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Pern 01 - Die Welt der Drachen

Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Pern 01 - Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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sei.
    »Mnementh«, rief F'lar entsetzt, »Mnementh, wo sind sie?«
    Es dauerte lange, bis der Bronzedrache antwortete.
    Ich kann sie nirgends finden, erwiderte er schließlich kum-mervoll.
    F'lar umkrampfte die Tischkante mit beiden Händen. Ein furchtbarer Verdacht stieg in ihm hoch.
    Seine Warnungen hatten also nichts genützt...
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    Kalt und still wie das Grab,
    von Mensch und Tier gemieden.
    Harre aus, halte durch!
    So ward es zweimal entschieden.
     
    Unter ihnen war der Große Turm von Ruatha. Lessa steuerte Ramoth ein wenig nach links. Sie wusste, dass auch die Drachenkönigin erregt war, und überhörte deshalb ihre bissigen Bemerkungen.
    So ist es gut, Liebes.
    Auf dem Wandbehang sieht man den Eingang von Ruatha
    genau aus diesem Winkel. Damals war er allerdings noch nicht mit einem Sturz versehen. Auch der Turm, der Außenhof und das Tor fehlten.
    Sie strich über die erstaunlich weiche Nackenhaut von Ramoth und lachte, um ihre Nervosität und Anspannung zu überdecken.
    Immer wieder sagte sie sich, dass sie gute Gründe für ihr waghalsiges Unternehmen hatte. Die Zeile: »Sie sind vorausgeeilt, fort?« deutete ganz klar auf einen Zeitsprung hin.
    Und der Gobelin vermittelte die notwendigen
    Bezugspunkte.
    Oh, wie sie dem Weber dankte, der diese Szene gearbeitet hatte! Vielleicht konnte sie ihm persönlich sagen, was für ein Meisterwerk er geschaffen hatte.
    Vielleicht...
    Ach was, genug davon. Sie musste es schaffen. Waren nicht aus fünf Weyrn die Drachenreiter verschwunden?
    Und sie, Lessa von Ruatha, musste in die Vergangenheit gehen, um ihnen die Erkennungspunkte zu geben.
    Sie und Ramoth.
270
    Wieder lachte sie nervös und atmete tief ein.
    »Sei mein Liebes«, murmelte sie.
    »Du weißt, in welche Zeit ich zurückkehren muss. Bring mich ins Dazwischen, Ramoth!«
    Die Kälte war unerbittlich, noch schneidender, als sie gelaubt hatte. Aber es war keine physische Kälte, sondern das Bewusstsein, absolutes Nichts um sich zu haben.
    Kein Licht. Kein Laut.
    Je länger sie in dieser Leere schwebte, desto mächtiger stieg das Gefühl der Panik in Lessa hoch.
    Es drohte sie zu überwältigen. Sie wusste, dass sie auf Ramoths Rücken saß, aber sie konnte das Tier nicht spüren.
    Ihre Lippen öffneten sich zu einem Schrei, den sie nicht hörte. Ihr eigener Körper schien mit dem Nichts zu verschmelzen.
    Ich bin hier, hörte sie Ramoths beruhigende Gedanken.
    Wir bleiben zusammen.
    Und sie klammerte sich an diese Versicherung, um nicht den Verstand zu verlieren.
    Jemand war vernünftig genug, Robinton zu verständigen.
    Als der Harfner den Weyr betrat, saß F'lar totenbleich am Tisch und starrte die Wände an.
    Die ruhige Stimme des Gildemeisters riss den Weyrführer aus seiner Apathie. Robinton schickte die anderen Weyrbewohner hinaus.
    »Sie ist fort. Sie hat versucht, vierhundert Planetendrehungen zu überspringen«, sagte F'lar mit harter, gepresster Stimme.
    Der Harfner ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Sie brachte den Gobelin nach Ruatha zurück«, fuhr F'lar tonlos fort.
    »Ich hatte ihr von der Rückkehr F'nors erzählt. Ich hatte sie eindringlich gewarnt. Sie widersprach kaum, und ich weiß, dass sie Angst vor dem Dazwischen hatte - soweit man bei 271
    Lessa überhaupt von Angst sprechen konnte.«
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Ich hätte es ahnen müssen! Wenn sie glaubt, dass sie im Recht ist, wägt sie nicht lange ab. Sie handelt einfach.«
    »Aber sie ist eine kluge Frau«, entgegnete Robinton
    langsam. »Nicht einmal sie würde einen Sprung ohne
    Bezugspunkt wagen, oder?«
    »Sind sie vorausgeeilt, fort? das war der einzige Schlüssel, den sie hatte.«
    »Einen Augenblick!«
    Robinton schnippte mit den Fingern.
    »Gestern Abend zeigte sie auffälliges Interesse für das Portal von Ruatha.
    Sie sprach sogar mit Lytol darüber - erinnern Sie sich noch?«
    F'lar war aufgesprungen.
    »Kommen Sie, Mann, wir müssen nach Ruatha!«
    Lytol ließ Lichter hereintragen, damit F'lar und Robinton den Gobelin genau betrachten konnten.
    »Sie stand den ganzen Nachmittag hier und starrte die Szene an«, erzählte der Verwalter kopfschüttelnd.
    »Sind Sie sicher, dass sie diesen unglaublichen Sprung gewagt hat?«
    »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Mnementh kann weder ihre noch Ramoths Gedanken auffangen. Dabei empfängt er sogar von Canth, der zehn Planetendrehungen entfernt auf dem Südkontinent lebt, schwache Ausstrahlungen.«
    F'lar blieb vor dem Wandbehang stehen.
    »Was für
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