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Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter

Titel: Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter
Autoren: Christian Montillon
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Vorwarnung erschienen. Was für einen Grund konnte es geben, Donure anzugreifen und sämtliche Tefroder auf dem Planeten entweder zu verjagen oder zu versklaven? Trasco Perbyn hatte keine Ahnung, wie man ein solches Verhalten sich selbst gegenüber rechtfertigen konnte; aber er war auch kein Gaid.
    Ihn hatte das Verhängnis völlig unvorbereitet getroffen. Binnen weniger Stunden war die Welt, wie er sie kannte, untergegangen und von einer grauenhaften Realität ersetzt worden. Die nächsten Tage verstrichen wie in Trance, und plötzlich war er Anführer einer kleinen Untergrundbewegung, die den Besatzern einen Nadelstich nach dem nächsten zufügte.
    Oder es zumindest versuchte.
    Ihre Erfolgsliste war bisher nicht sonderlich lang.
    Nun lag der Überfall auf das Waffenlager direkt vor ihnen – ein strategisch überaus wichtiges Ziel, da die Ausstattung der kleinen Rebellengruppe alles andere als gut war. Vor allem besaßen sie keinerlei Schutzanzüge. Von energetischen Individualschirmen konnten sie nur träumen.
    Genau das sollte schon bald anders werden. Dennoch konnte Trascho ein mulmiges Gefühl nicht verleugnen. Wenn es ihnen gelang, wirksame Schutzanzüge zu erbeuten, hieß das auch, dass ihnen Waffen in großer Anzahl zur Verfügung standen. Und das wiederum bedeutete, dass die Wahrscheinlichkeit von Kämpfen, die in Massakern zu eskalieren drohten, sprunghaft anstieg.
    Bislang hatten die Gaids von unnötigen Blutbädern abgesehen. Den meisten Tefrodern war gestattet worden, aus dem System zu fliehen. Seitdem hatte man auf Donure nichts mehr von ihnen gehört, und auch das Virthanium – das Reich der Tefroder – griff nicht ein.
    Was also ging vor in dieser Galaxis?
    Was trieb die Gaids dazu, einen gesamtgalaktisch gesehen unbedeutenden Planeten wie Donure zu überfallen und zu besetzen?
    In seinem Hinterkopf setzte ein bohrender Schmerz ein, der sich über den Nacken bis zu den Ohren zog. Einen Moment lang schwindelte ihn, und die Welt verschwamm vor seinen Augen.
    Nicht ausgerechnet jetzt!
    Das durfte doch nicht wahr sein. Am Vormittag, vor ihrem Aufbruch, hatte er noch keinerlei Krankheitssymptome festgestellt. Und nun das! Er würde sich davon nicht ablenken lassen.
    Zum Glück befand sich unter den Mitgliedern seiner kleinen Widerstandszelle ein Mediker, der über die grundlegend notwendige Ausrüstung und einen guten Vorrat an Arzneimitteln verfügte. Ihn würde Trascho aufsuchen, sobald das alles vorüber war.
    Allerdings beschlich ihn das ungute Gefühl, dass der Mediker nach diesem Überfall anderweitig beschäftigt sein würde.

    *

    Der erste Schuss fiel exakt vier Minuten nach Beginn der Operation Waffenlager . Diese plakative Bezeichnung stammte von Mirla Hurtai; wie könnte es auch anders sein.
    Dass der erste Schuss ausgerechnet Mirla Hurtai traf – denjenigen, den er vom Feuern abgehalten hatte, um ein Blutbad zu vermeiden –, sah Trascho schon eher als böse Ironie an. Nun war den Gaids der erste Schuss geblieben, weil sie den kleinen Trupp tefrodischer Eindringlinge früher entdeckten, als diese erhofft hatten.
    Mirla schrie auf, und Trascho entdeckte den glatten Durchschuss am Oberarm schon, ehe Blut aus der Wunde floss. Der nächste Eindruck war der Vorwurf in Mirlas Augen: Das habe ich nun davon, auf dich gehört zu haben. Und dieser Blick war schlimmer als alles, was danach folgte.
    Schlimmer als der zweite Schuss, der Mirlas Strahlerwaffe in dessen Hand traf und zur Explosion brachte.
    Schlimmer als die Gewissheit, dass in dieser Feuerblume sein Begleiter starb.
    Schlimmer als das entsetzliche Gefecht, das danach begann und das Traschos Empfinden nach eine Ewigkeit währte.
    Später erfuhr er, dass es nur wenig mehr als eine Minute gedauert hatte, bis die Gaid-Wachposten tot am Boden lagen, nicht weit von dem Wenigen entfernt, was von Mirla übrig geblieben war. Eine Minute, an deren Ende er mühsam um Fassung rang und den Befehl gab, in das Waffenlager einzudringen.
    Er gab am Öffnungsmechanismus des Hauptportals seinen Autorisationskode als Ortsvorsteher ein und war überrascht, als sich das Tor tatsächlich zur Seite schob. Die Gaids hatten die alten Kodes nicht gelöscht?
    Sehr nachlässig.
    Die Besatzer würden den Preis dafür bezahlen.
    »Wir gehen rein«, sagte er zu den verbliebenen drei Gefährten. Er konnte das Gefühl nicht verleugnen, willentlich in eine Falle zu laufen.
    Die Dunkelheit im Inneren des Waffenlagers schluckte sie wie der Rachen eines wilden
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