Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer

abzuschalten, es klappte nicht. Keine Wandverkleidung ließ sich öffnen. Canio Sarkyuin kam sich vor, als stecke er in einer zähen Masse, die ihn immer mehr zur Bewegungslosigkeit verdammte.
    Da war das Holo und das Wabern der Sterne. Gewaltige Protuberanzen rasten ins All, als würden die fünf Sterne mit Gewalt alles von sich schleudern.
    Die Sonnen platzten. Die feurige Glut, das Plasma, das Gas, alles raste davon. Ein Teil näherte sich Holoin, um den Planeten zu verschlingen.
    Sarkyuin bekam keine Luft mehr. Es schnürte ihm die Kehle zu. Er fühlte den Schlag, als die ersten Energien auf den Planeten schlugen und ihn zerfetzten. Er spürte die Hitze, die auf ihn eindrang.
    Canio Sarkyuin verglühte und erwachte mit einem Schrei.

2.
    Im Vergleich zum Multika-Duo präsentierte sich Holoin als Gigant-Transmitter. Die fünf blauweißen Riesen vom Typ A9 bildeten ein Fünfeck mit einer Kantenlänge von 16,128 Milliarden Kilometern. Der Umkreisdurchmesser des Sonnentransmitters betrug 27,44 Milliarden. Verglichen damit war das Multika-Duo nicht viel mehr als ein Gerät für die Westentasche.
    Der Traktorstrahl zog uns beharrlich und ohne messbare Schwankungsbreite zur Justierungswelt. Er beschleunigte das Schiff mit 45 Kilometern pro Sekundenquadrat, bis es nach etwas mehr als elf Minuten zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichte. 21,5 Minuten mit einer konstanten Geschwindigkeit von 30.000 Kilometern pro Sekunde folgten, dann begann die Verzögerungsphase.
    »Wir erhalten weiterhin keinen Kontakt zu HOL!« Shaline Pextrels Gesicht blieb ausdruckslos. »Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen?«
    »Im Zweifelsfall ein gutes«, antwortete ich. Wenn die Automatik uns als unbefugt eingestuft hätte, wären uns längst die Fetzen um die Ohren geflogen. HOL hätte sich nicht die Mühe gemacht, uns zum Planeten zu holen.
    Sicher war ich mir allerdings nicht.
    Nacheinander musterte ich die Männer und Frauen an den doppelt besetzten Stationen. Die Nachwirkungen des zähen Transmitterdurchgangs waren verflogen.
    Shaline arbeitete hoch konzentriert an der Auswertung aller Hyper- und Normalsignale. Ella Abro und ihre beiden Stellvertreter befanden sich nicht in meinem Blickfeld. Ihre Station lag hinter dem Holo-Globus genau gegenüber von COMMAND. Aber sie waren alle drei in einem der Holobänder unterhalb des Kugeläquators gegenwärtig.
    Ich kannte Ellas Entschlossenheit und wusste, dass sich die JULES VERNE unter ihren flinken Fingern verhielt wie ein Lamm, das sich innerhalb einer Zehntausendstelsekunde in ein feuerspeiendes Ungeheuer verwandeln konnte.
    »Noch immer nichts«, meldete Shaline Pextrel.
    Im Gegensatz zu unserem ersten Anflug maßen unsere Geräte die Justierungswelt dieses Mal problemlos an.
    Der Planet befand sich 50 Millionen Kilometer oberhalb der Transmitterzone, wo er stationär künstlich verankert war. Vom Aussehen und der Luftzusammensetzung her ähnelte er dem Mars. Die rötlich braune Welt hatte eine dünne Stickstoff-Kohlendioxid-Atmosphäre bei einem Druck von 280 Millibar. Der Durchmesser betrug 7080 Kilometer, die Schwerkraft 0,55 Gravos. Eine Eigenrotation war nicht zu erkennen, eine Achsneigung gegenüber irgendeiner Bezugsebene erübrigte sich zu definieren. Der Planet verharrte ohne Eigenbewegung auf der Stelle.
    Es gab keinen Mond.
    »Fünf Minuten bis zur Ankunft!«, meldete NEMO.
    Ich nickte Saaroon zu. Der Posbi in seiner Bioplastverkleidung erwiderte den Blick, ohne eine Miene zu verziehen. Er war der Einzige, der von der ursprünglichen Crew der VERNE übrig war. Posbis alterten nicht oder nicht so, wie wir uns das vorstellten.
    Als Roboter hatte Saaroon ein schnelleres Reaktionsvermögen als selbst die Emotionauten oder Tristan Kasom. Mit den Sublichttriebwerken spielte er so virtuos wie ein Geiger auf seiner Violine.
    Wenn es darum ging, sich möglichst schnell aus dem Staub zu machen, mochte ich den Trafitron-Antrieb mit seinen aberwitzigen Beschleunigungswerten nicht mehr missen. Obendrein lag die Grundgeschwindigkeit für einen Übertritt in den Hyperraum nur bei 25 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, mithin der Hälfte dessen, was ein guter Linearantrieb benötigte.
    Die Oberfläche des Planeten rückte in der Zoomdarstellung des Holo-Globus näher. In der als Äquator definierten Zone erhob sich eines der fünf Pyramidenfünfecke, die im Abstand von 4448 Kilometern entlang des Umfangs aufragten. Unter einem von ihnen befand sich die Justierungsstation.
    Logischerweise