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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­tritt ist er­laubt.«
    Das war al­les. Wir stan­den noch in der Bahn­hal­le und sa­hen uns un­si­cher um. Und da kam der Hin­weis der Son­der­schal­tung, daß wir uns rich­tig ver­hal­ten hat­ten. Wie­so ver­fiel AC-HOD­NOCK nicht auf die »Idee«, daß ZON­TA-Zen­tral mit­ge­wirkt ha­ben könn­te? Je­der Mensch hät­te sich das ge­fragt; die Ne­ben­schalts­tel le des Ge­samt­ge­hirns dach­te nicht dar­an! Das war wie­der ei­ne ty pisch ro­bo­ti­sche Lo­gi­k­aus­wer­tung. Der Lur­ca war da, al­so muß­te er ge­wußt ha­ben, wo­hin er sich zu wen­den hat­te.
    Die dro­hen­den Waf­fen­sys­te­me in den Wän­den be­wie­sen mir, daß es noch Vor­be­hal­te gab. Ich wand­te mich an die Freun­de.
    »Ich ge­he al­lein, Sie war­ten hier. Der Ein­tritt wur­de nur mir er­laubt. Nein, Han­ni­bal, kei­ne Ge­gen­ar­gu­men­te. So­eben wird es wirk­lich ernst. Wenn AC-HOD­NOCK nur den Ko­da­tor­trä­ger zu emp­fan­gen wünscht, ist dar­an nicht mehr zu rüt­teln.«
    Aus ei­ner sich öff­nen­den Stahl­pfor­te glitt ein fla­ches Ge­fährt her­vor. Es war ei­ner der ver­kehrs­üb­li­chen Prall­feld­glei­ter.
    Als ich be­den­ken­los ein­stieg, be­merk­te ich je­doch, daß die­ser Glei­ter im Ge­gen­satz zu an­de­ren Ge­fähr­ten sei­ner Art ei­ne sta­tio­näre Ab­wehr­be­waff­nung trug.
    Ehe ich win­ken konn­te, dreh­te der Wa­gen und durch­fuhr die Schleu­se. Wir pas­sier­ten ei­ni­ge Gän­ge mit stäh­ler­nen Wan­dun gen. Die dar­in ein­ge­bau­ten Waf­fen hät­ten ei­ne Ar­mee nie­der­rin­gen kön­nen.
    Der Weg war kurz. Nach we­ni­gen Mi­nu­ten fuhr ich in ei­ne Vor­hal­le ein, die au­ßer sta­tio­nären Waf­fen, Be­ob­ach­tungs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem noch ei­ni­ge Din­ge er­hielt, auf die man nor­ma­ler­wei­se in Zon­ta-Ci­ty ver­zich­te­te.
    Wis­sen Sie – wenn ein­ge­bau­te Ro­bot­waf­fen vor­han­den sind, er­üb­rigt es sich ei­gent­lich, zu­sätz­lich mo­bi­le Kampf­ma­schi­nen an den Wän­den auf­zu­rei­hen.
    Hier stan­den aber mar­sia­ni­sche Kampfro­bo­ter mit ge­senk­ten Waf­fen­ar­men und vollak­ti­vier­ten Schutz­schir­men.
    Ich führ­te mein Be­fehls­ge­rät vor den Mund.
    »Ad­mi­ral Me­tra­non an AC-HOD­NOCK. Ich ver­lan­ge die Öff­nung des Pro­gram­mie­rungs­raums.«
    Dies­mal ant­wor­te­te die Schal­tung nicht mehr. Vor mir glitt die stäh­ler­ne Wand aus­ein­an­der.
    Hin­ter dem Tor lag ein re­la­tiv win­zi­ger Raum mit nur ei­nem Po­dest. Es war über­haupt nicht zu über­se­hen.
    Als ich dar­auf zu­trat, ver­nahm ich ei­ne mo­du­la­ti­ons­lo­se Stim­me.
    »Ich er­lau­be be­fehls­ge­mäß Ein­tritt und Hand­lungs­frei­heit. Al le Fol­ge­run­gen kön­nen von mir nicht mehr ver­ant­wor­tet wer­den. Eu­re IV-Da­ten, Ko­da­tor­num­mer und akus­ti­schen Äu­ße­run­gen wer­den ge­spei­chert und zur End­kon­trol­le an ZON­TA-Zen­tral wei­ter­ge­lei­tet. Ihr habt die Stil­le­gung al­lei­ne zu ver­ant­wor­ten.«
    Das woll­te ich ger­ne auf mich neh­men.
    Der tiefrot leuch­ten­de Knopf, so groß wie ein Kin­der­ball, war un­über­seh­bar. Ich zö­ger­te kei­ne Se­kun­de, mei­ne Hand auf ihn zu le­gen und einen sanf­ten Druck aus­zuü­ben.
    Das Leuch­ten er­losch au­gen­blick­lich. Gleich­zei­tig er­klang wie­der das Ge­tö­se der Lärmpfei­fen. Als ich nach hin­ten schau­te, be­merk­te ich, daß die kampf­be­rei­ten Ro­bo­ter ih­re Waf­fen­ar­me senk­ten und die Schutz­schir­me ab­schal­te­ten. Die sta­tio­nären Waf­fen wur­den in die Wän­de ein­ge­fah­ren.
    ZON­TA mel­de­te sich eben­falls. Ein nor­mal­emp­fin­den­der Mensch muß­te nach dem Voll­zug ei­ner der­art ge­wag­ten Schal­tung mit ei­ner Art von Freu­den­aus­bruch rech­nen, zu­min­dest mit ei­nem Dan­ke­schön.
    Der Gi­gant dach­te aber nicht dar­an! Für ihn war das so selbst­ver­ständ­lich wie je­de an­de­re Schal­tung. Er hat­te eben kei­ne mensch­li­chen Emp­fin­dun­gen und kei­nen Ehr­geiz.
    »ZON­TA an Ad­mi­ral Me­tra­non, be­fehls­be­rech­tigt. Die Blo­cka­de durch AC-HOD­NOCK ist auf­ge­ho­ben. Ih­re An­wei­sun­gen, Lur­ca?«
    Ich han­del­te, oh­ne zu über­le­gen. Han­ni­bals Wor­te
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