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Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System

Titel: Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System
Autoren: Uwe Anton
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gelegen. Und ihr Programm hielt er nicht nur für wesentlich schlechter, sondern für geradezu gefährlich. Das Motto der PIA lautete, mit ihren eigenen Schlagworten zusammengefasst: »Der Superintelligenz ES kann man weder glauben noch vertrauen. Der Schutz, den sie uns versprochen hat, kann morgen zusammenbrechen. Also müssen wir aufrüsten!«
    Rabea Furtok setzte auf militärische Stärke, schürte die latenten Ängste der Stardust-Menschheit und forderte den Aufbau einer Kriegsflotte.
    Das hielt Whistler für den völlig falschen Weg. Er war der Ansicht, dass die ohnehin knappen Ressourcen – vor allem an Hyperkristallen – zunächst einmal in den Aufbau einer funktionierenden Versorgung gesteckt werden mussten, denn im Augenblick lebten die Menschen größtenteils von den aus dem Solsystem mitgebrachten Vorräten. Diese würden nicht ewig reichen.
    Whistler legte ebenfalls Wert auf eine ungefährdete Existenz. Aber im Gegensatz zu Rabea Furtok ging er davon aus, dass man auf die »Sicherheitsgarantie« der Superintelligenz ES bauen konnte. Das sagte ihm schon der gesunde Menschenverstand. Denn welchen Sinn hätte es gehabt, über 800 Millionen Menschen in eine nur vermeintliche Sicherheit der Fernen Stätten zu holen, um sie dann dort einer neuen Gefahr auszusetzen, gegen die sie sich nicht behaupten konnten?
    Zuerst hatte er abgewinkt, als Telmach Istban, der Parteivorsitzende der ALF, ihn um Hilfe gebeten hatte. Istbans Argumentation hatte er allerdings nichts entgegenzusetzen: Timber F. Whistler war die bekannteste Person im Stardust-System, er hatte sich mit gewaltigem Engagement und seinem gesamten Privatvermögen für die Umsiedlung in die Fernen Stätten eingesetzt. Jeder auf Aveda kannte ihn, und viele glaubten, ihm dankbar sein zu müssen. Mit Whistler als Spitzenkandidat für das Amt des Administrators hätte die ALF noch eine Chance.
    Für eine Amtsperiode , hatte Whistler schließlich gedacht – und zugestimmt. Denn er lebte in einer Zeit, in der die Weichen für den Weg gestellt wurden, den die Stardust-Menschheit auf absehbare Zeit einschlagen würde, und er wollte nicht, dass es Rabea Furtoks Weg sein würde.
    Dennoch hatte er die Wahl nur denkbar knapp für sich entscheiden können, letzten Endes nur dank der Indochimi, der Amphibienwesen vom dritten Planeten Zyx, denen man das volle Wahlrecht zugestanden hatte. Sie sollten über die Zukunft ihres Heimatsystems mitentscheiden können.
    Whistler konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
    Ambortaim Limpere stand am Rednerpult des Parlaments, ein Mann von vielleicht einhundert Jahren, mit Halbglatze und Spitzbauch, der Vorsitzende der Partei Paradiesvögel und ein ausgesprochener Pazifist, der seine Einstellung zum Programm gemacht hatte. »ES wird uns für alle Ewigkeit schützen!«, proklamierte er gerade. »Wir sind hier im Stardust-System in Sicherheit und können uns den schönen Dingen des Lebens widmen! Wir sind die neue Menschheit! Wir werden keinen Kontakt zur ›alten‹ Menschheit im Solsystem suchen – ganz abgesehen davon, dass wir nicht einmal wissen, ob sie überhaupt noch existiert. Ein solcher Kontakt wird schon allein wegen der unbekannten Entfernung, die wir – in Raum und vielleicht sogar in der Zeit – überwunden haben, wohl auch in absehbarer Zeit gar nicht möglich sein!«
    Whistler wurde klar, dass er noch jede Menge politisches Lehrgeld zu zahlen hatte. Er mochte zwar der Administrator sein, aber parlamentarische Gepflogenheiten waren ihm fremd. In seiner Antrittsrede hatte er seine Absichten und Ziele zusammengefasst, um keinen Zweifel daran zu lassen, welche Probleme in den nächsten Jahren angegangen und gelöst werden mussten. Die Vorsitzenden der anderen Parteien hatten diese Gelegenheit sofort genutzt, um ihre – nicht von den Wählern favorisierten – Programme ebenfalls groß und breit vorzustellen. Das war in Whistlers Augen nichts anderes als eine unnötige Fortsetzung des elenden Wahlkampfs, den im Stardust-System sowieso niemand mehr hören mochte.
    Aber Timber F. Whistler war auch bekannt dafür, dass er schnell lernte. Den gleichen Fehler würde er kein weiteres Mal begehen.
    Er musterte Rabea Furtok, die als Oppositionsführerin im Parlament saß. Sie bemerkte seinen forschenden Blick, sah auf und bedachte ihn mit einem herausfordernden Lächeln. Sie schien seine Gedanken lesen zu können, und ihr Lächeln fragte: Na, wird dir jetzt langsam klar, was du dir angetan hast?
    Whistler fasste sich in
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