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Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee

Titel: Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee
Autoren: Arndt Ellmer
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namens Mirona Thetin durch meine Gedanken zu spuken. Auch wenn ich sie damals getötet hatte – das Original –, wer garantierte mir, dass nicht der eine oder andere Duplo von ihr frei herumlief, identische Ebenbilder, die mithilfe der einmal erstellten Atomschablone jederzeit neu erzeugt werden konnten? Dass von einer solchen Schablone nur eine begrenzte Anzahl Duplos hergestellt werden konnte, beruhigte mich nur unwesentlich.
    »Atlan, da kommt ein Anruf von Captain Semwat Lenz für dich rein!«, meldete NEMO.
    Semwat Lenz ... Er war Captain bei den Landungstruppen der JULES VERNE. Mehr sagte mir der Name nicht.
    Spiel nicht den Ahnungslosen , vernahm ich den Extrasinn. Du weißt genau, woher du den Namen Lenz kennst.
    So manches Mal hatte ich mein fotografisches Gedächtnis schon wegen seiner Unbarmherzigkeit verflucht. In diesem Fall half es mir, die Information blitzartig bereitzustellen.
    »Ich bin einverstanden«, antwortete ich, noch ehe das Hologramm auf dem Schirm seinen Wunsch aussprechen konnte. »Du bist selbstverständlich dabei. Mehr noch, du übernimmst die Leitung der bewaffneten Kontingente.«
    Ich sah, wie sich die Augen des Terraners weiteten. Lenz sperrte den Mund auf.
    »Ja gut. Danke!«, hörte ich ihn nuscheln, dann war die Verbindung bereits unterbrochen.

    *

    »Du wirst doch nicht kneifen wollen, Captain?«
    »Wie? Auf keinen Fall.« Lenz sank in einen Sessel und stützte das Kinn auf die Hände. »Aber es kann nicht sein. Woher soll er wissen ... Nein, das ist völlig unmöglich. Atlan ist kein Telepath. Und Gucky ist Tausende von Lichtjahren entfernt. « Er ließ die Hände sinken. »Du steckst dahinter!«
    »Ganz bestimmt nicht. Prüf es nach! Ich habe keinen Funkspruch an NEMO oder sonst jemanden geschickt.«
    Der SERUN meldete sich mit einem Dringlichkeitssignal und aktivierte ein Bildhologramm. Die Hauptleitzentrale schickte alle Daten, die Lenz für seinen Auftrag brauchte.
    »Eine Standardsituation«, sagte Lenz zu sich selbst. »Wie in der Ausbildung. Ein Landemanöver auf einer feindlichen Welt.« Damals hätte er es sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, eines Tages nach Andromeda zu fliegen und sogar nach Multika.
    »Captain Lenz an NEMO«, fuhr er fort. »Gib mir Bescheid, sobald du die Einsatzkommandos ausgewählt hast.« »Es dauert nicht lange, Semwat«, klang es aus einem Akustikfeld des SERUNS.
    Lenz verschwand in der Hygienekabine. Anschließend legte er seine Bordkleidung ab, schlüpfte in die semipermeable Unterwäsche und stieg in den SERUN.
    »Die Dauer des Einsatzes lässt sich nicht vorhersehen, Coubertin. Pass schön auf die Wohnung auf.«
    »Du kannst dich wie immer auf mich verlassen«, sagte der Roboter.
    Auf dem Bildschirm zeigte sich eine lange Liste. Die optische Darstellung diente der Veranschaulichung. Fünfhundert Namen von Männern und Frauen, jeder mit einem Kode, der die besonderen Fähigkeiten des Betreffenden dokumentierte.
    Mehrere Dutzend Wandnischen-Transmitter waren aktiv und entließen im Zehn-Sekunden-Takt Mitglieder der Landetruppen, die aus ihren Abteilungen in der JULES VERNE herüberkamen. Aus den Antigravschächten in der Decke schwebten schwere Kampfroboter vom Typ TARA-VII-UH herab.
    Es dauerte nicht einmal zehn Minuten, dann hatten sich alle fünf Hundertschaften versammelt.
    Fünf Hundertschaften, das waren fünf Einsatzkommandos zu je 100 Mann. Für weitläufige Anlagen wie die auf Multika verglich Lenz es mit dem sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein. Um gleichzeitig in allen ihnen bekannten Ebenen und Sektoren präsent zu sein, hätten sie 10.000 Mann gebraucht.
    Lenz tröstete sich damit, dass Kasom damals auch nur gut tausend Mann zur Verfügung gehabt hatte.
    »Sie warten schon auf dich«, sagte Coubertin. »Gib dir einen Ruck. Nur keine falsche Bescheidenheit.«
    Irgendwie kennt er mich zu gut. Ist das ein Roboter oder ein verkleideter Bordpsychologe?
    Als er sich darauf eingelassen hatte, diesen Roboter zu »adoptieren«, war ihm die Tragweite dieser Entscheidung nicht bewusst gewesen. Und die Techniker hatten es ihm nicht auf die Nase gebunden. Ein semibionischer Roboter entsprach gewissermaßen einem terranischen Gegenentwurf zu den Posbis. Nach Ablauf der Testphase würden die Verantwortlichen darüber entscheiden, ob sich eine Serienproduktion lohnte.
    Bis dahin hatte er den Prototyp am Hals.
    »Tristan Kasom an Lenz. Die Mannschaften stehen zur Landung bereit. Die ATLANTIS verlässt soeben
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