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Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Titel: Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu
Autoren: Arndt Ellmer
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mühsam hervor, »ich kann ni... «
    Die Verbindung war unterbrochen. Der Anrufer sah sich vermutlich ebenfalls außerstande, noch

etwas zu sagen.
    Seit der Schleier flackerte, brach überall auf den Welten des Sonnensystems das Chaos aus. Er

hatte sich in einer Botschaft an die Bevölkerung gewandt, auf die von ES gebotene Sicherheit

verwiesen. Ein Flackern bedeutete längst nicht, dass der Schirm nicht mehr existierte. Eventuell

war er vorübergehend an manchen Stellen durchlässig geworden.
    Kein Mensch und keine Positronik hatten sagen können, ob es sich nicht um einen von ES

gewünschten Vorgang handelte. Immerhin war der Schleier um Far Away in jenem Augenblick

erloschen, als Perry Rhodan eingetroffen war.
    Whistlers Worte waren zumindest teilweise ungehört verhallt. Medien hatten von Kampfhandlungen

berichtet und dadurch Panikmache betrieben. Er hatte dem widersprochen. Es gab keine Kämpfe,

keine zerstörten Städte.
    Nur der Schleier flackerte, und dann existierte er nicht mehr.
    Whistler hatte Stardust City sofort verlassen und sich auf den Weg zum Stadtrand und hinauf

zur Felsennadel gemacht.
    Irgendwo voraus musste das markante Wahrzeichen der Metropole sein, immerhin ragte es 918

Meter empor und durchmaß an der Basis 429 Meter. Stattdessen tastete er sich an diesem Regal

entlang und suchte nach der Kontaktstelle an der Wand. Regal?
    Whistler hielt inne. War er überhaupt auf dem Weg zur Felsennadel oder hielt er sich noch in

seiner Dienstwohnung auf?
    »Total verwirrt«, murmelte er. Er brauchte dringend eine Verschnaufpause, um wieder klare

Gedanken fassen zu können. Er drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken gegen das, was er für

ein Regal hielt, und schloss die Augen. Nicht auszudenken, wenn seine Indochimi-Hautrezeptoren

gestört waren und seine aus alten Zellen nachgezüchtete menschliche Hülle deshalb abstarb.
    Timber F. Whistler konzentrierte sich stärker. Der Schmerz ließ nach, der dichte Schleier über

seinen Gedanken lichtete sich ein wenig. Sein Blick klarte auf, er nahm die Umgebung wieder

deutlich wahr: Er stand in einem Info-Pavillon. Irgendwo rechts seines Standorts musste sich die

Felsennadel befinden.
    Der Administrator lief los. Bald fiel ihm auf, dass er keinen Menschen auf der Straße sah. Sie

mussten in den Häusern sein.
    Aber bot ihnen das Schutz? VATROX-VAMU war eingetroffen. Das Geisteswesen hatte die Planeten

mit seiner mentalen Macht überschwemmt und von den Menschen Besitz ergriffen.
    Marionetten, geistige Sklaven, ein Millionenheer willfähriger Kämpfer würden die

Stardust-Terraner sein.
    Es rauschte in seinen Gedanken. Es war, als nähere sich von hoch oben ein Tsunami. Nach und

nach zerfiel das Geräusch in einzelne Stimmen, einen Chor aus unzähligen verschiedenen Stimmen,

die ununterbrochen auf ihn einredeten. Sie schlugen auf sein Bewusstsein wie auf einen Holzklotz.

Es dröhnte und donnerte.
    Timber F. Whistler rechnete damit, dass ihm gleich der Schädel platzte.
    Er spurtete los. Er nahm keine Rücksicht darauf, dass sein Tempo einem zufälligen Beobachter

übermenschlich erscheinen musste, denn genau das war er ja in gewissem Sinne, während er in einem

anderen untermenschlich war. Alles eine Angelegenheit des Blickwinkels, wie alles.
    Er rannte bis zu dem Bogentor und durchquerte den Zugangstunnel, noch immer halb betäubt von

dem Hämmern und Dröhnen in seinem Kopf. Der Einfluss ließ mit jedem Schritt nach, kehrte vehement

zurück und verschwand dann zu einem Großteil wieder.
    Whistler betrat die Halle der 1000 Aufgaben, den Hort des Zweiten Galaktischen Rätsels. Das

Summen in seinem Kopf verklang zu einem Wispern, verbunden mit einem leichten Druck.
    Er sah sich um. Am Boden standen Instrumente und Geräte aller Art. Manche wiesen Dellen auf,

als seien sie fallen gelassen worden. Ein paar mobile Positroniken meldeten bei seiner Annäherung

Bereitschaft.
    Von den hier arbeitenden Wissenschaftlern fehlte jede Spur.
    Administrator Whistler blinzelte in das kalte Saphirlicht und drehte sich einmal um seine

Achse. Der Tunnel existierte nicht mehr. Die Stelle, wo es ihn bis vor wenigen Augenblicken

gegeben hatte, war an der Unterbrechung des Kartuschenbands zu erkennen. Eine dreißig Meter

breite Lücke klaffte zwischen den Segmenten. Nicht einmal eine feine Linie des Tunnelendes war zu

sehen, und das wollte bei seiner visuellen Wahrnehmung etwas heißen.
    Timber F. Whistler
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