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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Infanteristen; perfekt aufeinander eingespielt und kampferfahren. Sie töteten rücksichtslos. Mit ihren Strahlern, mit mechanischen Schusswaffen, mit unterarmlangen Messern oder mit bloßen Händen. Es dauerte bloß wenige Sekunden, bis die bewaffneten Ferronen tot auf dem Boden lagen.
    »Nach links und bis ans Ende des Ganges!«, wies Fajon Kakuta ruhig an. So als berührte sie das Schicksal ihrer Landsleute nicht. »Dort befindet sich der OP. Daneben beginnt der Trakt der schweren Fälle des Gesundenhauses. Um sie müssen wir uns vorrangig kümmern. Sie schützen.«
    Wie sollen wir sie bloß schützen? Was können wir gegen diese Echsen ausrichten? Sie werden uns nach Lust und Laune behandeln.
    Er stieß den Rollstuhl der Frau weiter vor sich her, dem OP entgegen. Hinter sich hörte er Darja Morosowa und Nyssen keuchen. Die Schritte der beiden Menschen waren unter denen der leichtfüßigen Ferronen ohne Probleme herauszuhören.
    Andernorts wurde nun ebenfalls gekämpft. Womöglich hatte einer der schwierigeren Patienten im Entrée des Gebäudes die Nerven verloren und andere Ferronen mit sich in eine Auseinandersetzung gerissen. Auch durch die Fenster, die sie in geringen Abständen passierten, sah Kakuta sich wehrende Einheimische.
    Der OP.
    »Zutritt verboten«, sagte Fajon und deutete auf ein gelbes Warnlicht. »Hom-aut beschäftigt sich eben mit eurem Freund.«
    Sicherlich wusste der Meisterbrecher längst, wie es um sein Haus stand. Doch er machte weiter. Gemäß einem bindenden ärztlichen Gelöbnis, das hier wie auf der Erde Anwendung fand.
    Fajon rang mit sich, unruhig auf dem Rollstuhl hin und her rutschend. Sie entschied sich. »Wir gehen rein. Wir brauchen Hom-aut. Nur er kann für Ruhe sorgen und weiteres Blutvergießen verhindern. Die Bewohner des Gesundenhauses vertrauen ihm.«
    Und Deringhouse? Was ist mit ihm? Was, wenn er in der Zwischenzeit stirbt?, wollte Kakuta fragen.
    Er besann sich rechtzeitig eines Besseren. Das Schicksal eines Einzelnen hatte unter diesen Umständen keinerlei Bedeutung mehr. Wenn wirklich eine Möglichkeit bestand, die Kampfhandlungen zu unterbinden, war der Tod Deringhouses ein billiges Opfer.
    Fajon presste mehrmals gegen einen Sensorschalter, trotz des aufleuchtenden Alarmsignals. Scheinbar widerwillig fuhren die Torflügel auseinander und gaben den Blick auf einen Saal frei, der ohne weiteres Bestandteil eines irdischen Krankenhauses hätte sein können.
    »Hom-aut, wir brauchen dich ...!«, rief Fajon dem Meisterbrecher zu, der wie alle Anwesenden mit einer Art transparentem und glänzendem Klebefilm überzogen war.
    »Verschwindet gefälligst!«, rief der kleingewachsene Ferrone, ohne hochzublicken. »In zehn Minuten kümmere ich mich um alles andere.« Er war über Conrad Deringhouse gebeugt, über dessen Halsbereich. Links von ihm waren Bilder gegen die Wand projiziert, die die ins Riesenhafte vergrößerte Wunde des US-Piloten zeigte.
    Kakuta sah sich rasch um. Anne Sloane lag mit geschlossenen Augen auf dem nächststehenden Krankenbett. Rings um ihre Mundwinkel zuckte es, als litte die Telekinetin unter großen Schmerzen.
    »Wir haben keine zehn Minuten mehr, Hom-aut. Die Topsider ...«
    »Ich bin weder dumm noch schwerhörig! Ich weiß, was in der Klinik vor sich geht. Aber dieses Leben gehört gerettet. Ohne die Operation ...«
    Diesmal war es Fajon, die den Meisterbrecher in seinen Ausführungen unterbrach. Sie sagte: »Auch andere Leben gehören gerettet! Die Topsider töten alles, was ihnen vor die Waffen kommt. Du musst abbrechen, Hom-aut, jetzt gleich!«
    Der Meisterbrecher hob nun doch seinen Kopf. Vor seinen Augen trug er dicke Linsen, die seine Pupillen enorm vergrößerten und ihn kurzsichtig blinzeln ließen. Er ließ mit einem Mal die Schultern hängen. Seine Hände begannen zu zittern, und er hob sie erschrocken an, bevor er mit dem Werkzeug in seinen Händen irreparable Schäden an der Halsschlagader seines Patienten anrichten konnte. Die anderen Ärzte rings um den Menschen rückten näher zusammen. Sie wirkten weiterhin so konzentriert, wie es Hom-aut eben noch gewesen war, und ließen sich auch nicht durch den Streit zwischen den beiden Artgenossen irritieren. Sie hielten Deringhouse am Leben.
    »Ich ... du hast recht, Fajon«, sagte der Meisterbrecher. »Ich werde ...«
    Ein Topsider stürmte in den Raum. Er stieß Rod Nyssen beiseite, stürzte Fajons Gefährt um, versetzte Kakuta eine schallende Ohrfeige und drehte sich mehrmals im Kreis.
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