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Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu

Titel: Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu
Autoren: Arndt Ellmer
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die sich

inzwischen ebenfalls in Far Away eingefunden hatte. Die Terraner hatten eine alte Redewendung: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
    Icho Tolot bezweifelte, dass dies im vorliegenden Fall so war: Die Truppen beider Gegner

marschierten auf. Die Schlachtlichter würden sich mit den Schiffen VATROX-VAMU ein Ringen um

dieses Sonnensystem liefern. Und die Stardust-Menschheit drohte zwischen den Fronten zerrieben zu

werden.
    Aber wenn sie überhaupt eine Chance haben sollte, bestand diese am ehesten in einem Bündnis

mit VATROX-VAMU.
    Aber hatte VATROX-VAMU daran ein Interesse?
    Wenige Stunden war es erst her, seit der Sextadimschleier um das Stardust-System angefangen

hatte zu flackern, begleitet von recht starken Emissionen im UHF-Bereich des hyperenergetischen

Spektrums. Später war zum Flackern ein grellweißer Jetstrahl gekommen, der wie eine gewaltige

Sonneneruption ins All schoss und sofort wieder erlosch.
    Mitten am Nachmittag war der Schleier dann zusammengebrochen, und das starke Bewusstsein von

VATROX-VAMU hatte das System der weißgelben Sonne überflutet.
    Geblieben war bisher nur der Schmerz. Und die bange Frage des Ordinärhirns. Was geschieht

mit den Menschen? Macht das Geisteswesen sie zu seinen Sklaven?
    *
    Zwei bewegungslose Gestalten flankierten das Feld mit den Bewusstlosen, Tolot auf der einen,

Karba auf der anderen Seite. Um das Überleben seiner 88.000 Soldaten auf Katarakt zu

gewährleisten, hatte Tarba den Haluter zum Zweikampf herausgefordert und verloren. Danach hatte

er sich zu dessen Vasall erklärt.
    Der Jaranoc hätte nun die Chance, zu seinen Artgenossen zurückzukehren. Er tat es nicht und

stand zu seinem Wort. Allerdings würde er nie aktiv etwas gegen die Interessen seines Volkes

unternehmen, keine Informationen über die Jaranoc und auch nicht über VATROX-VAMU preisgeben.
    Genau das passte Icho Tolot nicht, auch wenn er das ehrenhafte Verhalten des ehemaligen Jar

der Vierten Jara-Division schätzte. Karba war ein Klotz an seinem Bein. Am liebsten hätte er ihn

zu seinen Leuten zurückgeschickt, aber damit hätte er ihn entehrt.
    Ein paar Minuten vergingen in unbehaglichem, wortlosem Warten. Woran Karba dachte, konnte

Tolot nicht ahnen, aber er war mit seinen eigenen Überlegungen beschäftigt, und solange der

Jaranoc nichts Verdächtiges unternahm, würde er ihn ignorieren.
    Dann erwachten nacheinander die Mitglieder der Raumlandebrigade. Es begann mit dem Zucken von

Fingern, dann Armen oder Beinen, und schließlich stemmten sie sich hoch, sahen sich um.
    Tolot beobachtete sie genau; einzugreifen war nicht notwendig, keiner wirkte wie in

Todesgefahr. Er fand, dass sich die Menschen ruckartig, fast mechanisch bewegten. Ihre Arme

breiteten sich gleichzeitig aus, die Stiefel stampften Kuhlen in den Sand, damit der Körper einen

besseren Halt erhielt.
    Der Haluter sah zu, wie einer der Männer sich ihm zuwandte, herübersah, ihn mit eher

interesselosem Blick musterte und wieder wegdrehte. Auch er balancierte mit den Armen, als gelte

es, über einen schmalen Steg zu laufen. Seine Stiefel zogen eine tiefe Spur durch den Sand,

während er sich mit fast vollständig durchgedrückten Knien vorwärts bewegte.
    Um die anderen Menschen kümmerte er sich nicht, er schien sie nicht einmal wahrzunehmen. Er

schlurfte davon, einem unbekannten Ziel zu, das weder bei den Fahrzeugen noch bei den Jaranoc

lag.
    Die anderen Mitglieder der Raumlandebrigade folgten seinem Beispiel. Sie erinnerten Icho Tolot

an ferngesteuerte Automaten. Nach einer Weile änderten sie die Richtung, begannen im Kreis zu

laufen, als wüssten sie nicht, wohin.
    Tolot lauschte verstärkt in sich hinein. Seine Kopfschmerzen veränderten sich. Sie versetzten

ihm keine schmerzhaften Stiche mehr, der mentale Druck wurde zu einer Art monotonem

Hintergrundrauschen, ein Sausen mit drohendem Unterton. Wenn er eine Weile darauf lauschte,

glaubte er die Stimmen von Tausenden und Abertausenden Lebewesen zu hören, die in einer riesigen

Halle miteinander redeten.
    Das Echo legte sich als Druck auf sein Bewusstsein. Es stach nicht mehr, aber es tat noch

immer weh. Und wenn er sich intensiv mit beiden Gehirnen darauf konzentrierte, glaubte er

manchmal Worte herauszuhören.
    Die menschlichen Marionetten in ihren SERUNS hielten ohne Ausnahme ruckartig an. Sie schienen

auf etwas zu warten. Tolot nahm wahr, wie sich der Pegel des Rauschens in seinem Kopf
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