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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
Autoren: Frank Borsch
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den sie »Bad« getauft hatten. Er war ein Quader bar jeder Einrichtung. Sie hatten einige Zeit gebraucht, bis Thora dahintergekommen war, wie man ihn benutzte: Man tat einfach, als existiere eine Ausstattung. Rieb man die Hände ineinander, floss Wasser über die Finger. Gab man vor, einen Becher in der Hand zu halten, entstand ein Gefäß zwischen den Fingern, das sich aus dem Nichts heraus mit kühlem, klarem Wasser füllte.
    Rhodan und seine Gefährten hatten die Minuten, bevor die Erschöpfung sie übermannt hatte, damit verbracht, darüber zu rätseln, wie die Wesen aussehen mochten, für die man das Bad und die Kabine konstruiert hatte. Sie waren zu keinem Ergebnis gekommen. Die Konstruktion ließ keinen Rückschluss auf die körperliche Beschaffenheit ihrer Benutzer zu. Und genau das war der Punkt, hatte Rhodan erkannt, Sekunden bevor er eingeschlafen war: Diese Kabine war darauf ausgelegt, den denkbar unterschiedlichsten Lebewesen zu dienen!
    Sue kehrte aus dem Bad zurück. Sie balancierte geschickt durchsichtige Becher und verteilte sie an die Kameraden. Rhodan nahm dankbar einen an und trank von dem kühlen Wasser. Sie hatten großes Glück gehabt, innerhalb von Minuten auf die verlassene Kabine zu stoßen. Sonst hätten sie versuchen müssen, irgendwo in dem Schiff Trinkwasser zu finden. Rhodan bezweifelte, dass sie lange unbemerkt geblieben wären. Es grenzte ohnehin an ein Wunder, dass es ihnen gelungen war, unbeobachtet an Bord zu kommen und bislang nicht entdeckt worden zu sein.
    Die Sonne wurde größer. Sie war gelb. Ihr Licht erinnerte an das der irdischen Sonne. »Die Sonne steht unmittelbar über dem Planeten!«, rief Bull. »Als würde die Sonne um den Planeten ...«
    Der Becher entglitt Rhodans Fingern, prallte auf den Boden. Er löste sich auf. Doch das verbliebene Wasser ergoss sich nicht auf den Boden. Es wurde zu einem durchsichtigen Ball, der Rhodan an die Wassertropfen erinnerte, die sich in der Schwerelosigkeit bildeten. Der faustgroße Tropfen hüpfte wie ein Gummiball in Richtung des Bades und verschwand darin.
    »Heiliger Strohsack!«, ächzte Bull. »Sue, zwick mich! Ich träume, oder? Ich muss träumen. Das kann nicht sein! Das kann einfach nicht sein!«
    Weder Sue noch sonst jemand kam seiner Bitte nach. Perry Rhodan und seine Gefährten standen wie gelähmt da und starrten an, was nicht wahr sein durfte – und es doch offensichtlich war.
    Die Sonne war zwar hell, aber deutlich kleiner als der Planet. Er war eine blaue Kugel wie die Erde. Mit weiten Ozeanen und grünen und braunen Kontinenten.
    Eine Welt, die Rhodan nicht zum ersten Mal sah. Komm, Perry Rhodan!, hallte plötzlich wieder eine Stimme in seinen Gedanken. Ich brauche dich!
    Es war die Stimme, die ihn gerufen hatte, als er auf dem Höllenplaneten Gol versucht hatte, den verschollenen Chaktor zu retten. Plötzlich war da Licht gewesen, und Rhodan hatte sich im All wiedergefunden. Allein. Ohne Raumanzug. Die Stimme hatte ihn gerufen. Und er war auf eine Welt zugerast, einen Planeten mit ausgedehnten Meeren ... diesen Planeten!
    Rhodan legte eine Hand auf die Augen, drückte mit den Fingern fest auf die Augäpfel. War es möglich? War das die Welt, zu der ihn der Unbekannte in der Vision gerufen hatte? Oder sah er Gespenster, gab sein Verstand unter den Strapazen der vergangenen Wochen nach und gaukelte ihm ein Wunschbild vor? Die Erlösung, die es für ihn und seine Gefährten nicht geben konnte?
    Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Rhodan öffnete die Augen und drehte den Kopf. Es war Chaktor. Der kleingewachsene Ferrone hatte den Arm ganz ausstrecken müssen, um seine Schulter zu erreichen. Chaktor zog ihn nach unten, bis er auf Augenhöhe mit dem Ferronen war.
    »Das ist sie!«, flüsterte Chaktor. »Das ist die Welt, die wir auf Gol gesehen haben!«
    Einen Moment später öffnete sich die Tür der Kabine.
     
    Ein Mensch trat ein.
    Beinahe ein Mensch – nach den Maßstäben der neuen Zeit, die in jenem Moment angebrochen war, als die beiden vor dem Erstickungstod stehenden Astronauten Perry Rhodan und Reginald Bull über einen Kraterrand auf dem irdischen Mond gespäht und dort das gestrandete Raumschiff der Arkoniden erblickt hatten.
    Der Beinahemensch, der vor Rhodan und seinen Gefährten stehen blieb, war etwa zwei Meter groß und sehr schlank, fast ausgemergelt. Seine Haut hatte die Farbe von Stroh und wirkte auf Rhodan grob, als bestünde sie aus Schuppen. Anstelle der Nase fand sich in der Mitte seines
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