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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall
Autoren: K. H. Scheer
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mit­zäh­len. Bei un­ge­woll­tem Still­stand wer­de ich ei­ne Ak­ti­vie­rungs­schal­tung vor­neh­men. Aus­füh­rung.«
    Ich kon­zen­trier­te mich in der Art, als woll­te ich ei­ne be­son­de re sport­li­che Leis­tung voll­brin­gen, die in Se­kun­den ab­lau­fen muß­te. Bei­spiels­wei­se einen Weit­sprung.
    Und plötz­lich stand mein Herz still! Es war mir der­art mü­he­los und auf An­hieb ge­lun­gen, daß ich so lan­ge staun­te, bis es in mei nen Oh­ren zu brau­sen be­gann.
    Der nächs­te Be­fehl­sim­puls ließ das Herz wie­der schla­gen. Erst jag­te es, doch als ich es ganz be­wußt dämpf­te, pen­del­te es sich so­fort auf die nor­ma­le Fre­quenz ein. Als das ge­sche­hen war, schal­te­te ich ir­gend­wie ab.
    Han­ni­bal schaff­te es gleich­falls mü­he­los.
    Ku­lot, Al­li­son und Nis­hi­mu­ra muß­ten je­doch ei­ni­ge Zeit kämp­fen, bis sie den ers­ten Er­folg re­gis­trie­ren konn­ten.
    Dann ge­lang es un­se­rem Rie­sen­ba­by nicht mehr, sei­nen blo­ckier­ten Herz­mus­kel zu ent­kramp­fen. Oh­ne ZON­TAs Ein­grei­fen wä­re Al­li­son ver­lo­ren ge­we­sen. Selbst­mord durch ge­woll­ten Herz­still­stand!
    Es soll­te in In­di­en Fa­ki­re ge­ge­ben ha­ben, die das Kunst­stück auch oh­ne Maß­nah­men ei­nes mar­sia­ni­schen Ro­bot­ge­hirns fer­tig­brach­ten. Sol­che Leu­te konn­te ich nur be­wun­dern.
    »Die wer­den es schwer ha­ben«, rief mich Han­ni­bal te­le­pa­thisch an. »Für uns ist das ei­ne Klei­nig­keit. Wir sind pa­ra­trai­niert und schon lan­ge an har­te Kon­zen­tra­ti­ons­pha­sen ge­wöhnt. Warum sol­len die drei Hel­den über­haupt den Ko­de­schlag be­kom­men?«
    »Da­mit wir not­falls um Hil­fe ru­fen kön­nen. Ru­he jetzt, Klei­ner.«
    Al­li­son stöhn­te fürch­ter­lich, aber ob­wohl er in Schweiß ge­ba det war, gab er nicht auf.
    Ei­ne Stun­de spä­ter war das Pro­gramm be­en­det. Jetzt be herrsch­te je­der den Ko­de­schlag.
    Aus dem Schlitz ei­ner Ma­schi­ne glit­ten fünf vio­lett strah­len­de, acht­e­cki­ge Pla­ket­ten, nicht viel grö­ßer als nor­ma­le Brief­mar­ken.
    Wir hü­te­ten uns, ei­ne dum­me Fra­ge zu stel­len. He­dsche­nin hat­te uns er­klärt, daß je­der Ko­di­fi­zier­te zu­sätz­lich ei­ne sol­che Pla­ket­te er­hielt. Sie wur­de in­ner­halb des Ein­satz­ge­biets of­fen um den Hals und auf der Uni­form ge­tra­gen, um mensch­li­chen Pos­ten so­fort zu zei­gen, daß man in Ord­nung war. Sie ent­hiel­ten au­ßer­dem al­le wich­ti­gen Da­ten über die er­folg­te Ko­de­schlag-Mo­di­fi­zie­rung.
    Ich rief ZON­TA an.
    »Sind die Meß­er­geb­nis­se zu­frie­den­stel­lend? Be­steht Ge­fahr für mei­ne Un­ter­ge­be­nen?«
    »Meß­er­geb­nis­se sind kor­rekt; Ge­fah­ren­herd wur­de be­sei­tigt. Eu­er Wa­gen war­tet, Lur­ca. Ich bin an­ge­wie­sen, die Mo­di­fi­zie­rungs­sta­ti­on so­fort wie­der zu räu­men.«
    Wir gin­gen. Als wir in die Rohr­bahn stie­gen, fiel mir ein, daß ich noch vie­le Din­ge in dem bis­her völ­lig un­be­rühr­ten Fes­tungs­be­zirk hat­te er­le­di­gen wol­len.
    Hier gab es wert­volls­te Waf­fen, äu­ßerst sel­te­ne In­stru­men­te, Me­di­ka­men­te und zahl­lo­se an­de­re Din­ge.
    Ich ver­zich­te­te je­doch dar­auf. Han­ni­bal war ner­vös. Al­li­son zer­mar­ter­te sich den Kopf, wie er die de­ne­bi­schen Kampfro­bo­ter doch noch un­schäd­lich ma­chen könn­te, und Sa­my war schlicht­weg kör­per­lich aus­ge­laugt.
    Wir fuh­ren los.
    Den Jä­ger er­reich­ten wir nach ei­ner knap­pen hal­b­en Stun­de. Die Ma­schi­ne war ge­war­tet wor­den. Nar­pha stell­te es mit ei­nem leich­ten Lä­cheln fest.
    Fünf­zehn Mi­nu­ten spä­ter glit­ten wir be­reits aus dem großen Schleu­sen­tor. Nar­pha star­te­te in den Raum, oh­ne dem to­ten Mond noch einen Blick zu schen­ken. Er kann­te ihn an­ders; als ei­ne zwar luft­lee­re, aber von Le­ben er­füll­te klei­ne Welt, auf der er einen großen Teil sei­ner Aus­bil­dungs­zeit ver­bracht hat­te. Spä­ter war er auf dem Erdtra­ban­ten mit sei­nem Jä­ger­ver­band sta­tio­niert ge­we­sen, um von hier aus blitz­schnel­le Schlä­ge ge­gen ein­flie­gen­de Feind­schif­fe zu füh­ren.
    Dies­mal
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