Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
schaffen, uns irgendwo zwischen diesen Granitbrocken zu verstecken, verliert Piggy vielleicht unsere Spur.«
    »Und was dann?«, fragte John mit einem Anflug von Panik in der Stimme.
    Percy wusste genau, was sein Cousin damit meinte. Vermutlich gab es zu dem Hochplateau nur diesen einen Zugang, sodass ihnen jeder Fluchtweg abgeschnitten war. Piggy brauchte sie gar nicht zu suchen. Er konnte einfach warten, bis sie verhungert und verdurstet waren.
    »Dann überlegen wir, was als Nächstes zu tun ist«, sagte Percy und gab sich große Mühe, zuversichtlich zu klingen.
    Die Zwillinge waren derweil bereits mit Jim auf die Granitblöcke zugelaufen.
    Im Treppenschacht ertönte wieder ein unheimliches Knurren und nun rannten auch John und Percy los. Sie hasteten an mehreren Trümmerstücken vorbei, die darauf hindeuteten, dass der obere Teil des Leuchtturms tatsächlich gesprengt worden war. Percy erkannte einen Fensterrahmen, der noch in einem Teil der Wand steckte, die bei der Explosion herausgerissen worden sein musste. Daneben lagen verbogene Eisenteile, die aussahen, als hätten sie einmal zu einem Balkongitter gehört, und auf einem Teil der Granitblöcke vor ihnen schien ein Regen aus Dachbalken und Schindeln niedergegangen zu sein.
    »Hierher«, zischte Linda und winkte die beiden Jungen zu sich heran.
    »Da unten im Trümmerfeld gibt es unzählige Höhlen«, sagte sie dann leise. »Dort findet Piggy uns nie.«
    »Wenn er es überhaupt versucht«, entgegnete Percy und blickte sich wieder über die Schulter um. Aber von ihrem Verfolger war noch nichts zu sehen.
    »So ein wild gewordenes Vieh gibt nicht so schnell auf, darauf kannst du Gift nehmen!« Claire schob Percy und John in einen schmalen Gang, der zwischen einem Granitblock und einem Teil der ehemaligen Lichtanlage des Leuchtturms entstanden war.
    »Wenn wir Glück haben, kommt Piggy hier nicht durch«, flüsterte Linda. Sie übernahm die Führung und krabbelte unter mehreren quer über den Trümmern liegenden Holzbalken hindurch.
    »Wer sagt uns denn, dass das alles nicht über uns zusammenkracht, wenn wir erst im Versteck sind?«, fragte John. Er befühlte die Balken und hatte sofort ein Stück morsches Holz in der Hand.
    »Niemand.« Claire zog ihn nach unten. »Aber
ich
sage dir, dass uns Piggy gleich zu Hackfleisch verarbeitet, wenn wir uns nicht aus dem Staub machen.«
    Percy sah sich noch einmal zum Leuchtturm um, dann folgte er den anderen.
    Sie krochen den engen Gang entlang, dessen Boden von Holzsplittern und spitzen Steinen übersät war, die ihnen in die Handflächen und die Knie stachen.
    John fluchte leise vor sich hin und selbst Claire und Linda war die Anstrengung deutlich anzumerken. Immer wieder hielten sie kurz an, um sich den Schweiß mit den Ärmeln von der Stirn zu wischen. Nur Jim schien mit dem niedrigen Tunnel und dem Untergrund keine Schwierigkeiten zu haben. Er lief schwanzwedelnd voran und bellte ihnen aus einiger Entfernung fröhlich entgegen.
    »Pssst!«, machte Linda. »Du verrätst uns sonst.«
    Jim hatte die Dringlichkeit in Lindas Stimme offenbar falsch verstanden. Er bellte noch lauter, um die Kinder weiter anzutreiben.
    »Meine Güte«, flüsterte Claire. »Das Tier bringt uns noch in Teufelsküche.« Sie überholte ihre Schwester und erreichte Jim als Erste.
    »Guter Junge!«, sagte sie und streichelte über den Kopf des Labradors. »Da hast du aber eine feine Höhle für uns gefunden.«
    Jim machte sich eifrig über ein paar Knochen her, die auf dem glatten Steinboden lagen.
    »Na, wunderbar«, stöhnte John, als er zu Percy und den Zwillingen aufschloss. »Hier ist schon wieder jemand vor uns gestorben.«
    »Ich schlage vor, dass wir diese Höhle zum Hauptquartier der Knochenbande auf der Toteninsel machen«, sagte Linda betont munter. »Passt doch, oder? Und da wir schon mal hier sind, halte ich eine Lagebesprechung mit Faktensicherung für das einzig Vernünftige.« Sie holte ihr schwarzes Notizbuch aus einer Tasche ihrer Winterjacke.
    »Als ob uns das jetzt weiterhilft«, meinte John. »Piggy braucht bloß zu warten, bis der Hunger uns aus unserem Versteck treibt, und kann dann einen nach dem anderen einen Kopf kürzer machen.«
    »Das wird er aber nicht tun«, sagte Percy leise. Er kniete am Eingang ihres Unterschlupfs und blickte nachdenklich in den Gang. »Piggy wird uns nichts tun.«
    »Das nehme ich gleich mal zu Protokoll.« Linda kramte ihren Bleistift hervor und begann zu schreiben.
    Claire runzelte die Stirn.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher