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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt
Autoren: Frank Borsch
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seinem Sitz und gähnte. F'har

begann sein Publikum zu langweilen. Genau, wie vorgesehen. Es galt, die Kreiswahrer einzulullen -

umso größer würde der Schock seiner Enthüllung sein.
    »Aber ich will euch nicht mit Ereignissen aus der Vergangenheit langweilen!«, rief F'har.

»Erst vor Kurzem trug sich vor den Toren der Stadt ein Zweikampf zu, bei dem ich geschlagen

wurde. Es fällt mir schwer, aber ich muss es eingestehen. Ihr, ehrenwerte Wahrer, seid selbst

Zeuge dieses Vorgangs geworden.«
    F'har seufzte laut. »Es war nicht leicht, diese Niederlage zu verwinden. Ratlos brach ich in

die Ebene auf, um schließlich in mein Heim zurückzukehren und meine Wunden zu lecken. Seitdem hat

mich kaum ein Bürger gesehen. Ich litt. Aber der Weg des Leidens führt zur Läuterung, wie unsere

Annalen berichten. Ich habe in den letzten Tagen etwas erkannt, ehrenwerte Kreiswahrer: Meine

bisherigen Wege waren Irrwege. Ich bin deshalb zum Schluss gekommen, mein Leben zu ändern. Fortan

will ich nur noch die richtigen Wege einschlagen.«
    F'har gab seinem Assistenten ein Zeichen. L'hete nahm die Leine auf, die an der Spitze der

schweren Decke befestigt war und den Blick auf die Ladefläche des Anhängers verwehrte.
    »Doch was bedeuten Worte?«, wandte sich F'har an die Wahrer. »Ich will euch meine Läuterung

handfest demonstr... «
    Ein Ruf schnitt dem Erfinder das Wort ab. »F'har ist ein Verräter!«, brüllte jemand mit sich

überschlagender Stimme. »Auf den Scheiterhaufen mit ihm!«
    F'har wirbelte herum und sah eine Zugmaschine auf den Platz donnern. Es war die »Ruhm des

Kreises« - und auf dem Führerbock saß F'hars Erzrivale Kritt'han.
    *
    Kritt'han vermochte, was F'har verwehrt geblieben war: Er riss die ehrenwerten Kreiswahrer von

ihren Sitzen. Sie schnellten hoch, so gut es ihr Alter und ihr Übergewicht zuließen.
    Nur einer blieb sitzen: der alte Lha'kur.
    Nicht aus Trägheit, erkannte F'har in diesem Moment, sondern weil er Herr der Lage war.

Vielleicht hatte er sich in ihm verschätzt.
    Lha'kur hob einen Arm und sagte: »Setzt euch wieder. Euer Verhalten ist eures Amtes nicht

würdig, Kreiswahrer!«
    Die Wahrer sanken wieder auf ihre Plätze, verschämt, wie Kinder, die von einem Erwachsenen bei

einer peinlichen Dummheit erwischt worden waren.
    »Senkt die Gewehre!«, forderte er die Wächter auf, die einen zweiten Ring um die Wahrer

gebildet hatten und auf F'har zielten.
    Sie folgten seinem Befehl.
    Dann wandte sich der alte Lha'kur an Kritt'han: »Du nennst diesen Mann einen Verräter. Du

weißt, wie schwer der Vorwurf wiegt?«
    F'har glaubte nicht recht zu hören. Der alte Lha'kur nahm ihn in Schutz?
    »Das weiß ich«, sagte Kritt'han feierlich.
    »Dann beweise ihn!«, forderte der alte Lha'kur ihn auf.
    »Das werde ich!«
    Kritt'han strich seine Kleidung glatt, verneigte sich vor den Kreiswächtern, die ebenso wie er

selbst darum bemüht waren, den Moment der Würdelosigkeit vergessen zu machen.
    »Ehrenwerte Kreiswahrer«, begann er. »Ihr wisst, dass ich in meinem Handeln ausschließlich das

Wohl des Landes D'Tarka im Blick habe. Und ihr wisst auch, dass mich dies regelmäßig in Konflikt

mit diesem Subjekt bringt.« Er zeigte auf F'har, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    »Ich gestehe, dass ich meinen wohlverdienten Sieg im Duell gegen F'har genossen habe. Doch

blieb mein Genuss nicht lange ungetrübt. F'har war zu ruhig. Es passte nicht. Wir alle kennen

F'har, wir alle wissen, dass er niemals Ruhe gibt. Anfangs befürchtete ich, er sei in seiner

kopflosen Flucht vor der Schmach seiner Niederlage über den Rand der Welt gefahren und ins Nichts

gestürzt, aber dann kehrte F'har in die Stadt zurück.«
    Kritt'han drehte sich langsam auf dem Führerbock seiner Zugmaschine. »Natürlich war ich trotz

aller unleugbaren Rivalität, die zwischen uns besteht, froh darüber, dass er wohlbehalten

zurückgekehrt war. Ich beschloss, ihm meine Aufwartung zu machen. Doch was geschah? Er wollte

meine guten Wünsche nicht annehmen, bat mich nicht einmal in sein Haus, wie es der guten Sitte

entspricht!«
    Kritt'han schüttelte sich vor gerechter Empörung. »Ich war, ich gebe es zu, enttäuscht. Und

bald darauf, als ich zum Nachdenken kam, beunruhigt. F'har ließ niemanden ein, nicht einmal die

wenigen, die sich seine Freunde nennen. Ich ahnte, dass er ein Geheimnis verbarg. Ein furchtbares

Geheimnis. Wollte ich ihm auf den Grund gehen, erkannte ich,
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