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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern
Autoren: C.J. Cherryh
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hatte und auf der Erde eintraf; weniger Zeit, um die nächsten Sternstationen zu erreichen - und mehr als nur Wissenschaftler kamen zu Pells Planet geströmt. Lokale Stationsgesellschaften, die sich in der Ökonomie der Sache auskannten, eilten zu diesem Stern, um nicht hinter anderen zurückzubleiben. Auch Siedler kamen, und zwei Stationen, die um weniger interessante Sterne in der Nähe kreisten, wurden gefährlich entblößt - um schließlich ganz zusammenzubrechen. Inmitten des Wachstumsausbruchs und der Umwälzung, eine Station bei Pell zu errichten, warfen ehrgeizige Leute bereits Blicke auf zwei weitere Sterne jenseits von Pell und kalkulierten mit kühler Voraussicht, denn Pell war selbst eine Quelle für erdähnliche Güter und Luxusgegenstände - eine potentielle Störung in der Richtung von Handel und Versorgung.
    Als mit ankommenden Frachtern die Nachricht auf der Erde eintraf.., bemühte man sich dort eifrig, Pell zu ignorieren. Das fremde Leben erzeugte Schockwellen in der Gesellschaft und löste moralische und politische Debatten aus, und eingedenk der Tatsache, dass die Nachricht bereits zwei Jahrzehnte alt war - als ob man noch Einfluss nehmen könne auf die Entscheidungen, die dort im DRAUSSEN getroffen wurden. Alles war außer Kontrolle.
    Anderes Leben. Das zerstörte die dem Menschen teuren Ideen von kosmischer Wirklichkeit.
    Es warf philosophische und religiöse Fragen auf und präsentierte Realitäten, angesichts derer manche lieber Selbstmord begingen, als ihnen ins Gesicht zu blicken. Kulte entstanden. Aber, wie weitere eintreffende Schiffe berichteten, die Außerirdischen von Pells Planet waren weder außerordentlich intelligent noch gewalttätig; sie bauten keine Häuser und wirkten eher wie Primaten als irgend etwas anderes, braunpelzig und nackt und mit großen, verwirrten Augen.
    Ah, seufzte der erdgebundene Mensch. Das auf den Menschen und die Erde konzentrierte Universum, an das die Erde immer geglaubt hatte, war zwar erschüttert worden, brachte sich aber selbst rasch wieder in Ordnung. Die gegen die Kompanie opponierenden Isolationisten gewannen als Reaktion auf den Schrecken an Einfluss und Zahl - und es kam zu einem plötzlichen und merklichen Einbruch im Handel.
    Die Kompanie geriet in ein Chaos. Es dauerte
lange,
Instruktionen zu schicken, und Pell wuchs, ganz außerhalb ihrer Kontrolle. Neue, nicht von der Kompanie autorisierte Stationen entstanden bei noch ferneren Sternen, Stationen mit den Namen
Mariner
und
Viking;
und sie wiederum brachten
Russells Station
und
Esperance
hervor.
    Zu dem Zeitpunkt, als die Anweisungen der Erdkompanie endlich am anderen Ende eintrafen und bereits entvölkerten näheren Stationen befahlen, diese und jene Maßnahme zur Stabilisierung des Handels zu ergreifen, waren die Befehle längst offenkundiger Unsinn.
    Tatsächlich hatte sich bereits ein neues Muster des Handels entwickelt. Pell verfügte über die erforderlichen Biostoffe. Es lag den meisten Sternstationen näher. Und Sternstation-Gesellschaften, die einmal die Erde als geliebte Mutter betrachtet hatten, sahen jetzt neue Gelegenheiten und ergriffen sie. Weiterhin wurden neue Stationen errichtet. Der Große Kreis war durchbrochen. Manche Schiffe der Erdkompanie stahlen sich davon, um mit dem NEUEN DRAUSSEN Handel zu treiben, und es gab keine Möglichkeit, sie daran zu hindern.
    Der Handel wurde fortgesetzt, wurde aber niemals mehr das, was er einmal gewesen war.
    Der Wert der Erdwaren sank, und folgerichtig kostete es die Erde immer mehr, die frühere Freigiebigkeit der Kolonien weiterhin zu erfahren.
    Ein zweiter Schock erfolgte. Eine weitere Welt lag im DRAUSSEN, entdeckt von einem wagemutigen Kauffahrer: Cyteen. Neue Stationen entwickelten sich -
Fargone
und
Paradise
und
Wyatts Station,
und der Große Kreis wurde wiederum vergrößert.
    Die Erdkompanie traf eine neue Entscheidung: ein Rückzahlungsprogramm, eine Warensteuer, um die jüngsten Verluste auszugleichen. Sie argumentierte gegenüber den Stationen mit der Gemeinschaft der Menschheit, der moralischen Schuld und der Dankbarkeit.
    Einige Stationen und Kaufleute zahlten die Steuer. Andere lehnten sie ab, besonders die Stationen jenseits von Pell und Cyteen. Die Kompanie, so behaupteten sie, habe keinen Anteil gehabt an ihrer Entwicklung und besäße demzufolge keinen Anspruch auf sie. Ein System von Zöllen und Visa wurde eingerichtet und Inspektionen gefordert, bitter abgelehnt von den Kaufleuten, die ihre Schiffe als ihr Eigentum
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