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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
Autoren: Marc A. Herren
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ein wenig spazieren gehen und du mir dabei erzählst, was genau die Engel auf Terra machen müssen, um ihre Flügel zu verdienen?«
    Lächelnd ergriff ich ihre Hand und nahm sie von meinem Gesicht.
    »Era vom kleinen Waldmond Veshprem – so gern ich dieses Angebot annehmen würde, muss ich leider ablehnen. Die Pflicht verlangt von mir, hierzubleiben.«
    Enttäuschung glitt über ihr Antlitz wie der Schatten einer Regenwolke über eine Blumenwiese.
    »Schade«, sagte sie und schlug zweimal mit den Flügeln. »Dann wünsche ich dir und deiner Pflicht viel Spaß zusammen. Und richte ihr bitte aus, dass ich es nicht mag, wenn ihre Stimme lauter ist als meine.«
    »Da bist du ja!«, ertönte eine kehlige Stimme in meinem Rücken.
    Ich drehte mich um und blickte in die tiefliegenden, dunkelbraunen Augen von Reino tan Vitar. Bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich einen süßlichen Hauch und ein Geräusch, das an ein weit entferntes Glockenspiel erinnerte.
    Ich sah zurück – und Era tan Veshprem war verschwunden. Ich vermeinte ein paar Körnchen Goldstaub zu Boden fallen sehen, doch das war vermutlich nur meine Einbildung.
    »Du solltest aufpassen, Tekener«, wisperte tan Vitar in mein rechtes Ohr. »Die können ihre Nägel nicht nur zu lustvollen Zwecken einsetzen.«
    Ich blickte den Tschanor-Gos kalt lächelnd an. In diesem Moment funktionierte ich wieder so, wie es von dem stellvertretenden Chef der USO erwartet wurde.
    »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen«, sagte ich. »Wohin können wir uns zurückziehen, um ungestört zu sprechen?«
    Nun war es an tan Vitar, mich anzulächeln.
    »Denkst du, ich hätte dich in diese Lokalität bestellt, ohne nicht mindestens einmal mit dem berühmtesten Spieler des Galaktikums eine Partie zu wagen?«
    Ich hörte nicht auf das Echo meiner zuvor schlechten Gemütslage und entgegnete: »Wie wäre es mit einem gemütlichen Pokerspiel an Bord der TRAJAN, während dem wir uns in aller Ruhe unterhalten können?«
    »Ach komm«, sagte tan Vitar. »Eine Runde Kupp-ak’t. Ich bin gespannt, wie du dich darin schlägst. Hast du es schon einmal gespielt?«
    »Noch nie gegen einen Akonen«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Dann erweis mir die Ehre«, drängte tan Vitar. »Ich habe für unsere Sicherheit Sorge getragen.«
    Ich stimmte zu, obwohl ich plötzlich Unbehagen in mir aufsteigen fühlte.
    Etwas war nicht so, wie es sein sollte.
    Während wir darauf warteten, dass die aktuelle Kupp-ak’t-Partie beendet wurde, ließ ich meinen Blick durch das Kasino gleiten. Kein Einziger der Gäste benahm sich besonders auffällig, und auch von schwarzen Schmetterlingsflügeln und purpurnen Augen war nirgends etwas zu sehen.
    »Sie sind fertig«, raunte tan Vitar.
    Ich nahm meinen Drink und folgte dem Tschanor-Gos zu dem Tisch. Wir legten unsere Einsätze in die dafür vorgesehene Mulde und setzten uns. Ein silbernes Energiefeld legte sich über die Depotmulden. Ein anderer Akone machte Anstalten, sich an den Tisch zu setzen, erblickte aber dann unsere Einsätze und zog enttäuscht von dannen.
    Es ging um Reino tan Vitar und mich.
    Während der Croupier die Energiekarten mischte und je siebzehn an uns verteilte, betrachtete ich den Tschanor-Gos unauffällig.
    Die Speicherbänke der USO hatten einige Holoaufnahmen tan Vitars enthalten. Aber Aufnahmen konnten noch so gut und detailreich sein – einem persönlichen Treffen waren sie lichtjahreweit unterlegen.
    Reino tan Vitars Gestalt glich derjenigen Rhodans: Hager waren sie beide und mit ihren 189 Zentimeter Körperlänge sogar genau gleich groß. Der Akone mochte um den Brustkorb ein paar Muskelstränge mehr haben als Perry.
    Ansonsten war er Akone durch und durch. Die Haut samtbraun gepflegt, ebenso die halblangen kupferroten Haare, die er in den Nacken gekämmt trug.
    Das Gesicht wirkte asketisch-edel mit einer scharfrückigen Nase und sorgfältig gezupften Augenbrauen.
    Unser uraltes Feindbild par excellence , dachte ich ironisch. Und die halbe Galaxis betrachtet sie mittlerweile als Opfer. Nur ein paar von uns sehen in Akonen noch immer die verschlagenen Hunde der letzten Jahrtausende ...
    Ich nahm meine Energiekarten auf und betrachtete sie. Sofort wurde mir klar, dass ich damit nicht viel erreichen würde. Nur vier von ihnen ließen sich für den Zusammenschluss von mehrfach gelagerten Energiefeldern verwenden. Weitere Karten verhalfen mir, neutrale oder neutralisierende Felder zu berechnen, der Rest meines Blattes war mehr oder
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