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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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zwar an Land.«
    »Auf die bizarrste Art und Weise. Wie es scheint, lüftet das Agozyen, sozusagen, den Deckel, es entfesselt die verborgensten gewalttätigen und atavistischen Regungen eines Menschen.«
    »Ja. Und das hat mich verwirrt – der gleiche Modus Operandi. Ich habe angenommen, dass die Morde alle von derselben Person verübt wurden, obwohl ich hätte begreifen müssen, dass es zwei unterschiedliche Mörder unter dem Einfluss derselben bösartigen Kraft gab – der Wirkung des Agozyens.«
    Sie waren am Einstieg zum Pfad angekommen, der den Felshang hinaufführte. Pendergast stieg ab und legte, in einer Geste des Gebets, die Hand auf den riesigen
mani
-Stein am Fuße des Hangs. Constance folgte, und sie marschierten weiter den Pfad hinauf, wobei sie die Pferde am Zügel führten. Schließlich gelangten sie oben an, durchquerten das zerstörte Dorf, umrundeten schließlich den Bergrücken und erblickten die Dächer, Türme und Befestigungsanlagen des Klosters Gsalrig Chongg. Sie passierten den mit verwitterten Knochen übersäten Geröllhang – die Geier waren verschwunden – und trafen am Kloster ein.
    Die Tür in der äußeren Natursteinmauer öffnete sich, bevor sie sie erreicht hatten. Zwei Mönche nahmen sie in Empfang; der eine führte die beiden Reitpferde fort, während Pendergast das Gepäck vom Pony lud. Er klemmte sich den Kasten unter den Arm, und dann folgten er und Constance dem zweiten Mönch durch die eisenbeschlagene Tür ins dunkle Innere des Klosters, das nach Sandelholz und Rauch duftete. Noch ein Mönch erschien mit einem Kerzenhalter aus Messing und führte sie tiefer ins Kloster.
    Sie gelangten zu dem Zimmer mit der goldenen Statue des Padmasambhava, dem Tantrischen Buddha. Unter dem Vorsitz des uralten Abts hatten sich die Mönche bereits auf den Steinbänken versammelt.
    Pendergast stellte den Kasten auf den Boden und nahm auf einer der Bänke Platz. Constance setzte sich neben ihn.
    Tsering erhob sich. »Freund Pendergast und Freund Greene«, sagte er, »wir heißen euch abermals im Kloster Gsalrig Chongg willkommen. Bitte nehmt den Tee mit uns.«
    Tassen mit gesüßtem Buttertee wurden gebracht und schweigend ausgetrunken. Dann ergriff Tsering abermals das Wort.
    »Was habt ihr uns mitgebracht?«
    »Das Agozyen.«
    »Das ist nicht sein Kasten.«
    »Der Originalkasten hat nicht überlebt.«
    »Und das Agozyen?«
    »Ist darin – im Originalzustand.«
    Schweigen. Der uralte Abt sprach, und dann übersetzte Tsering. »Der Abt würde gern wissen: Hat irgendjemand das Agozyen angeschaut?«
    »Ja.«
    »Wie viele?«
    »Fünf.«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    »Vier sind tot.«
    »Und der Fünfte?«
    »Der Fünfte war ich.«
    Als das übersetzt war, erhob sich der Abt jählings und starrte Pendergast an. Dann ging er zu ihm hinüber, packte ihn mit seiner knochigen Hand und zog ihn mit erstaunlicher Kraft hoch. Er sah ihm fest in die Augen. Minuten verstrichen, in denen man ein Streichholz hätte zu Boden fallen hören. Schließlich sprach der Abt.
    »Der Abt sagt, dies ganz außerordentlich«, übersetzte Tsering. »Du hast Dämon überwunden. Aber du bleibst beschädigt; du hast das Hochgefühl der reinen Freiheit des Bösen erlebt und wirst diese Freude nie vergessen. Wir werden dir helfen, aber wir können dich nie wieder ganz heilen.«
    »Dessen bin ich mir bewusst.«
    Der Abt verneigte sich. Er beugte sich vor, hob den Kasten auf und reichte ihn einem der anderen Mönche, der ihn davontrug. »Du hast unseren ewigen Dank, Freund Pendergast«, sagte Tsering. »Du hast eine große Tat vollbracht – und einen hohen Preis bezahlt.«
    Pendergast blieb stehen. »Ich fürchte, es ist noch nicht ganz vorbei«, antwortete er. »Ihr habt einen Dieb in eurer Mitte. Wie es scheint, hat einer eurer Mönche geglaubt, die Welt sei reif dafür, rein gewaschen zu werden, und hat einen Diebstahl des Agozyens arrangiert. Wir müssen diesen Mönch finden und ihn davon abhalten, das nochmals zu tun – andernfalls wird das Agozyen nie in Sicherheit sein.«
    Sobald das übersetzt war, drehte sich der Abt um und sah ihn mit leicht erhobenen Brauen an. Ein kurzes Zögern. Dann ergriff der Abt das Wort. Tsering wandte sich um, übersetzte. »Der Abt sagt, du hast recht, es ist nicht vorbei. Es ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Er hat mich gebeten, dir bestimmte wichtige Dinge zu sagen. Bitte setze dich.«
    Pendergast nahm Platz, der Abt ebenfalls.
    »Nachdem du weggegangen bist, haben wir
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