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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Autoren: Christian Loeffelbein
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Fenster unmöglich eine Witterung aufnehmen konnte.
    »Meine Güte!«, entfuhr es John. Der kauernde Schatten war auf einmal aufgesprungen und ins Torhaus gelaufen!
    »Das muss der elende Spion der McMurdochs sein, der das Rezept von unserer Worcestershire-Sauce klauen will!«, rief Claire aufgeregt. »Los, den schnappen wir uns!«
    Jim bellte ein paarmal und schien sich sehr darüber zu freuen, dass etwas Aufregendes passierte. Ganz im Gegensatz zu John. »Ich mache da nicht mit«, weigerte er sich. »Als wir letzte Woche auf eigene Faust Brendas Mörder schnappen wollten, ist Percy fast im Moor versunken und dann … He, jetzt wartet auf mich! Ihr könnt mich doch nicht allein zurücklassen!«
    »Wenn wir uns nicht beeilen, entwischt er uns!«, schrie Claire und stürmte die Treppe hinunter. »Kommt, wir nehmen den Seitenausgang«, entschied sie, als sie unten angekommen waren, und öffnete ein Fenster, das sich als eine Art Balkontür entpuppte. Dahinter befand sich ein schmaler Vorsprung, von dem aus eine steile Wendeltreppe ins Erdgeschoss führte. Der Wind pfiff so kalt zu ihnen herein, dass sogar Claire kurz innehielt.
    »Ihr braucht gar nichts zu sagen«, meinte sie gereizt, als sie in die Gesichter ihrer Freunde blickte. »Wo kriegen wir in den nächsten fünf Sekunden Mäntel her?«
    Linda schnipste mit den Fingern. »Warum hab ich nicht gleich daran gedacht!« Sofort sauste sie die Treppe wieder nach oben und kam wenig später mit vier dicken Wachsjacken zurück.
    »Ich habe Jasper letzten Monat dabei beobachtet, wie er mehrere Wäschekörbe voller alter Klamotten hierhergebracht hat«, erklärte sie. »Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie wichtig es ist, anderen hinterherzuspionieren«, fügte sie augenzwinkernd hinzu und folgte ihrer Schwester nach draußen.
    Auf dem Balkon stellte Percy fest, dass Johns Einwände gar nicht so falsch gewesen waren.
    »Wie sollen wir denn da runterkommen?«, fragte er zweifelnd und schaute die steile vereiste Treppe hinab, deren Stufen kaum noch zu erkennen waren. Sie sah aus wie eine Bobbahn.
    »Auf dem Hosenboden«, sagte Claire knapp. Ohne lange zu zögern, ließ sie sich fallen und verschwand in der Dunkelheit. Linda pfiff anerkennend durch die Zähne und sauste, so schnell sie konnte, hinterher. Percy seufzte. Er nahm Jim auf den Arm, warf John einen vielsagenden Blick zu und rutschte ebenfalls die vereiste Treppe hinunter.
    Der erste Teil der Strecke war gar nicht so schlimm, aber dann sah Percy, dass das Geländer auf der rechten Seite beängstigend große Lücken aufwies, durch die man ein Stockwerk in die Tiefe stürzen konnte. Inzwischen hatte er so ein Tempo erreicht, dass an Bremsen gar nicht mehr zu denken war. Er wollte John gerade »Pass auf!« zurufen, als er gegen die bröckelige Balustrade prallte, von der sich ein weiteres Stück löste und abbrach. Hinter sich hörte er einen entsetzten Schrei und sah aus dem Augenwinkel, wie John durch die Lücke zischte. Er ruderte wild mit den Armen in der Luft herum, als ob er glaubte, sich so vor dem Absturz retten zu können. Aber Percy hatte keine Zeit, sich weiter um John zu sorgen, denn gleich darauf schlitterte er in eine riesige Schneewehe hinein.
    »Pssst!«, machte Claire, nachdem Percy sich ächzend und stöhnend daraus hervorgekämpft hatte. »Für eine Geheimmission sind wir viel zu laut. Vor allem John.«
    »Er ist abgestürzt«, erklärte Percy hastig.
    Sie rannten um einen Mauervorsprung herum und erreichten eine schmale Terrasse. Dort war Linda gerade dabei, John aus einem verschneiten Bäumchen zu befreien. Er war zwar zerzaust und von oben bis unten mit Schnee paniert, aber zum Glück hatte er sich nicht verletzt.
    »Großartig«, grummelte er vor sich hin und stapfte hinter seinen Freunden her.
    Gemeinsam marschierten sie Richtung Torhaus. Je weiter sie sich vom Schloss entfernten, desto finsterer wurde es. Claire setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und schaute sich immer wieder nach allen Seiten um. Als John plötzlich einen erstaunten Laut von sich gab, zuckte sie zusammen.
    »Musst du uns so erschrecken!«, ärgerte sie sich.
    »Schaut doch mal, dort!«, flüsterte John und zeigte auf eine Spur, die sich etwa drei Meter von ihnen entfernt am Rand der Balustrade entlangschlängelte.
    »Fußabdrücke«, sagte Linda.
    »Und noch ganz frisch«, stellte Percy fest, denn es hatte gerade erst aufgehört zu schneien.
    »Wir sind auf der richtigen Fährte«, wisperte Claire aufgeregt.
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