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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter
Autoren: J Corry
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sie miteinander schliefen.
    »Sie wollte es eigentlich Mummy vermachen.« Die Erinnerungen kehrten nun zurück. »Ich weiß noch, als Mummy im Sterben lag, hat sie Phoebe gebeten, es einer von uns zu geben.«
    »Was sie hiermit getan hat.«
    »Ja.« Caroline nickte ihrem Spiegelbild zu. Die Perlen fühlten sich bereits wärmer an. Freundlicher. »Das hat sie. Ich weiß, es klingt kitschig, aber es gibt mir das Gefühl, als wäre Mummy noch hier, direkt neben mir.«
    Simons große, warme Hand ergriff ihre und drückte sie. »Das klingt überhaupt nicht kitschig. Wenn es dich tröstet, dir solche Sachen vorzustellen, dann kann ich nichts Falsches daran erkennen. Okay, warum machst du nicht ein wenig die Augen zu, während ich uns nach Hause bringe?«
    Das Telefon klingelte, als sie vor der Haustür standen und Caroline nach dem Schlüssel kramte. Simon hielt Wilfred fest, der an der Leine zerrte, was vermuten ließ, dass er entweder nicht gut erzogen war oder verständlicherweise verwirrt über sein neues Zuhause. Der Schlüssel war wie immer ganz unten in ihrer Tasche.
    »Gott sei Dank, endlich zu Hause.« Simon warf seine Jacke auf die Sitzbank in der Diele und steuerte auf die Hausbar zu. »Ich bin nach dieser Fahrt für niemanden zu sprechen. Möchtest du mit dieser Bestie Gassi gehen, oder soll ich?«
    »Kannst du das machen?« Caroline griff zum Telefon. »Ich muss kurz checken, ob es noch einmal die Kinder waren.«
    Das Haus war so still ohne sie. Scarlet, so benannt wegen ihrer kupferroten Haare, übernachtete wieder einmal bei einer ihrer zahllosen Freundinnen, während die Zwillinge, Oliver und Charlie, heute im Internat schliefen. Dem Himmel sei Dank für die Flexibilität der Schule, die hin und wieder eine Übernachtung zuließ, nachdem die Jungs vor kurzem ihren zehnten Geburtstag gehabt hatten.
    »Hast du ihnen Bescheid gegeben wegen dem Hund?«
    Simon hatte bereits die Ärmel hochgekrempelt, und ein Whiskyglas stand auf der Küchenanrichte, während er begann, Zwiebeln für eine Lasagne kleinzuschneiden. Er konnte gut kochen, wahrscheinlich besser als sie, was nicht verwunderlich war, schließlich war sie noch sehr jung gewesen, als sie geheiratet hatten, und er hatte immerhin ein paar Jahre Erfahrung im Kochen als Junggeselle.
    »Wegen dem Hund?« Insgeheim hoffte Caroline, dass ihre Schwester ihre Meinung änderte und anrief, um Wilfred zurückzuverlangen. »Ich dachte, wir überlegen uns das erst noch.«
    »Was gibt es denn da zu überlegen? Wie Grace schon gesagt hat: Wir haben genug Platz. Ich weiß, sie hat für deine Arbeit nicht viel übrig, aber wir haben schließlich schon oft mit dem Gedanken gespielt, uns einen Hund anzuschaffen. Scarlet ist fast siebzehn, höchste Zeit, dass sie ein bisschen Verantwortung übernimmt, und … Mist! Schon wieder das verdammte Telefon!«
    »Ich gehe schon.«
    Wahrscheinlich einer der Jungs, der irgendeinen wichtigen Teil der Sportausrüstung oder die Hausaufgaben vergessen hatte, dachte Caroline, während sie den Hörer abhob, oder vielleicht war es ihr Agent, der manchmal zu den seltsamsten Uhrzeiten anrief, besonders wenn ein großer Auftrag winkte.
    »Spreche ich mit Caroline Sweeting?«
    Die Stimme war kühl, fast spöttisch.
    »Wer ist da?«
    »Ist Ihr Mann zu sprechen?«
    Caroline gefiel das nicht. Es war etwas passiert. Nicht den Kindern, denn mit ihnen hatte sie eben noch gesprochen. Auch nicht Grace, weil Caroline auf der Rückfahrt eine SMS von ihr bekommen hatte, wonach sie bereits für ihren nächsten Flug auf dem Weg zum Flughafen war.
    »Kann ich ihm etwas ausrichten?«
    Die Stimme klang nun belustigt, als hätte Caroline etwas Komisches gesagt. »Wenn Sie möchten. Sagen Sie ihm bitte, dass Tessa angerufen hat.«
    »Tessa … und wie weiter?«
    Ein Klicken, und die Verbindung war unterbrochen.
    Wie seltsam, dachte Caroline und ging zurück in die Küche. Die Zwiebeln ähnelten silbernen Mondsicheln, fiel ihr auf, und der Hund saß neben Simons Füßen, als hoffte er, dass etwas herunterfiel.
    »Simon«, begann sie. »Wer ist Tessa?«
    Er hörte auf zu schneiden. Sein Rücken, wie sie von der Tür aus sehen konnte, versteifte sich. Als er sich umwandte, bemerkte sie, dass sein Gesicht blass aussah und fast gelb, was jedoch auch am Licht liegen konnte.
    »Tessa?«, wiederholte er, als wäre es eine Frage, und Caroline fühlte sich sofort besser. Er kannte die Person auch nicht. Einen schrecklichen Moment lang hatte sie gedacht, … aber nein. Das
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