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Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Titel: Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken
Autoren: Arndt Ellmer
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zu

VATROX-VAMU. Deshalb stellte er sich dessen Entscheidung.
    Staunend spürte der Siganese den zarten, fast rücksichtsvollen Widerhall, den die Worte des

Jaranoc in dem Geisteswesen erzeugten.
    Ungeachtet dessen gewann die mentale Stimme eine natürliche Strenge, als sie den Jaranoc vor

die Wahl stellte. »Bist du bereit, dich zu opfern?«
    »Mit Freuden werde ich sterben ... «
    »Dein Herz ist mutig - stellst du auch die richtige Frage?«
    »Wieso hast du mich leben lassen?«
    Die Antwort verschlug Vorremar Corma die Sprache, weil er nie mit den folgenden Worten

gerechnet hätte: »Dein Herz ist stark, dein Wille ungezähmt - dein Wunsch sei dir erfüllt.«
    *
    »Jetzt!«, stieß Iltu hervor. »VATROX- VAMU weicht zurück!«
    Die Silberkugel reagierte bereits. Sie erzeugte eine Ausstülpung, die den Jaranoc dem weiteren

Zugriff der Mentalimpulse entzog.
    Einen Atemzug später gab Iltu Entwarnung. »Alles in Ordnung. Das Geisteswesen hat nicht

versucht, ihn zu töten. Es hat ihn in keiner Weise bestraft, die wir hätten erkennen können.«
    Der Jaranoc war trotz der Fesselfelder in sich zusammengesunken und lag mit Kopf und Knien am

Boden. Er rührte sich nicht. Erst, als die Felder ihn hochhoben und auf die Füße stellten,

zuckten die Finger. Er bewegte sie hin und her, als müsse er zuerst überprüfen, dass er noch

lebte.
    Dann drang ein Orgeln aus seinem Hals, eine auf- und abschwellende Tonfolge, bei der es sich

nach Tolots Einschätzung durchaus um einen Dankgesang handeln konnte.
    »Und weiter?«, fragte Tolot die drei Mutanten.
    »Keine Beeinflussung. VATROX-VAMU hat sich vollständig zurückgezogen.«
    »Sucht nach posthypnotischen Befehlen!«
    »Wir hätten sie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung bemerkt. Tarba ist völlig sauber.«
    Der Jaranoc schwankte. Das Schiff projizierte einen Sessel, in den er sich sinken ließ.
    Icho Tolot trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Alles ist gut.«
    Kardo Tarba starrte zu Boden - und begann zu rezitieren, erst leise, dann lauter. »In den

Medialen Tagen der Allzeit, als das Universum eine neue Schwelle der Expansion erreichte, floh

der Jaranoc.
    Sein Weg führte ihn zu vielen Sonnen und auf viele Welten. Aber überall war er der Schwächste,

ein erbärmliches, unwürdiges Ding. Er beschloss, seiner Existenz ein Ende zu setzen, denn

mochte er äußerlich auch verletzlich und schwach sein, so besaß er doch Ehre. Er tauchte in den

Pfuhl einer Sonne, wo er jedoch nicht starb. Was ihn hätte verbrennen müssen, stärkte seinen

Leib. Als er die Sternenglut verließ, war seine Haut zu Hornplatten gestählt. Mächtige Hörner

ragten aus seiner Stirn. Das Alte war verbrannt, Neues war entstanden.
    Der erste Jaranoc fühlte mit einem Mal den Hauch des Allgebers. Etwas hatte

beschlossen, ihm Ansehen zu verleihen, weil es auf die wahre Bedeutung des Jaranoc geschaut

hatte.
    Dieses Etwas beschloss der Jaranoc zu finden. Sein Herz war stark, sein Wille ungezähmt.
    »Wer bist du?«, rief er in die Galaxis hinaus. »Wo bist du und wieso hast du mich leben

lassen?«
    An diesem Tag formulierte der erste Jaranoc die drei grundlegenden Fragen des Seins. Auf die

ersten beiden kennen wir die Antworten, die dritte steht aus. Sie treibt uns an und verleiht uns

den Blick auf den Wahrtraum der Allzeit, die Perspektive auf das, was wirkliche Bedeutung

besitzt.
    »Wer bist du?«
    VATROX-VAMU.
    »Wo bist du?«
    Er ist dort, von wo er kommen wird.
    »Und wieso hast du mich leben lassen?«
    Sinniere darüber und lass die Frage in dir wirken, auf dass deine Erkenntnis

wächst. Nur der ist ein rechter Krieger, der den Sinn hinter der Wirklichkeit erkennt.«
    Kardo Tarba schwieg. Er starrte noch immer zu Boden.
    »Lebe, um zu erkennen«, sagte Tolot und legte ihm damit sein Verständnis dessen dar, was die

Legenden der Jaranoc in sich trugen. Jedes Leben war ein Ringen um Erkenntnis und ein beständiges

Weitergeben von Erkenntnis.
    Dem Haluter lag eine Frage auf der Zunge, doch er stellte sie nicht. Er wusste, dass er mit

ihr all das zunichte machen würde, was sich bisher an Vertrauen zwischen ihm und dem Jaranoc

aufgebaut hatte. Nie würde er dessen Ehre verletzen oder ihn dazu drängen wollen, sie selbst zu

verletzen.
    Wer genau ist VATROX-VAMU und was will er?
    Diese Frage und alle daran hängenden Antworten würden zwischen ihnen kein Thema sein.

Vielleicht sogar für immer. Tolot würde es akzeptieren und andere Wege
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