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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Autoren: Christian Loeffelbein
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nicht, dass es noch irgendwelche Zweifel daran gibt, dass du Onkel Allans Sohn bist.«
    »Äh, ja.« Percy nickte und lenkte den Schein seiner Armbanduhr auf das Ende des Gangs, an dem sich eine schwere Eisentür mit einem Drehrad befand.
    Dahinter verbarg es sich: das Geheimnis von Allan Darkmoor. Er war am Ziel angelangt.
    Das elektrische Kribbeln nahm auf einmal wieder zu und war jetzt so stark, dass es alle anderen Empfindungen verdrängte. Das schreckliche Ende des Mumienmannes, der teuflische Borger, der die Darkmoors bedrohte, Onkel Adalbert, der gegen ihn kämpfte – all das war plötzlich aus Percys Kopf verschwunden. Wie in Trance ging er auf die Tür zu.
    Claire sagte irgendetwas zu ihm, aber er konnte es nicht hören. In seinen Ohren rauschte es ununterbrochen. Die Tür. Er drehte an dem Rad und spürte, wie sich schwere Eisenzapfen bewegten. Aus der Verankerung fuhren. Den Weg freigaben. Die Tür schwang auf. Und da war es, das Labor von Allan Darkmoor. Im gleichen Augenblick hörte sein Herz auf zu schlagen und er fiel wie ein Stein zu Boden.

Percy hatte noch nie in seinem Leben Alkohol getrunken, aber er konnte sich gut daran erinnern, was sein Vater zu sagen pflegte, wenn er nach einem Abend im Pub morgens aufwachte: »Ich fühle mich, als würde ich aus vergiftetem Wackelpudding bestehen.«
    Und genauso fühlte sich Percy gerade.
    Linda hielt seinen Kopf und Claire richtete ihn auf. Er bekam irgendetwas in den Rücken geschoben, an das er sich anlehnen konnte. Johns Gesicht tauchte vor ihm auf und Jim stupste ihn immer wieder mit der Schnauze an.
    »So langsam gewöhnen wir uns ja an deine Aussetzer«, sagte Claire. »Aber dass dein Herz mit einem Mal den Dienst verweigert, ist etwas Neues.«
    »Mein Herz?«, fragte Percy.
    »Ja. Du bist plötzlich bleich geworden. Gespenstisch bleich. Unsere kleine Krankenschwester Linda meinte, dass dein Herz nicht mehr schlagen würde, und John hat sofort angefangen, auf deinem Brustkorb herumzudrücken wie Brenda auf ihrem Hefeteig.«
    »Das habe ich im Kino gesehen«, verteidigte sich John.
    »Man nennt das eine Wiederbelebungsmaßnahme.«
    »Zum Glück hat Johnnilein keinen weiteren Schaden an deinen Rippen angerichtet«, fuhr Claire ungerührt fort. »Dir ist nur deine Lieblingsmurmel aus dem Säckchen in deiner Tasche gekullert und dann bist du auf einmal wieder zu dir gekommen.«
    »Meine Güte«, keuchte Percy. Das Gefühl, aus vergiftetem Wackelpudding zu bestehen, wurde langsam schwächer, und er spürte, wie wieder Leben in seine Arme und Beine kam. Da fiel ihm noch etwas auf. »Das elektrische Kribbeln «, sagte er und stand vorsichtig auf. »Es ist weg!«
    »Womöglich hat John es ja aus dir rausgekitzelt«, meinte Claire.
    »Ich denke, das ist ein gutes Zeichen«, sagte Linda. »Vielleicht bist du ja jetzt von deiner komischen Besessenheit geheilt. Wir stehen an dem
absoluten
Onkel-Allan-Ort, und wenn du dich hier ohne dein Kribbeln aufhalten kannst, bist du es bestimmt für immer los.«
    »Ich hätte nichts dagegen«, sagte Percy und sah sich um. Er wusste, dass er etwas Schlimmes gedacht hatte, als er in den Raum getreten war, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern, was es gewesen war. Oder hatte er etwas
gesehen
? Hatte er irgendein furchtbares Detail in dem Labor entdeckt, das den anderen nicht gleich aufgefallen war?
    Percy schaute sich um.
Das
war also das wirkliche Labor von Allan Darkmoor – der Raum weiter oben war nur so etwas wie ein Studierzimmer gewesen. Dieser Raum hier unten ähnelte dem Laboratorium in dem Roman
Das Kabinett des Doktor Satanikus
schon wesentlich mehr. Er hatte schmucklose, nackte Wände, die aus dunkelroten Ziegelsteinen gemauert waren, und eine hohe, gewölbeartige Decke, an der ein alter Kronleuchter hing, der noch mit Wachskerzen bestückt war. Sie waren schon ziemlich weit heruntergebrannt. Auf einem riesigen Stahltisch standen Unmengen von Reagenzgläsern, Kolben und anderen chemischen Apparaten. Auf einem zweiten Tisch lagen Papiere und mehrere Notizbücher. Percy nahm eines der Hefte in die Hand und blätterte es durch. Auch diese Seiten waren mit Allan Darkmoors kleinen Druckbuchstaben gefüllt. Auf den ersten Blick schienen es Formeln und Wortgruppen zu sein, aber Percy kannte weder die merkwürdigen Zeichen der Formeln noch kam er darauf, was die Wörter zu bedeuten hatten.
    »Vielleicht sollten wir uns ein wenig beeilen«, meinte Claire, die gerade ein Regal durchsuchte und sich über die Schulter
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