatten die beiden beinahe das Leben gekostet. Sue hatte sich dank ihrer Gabe rasch erholt, aber Bull würde noch einige Zeit brauchen, bis er wieder der Alte war.
    Chaktor sprang Bull zur Seite und stützte ihn unter der Achsel. Es half, aber selbst der bullige Ferrone war nicht stark genug, um Bull allein zu halten. Rhodan wollte ihm zu Hilfe eilen, aber zu seiner Verwunderung kam ihm Thora zuvor. Wortlos und wie selbstverständlich stützte sie den Mann, mit dem sie regelmäßig und lautstark aneinandergeriet.
    Schließlich erreichten sie eine Lichtung; eine Insel im Bach, der sich hier in zwei Läufe trennte. Die Stelle war gerade groß genug für die Gruppe. Grasähnliche Pflanzen bedeckten den Boden. Sie legten sich hin. Die herb-säuerlich duftenden Pflanzen muteten Rhodan weich wie ein Bett an.
    Einige Minuten lagen sie da, schnappten nach Luft, warteten darauf, dass sich ihr Puls wieder beruhigte. Rhodan betrachtete die Grashalme, die unmittelbar vor seinen Augen standen. Sah man genauer hin, erkannte man, dass sie an die Arme von Tintenfischen erinnerten und mit Saugnäpfen übersät waren. Die Pflanzen mussten sie benutzen, um Insekten und Kleintiere zu fangen.
    Schließlich brach Bull das Schweigen. Er sagte nur ein Wort: »Später.«
    »Später?«, fragte Rhodan. »Was meinst du damit?«
    »Auf dem Schiff.« Bull richtete sich auf. »›Vertrau mir!‹, hast du gesagt. ›Keine Zeit für Erklärungen! Später!‹. Jetzt ist später. Also raus damit: Wieso sollten wir dieser dürren Vogelscheuche mit den Murmelaugen über den Weg trauen?«
    »Welche Wahl haben wir sonst?« Rhodan setzte sich ebenfalls auf. »Wir haben uns hier eingeschlichen, sind nicht willkommen. So viel steht fest. Wahrscheinlich fallen wir früher oder später diesem Homunk in die Hände. Aber wieso sollten wir uns vorher nicht noch ein wenig umschauen?«
    »Reizende Aussichten«, knurrte Bull. »Und du bist meiner Frage ausgewichen, Perry. Wieso traust du diesem Carfesch? Das hier ist schweißgetränkter Irrsinn, wenn du mich fragst.«
    »Eben deshalb. Mein Eindruck ist, dass Carfesch seine Handlungen nicht durchdacht hat. Wenn du mich fragst, Reg, ist dieser Irrsinn die Folge dessen, dass Carfesch seinem Gewissen folgt.«
    Bull schnaubte. »Du bist zu gut für diese Welt! Wer weiß, ob diese Bohnenstange überhaupt so etwas wie ein Gewissen kennt. Wir ...«
    »Wieso nicht?«, unterbrach Thora ihn. »Gewissen und Gefühle sind keine Erscheinungen, die auf Arkoniden, Menschen oder Ferronen beschränkt wären. Ebenso wenig wie Wut.« Thora hob eine Hand, zeichnete mit ausgestrecktem Zeigefinger eine geschlängelte Linie über ihr Gesicht. »Diese Narbe ... vielleicht hat sein Herr sie Carfesch beigebracht? Es würde eine Rebellion erklären ...«
    »Das ist nicht auszuschließen«, pflichtete Rhodan bei und hoffte insgeheim, dass Thora sich irrte. Wenn das die Art war, wie Carfeschs Herr mit seinen Dienern umsprang, wie würde er erst mit Eindringlingen wie ihnen verfahren? »Aber der eigentliche Grund, weshalb ich ihm vertraut habe, ist ein anderer. Dies hier muss die Welt des Ewigen Lebens sein.«
    »Woher willst du das wissen? Carfesch hat deine Frage ignoriert.«
    »Das hat er, ja. Aber Reg, du erinnerst dich an Gol?«
    »Die Waschküche des Teufels in XXL-Planetenübergröße? Wie sollte ich das je vergessen!«
    »Ich bin aus der havarierten NESBITT-BRECK an die Oberfläche gegangen, um nach Chaktor zu sehen«, erläuterte Rhodan, mehr für die übrigen Gefährten als für Bull. »Dort habe ich etwas erlebt, was ich als Vision bezeichnen möchte. Plötzlich habe ich mich allein im All wiedergefunden. Ich bin auf einen Planeten zugerast – einen halbierten Planeten, um es genau zu sagen.«
    »Sie wissen, dass das, was Sie da erzählen, eine physikalische Unmöglichkeit ist«, warf Thora ein.
    »Ebenso wie die Unsterblichkeit eine biologische?« Rhodan blickte in fragende Gesichter. »Ich bin der festen Überzeugung, dass der Halbplanet aus meiner Vision und die Welt, die wir aus Carfeschs Schiff gesehen haben, identisch sind. Die Anordnung der Kontinente ist unverkennbar.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, schaltete sich der Ferrone Chaktor ein. »Ich habe auf Gol gesehen, was Perry Rhodan gesehen hat. Auch wenn ich nicht die Stimme gehört habe. Aber ich bin nur ein gewöhnliches Wesen, und Perry Rhodan ist der Lichtbringer.«
    »Eine Stimme?« Zwischen Thoras Augen bildete sich eine
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