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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt
Autoren: Frank Borsch
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gering, aber sie durften sich

nicht dazu hinreißen lassen, die D'Tar zu unterschätzen. Das Schicksal bestrafte Hochmut.
    Sinnafoch, der ohne Bewusstsein im Keller F'hars vor sich hin dämmerte, war ein warnendes

Beispiel in dieser Hinsicht.
    Kruuper wandte sich nach rechts und rannte los. Niemand hinderte ihn, niemand schoss auf ihn.

Die Wächter hatten sich entweder verkrochen oder sich F'har und L'hete angeschlossen und machten

nun Jagd auf das Ungeheuer aus einer anderen Welt.
    Kritt'han war nirgends zu sehen. Seine Zugmaschine hatte er zurückgelassen. Sie stand verloren

auf dem Platz und stieß im Leerlauf kleine Dampfwölkchen in den Himmel, als wäre sie ein

verängstigtes Tier, das starr vor Angst auf die Rückkehr seines Herrchens wartete.
    Selbstverständlich hatte Kruuper nichts zu befürchten. Ein Schuss aus einem D'Tar-Gewehr

konnte ihm nichts anhaben. Der Schutzschirm seines Anzugs hielt ihren Projektilen spielend stand.

Doch Kruuper wäre keine andere Wahl geblieben, als den Schützen zu töten. Sonst hätte dieser

verraten, dass F'har noch ein zweites Ungeheuer in den Inneren Kreis eingeschleppt hatte. Das

hätten ihm die Kreiswahrer niemals verziehen. F'har und sein Assistent wären auf dem

Scheiterhaufen geendet.
    Und: Kruuper wollte nicht töten. Das Schicksal mochte es nicht, wenn man Leben nahm. Selbst

dann, wenn es geschah, um das eigene Leben zu erhalten. Kruuper würde es in seinem nächsten Leben

zu büßen haben.
    Der Okrivar erreichte die Mauer des Mittleren Kreises und eilte an ihrer Außenseite entlang.

Die Mauer war aus groben Bruchsteinen gefertigt, musste aus der Frühzeit der D'Tar stammen. Aus

der Ferne hörte er immer wieder Niesen und Zirpen, die Freudenschreie Philips. Der Okrill genoss

es, Muskeln und Zunge spielen zu lassen. Rauchfahnen stiegen in regelmäßigen Abständen in den

Himmel, was den Weg Philips markierte. Der Okrill machte sich anscheinend einen Spaß daraus, die

Häuser der Kreiswahrer in Flammen zu setzen.
    Es war die Idee F'hars und L'hetes gewesen. Sie brauchten Feuerzauber, um die Wächter

abzulenken. Alle waren sich darin einig gewesen. Und die Häuser der Kreiswahrer waren die

perfekten Ziele. Niemandem, so hatten die beiden D'Tar argumentiert, tat es weh, wenn diese in

Flammen aufgingen. Im Gegenteil, es würde den Kreiswahrern guttun, einige Wochen lang in

Notquartieren das bescheidene Dasein gewöhnlicher D'Tar zu teilen. Vielleicht würde es sogar den

ein oder anderen zum Nachdenken bringen und ...
    Der Äußere Kreis schien komplett verlassen. Gewehre lagen hier und da, dazwischen

Uniformteile, weggeworfen von Wächtern, die sich von allem zu befreien versuchten, was ihnen bei

ihrer heillosen Flucht hinderlich war. Sie würden sich erst dann zurückwagen, wenn das Ungeheuer

aus einer anderen Welt zur Strecke gebracht war.
    Kruuper rannte trotzdem, so schnell er konnte. Das Schicksal belohnte die Flinken.
    Das Tor, das in den Mittleren Kreis führte, stand offen. Es war eine bessere Tür, aus Eisen.

Es war, im Gegensatz zum Tor im Äußeren Kreis, nicht dafür gedacht, größere Mengen von Gütern

durchzulassen. Im Mittleren Kreis hatten die D'Tar die Garnison der Kreiswächter untergebracht.

Über fünfhundert Soldaten, hin- und hergerissen zwischen Stolz, in der Mitte der Welt dienen zu

dürfen, und der Angst vor der Mitte der Welt, die sie weder sich selbst noch anderen eingestehen

durften.
    Kruuper schlüpfte durch das offene Tor.
    Auch der Mittlere Kreis war verlassen. Wer den Mut hatte, das Ungeheuer zu jagen, war im

Äußeren Kreis. Wen der Mut verlassen hatte, war in die Stadt geflohen, um sich dort zu

verkriechen.
    Kruuper passierte die Quartiere der Wächter. Sie waren winzig im Vergleich zu den Häusern der

Wahrer. Zwanzig Wächter teilten sich den Raum, den ein Wahrer als ein von den Dampfgöttern

gegebenes selbstverständliches Recht für sich in Anspruch nahm. Kein Wunder, dass F'har und

L'hete sich an der Idee begeistert hatten, die Häuser der Kreiswahrer anzuzünden. Es sorgte für

eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit.
    Kruuper kam zu den Zellen. In ihnen sperrten die D'Tar diejenigen Fremden ein, die sie nicht

auf der Stelle umbrachten und die sie stattdessen ausfragten. Die Türen standen offen. Kruuper

hielt an, trat in eine Zelle. Ja, das Schicksal belohnte die Flinken, aber noch mehr mochte es

die Neugierigen.
    Die Zelle war klein, gerade groß
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