Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
führte, die unter ihrem Schutz standen. Jahrzehnte zuvor hatte es eine Zeit der Ritterlichkeit im Krieg gegeben, der quichottschen Gesten von Feinden, die Feinde retteten und unter Waffenstillstand abzogen.
    Sie waren Menschen, und die Tiefe war groß, und sie alle hatten es gewusst. Nicht mehr.
    Aus den Reihen dieser neutralen Zivilisten hatte sie die Nützlichen für sich selbst ausgesucht, eine Handvoll, die sich vielleicht anpassen würde. Von Pell würde es Proteste geben, aber sie würden ihnen nichts nützen. Kein Protest würde das jemals, weder in dieser noch in anderen Angelegenheiten. Der Krieg hatte eine weitere Schwenkung vollzogen, und jetzt gab es keine schmerzlosen Entscheidungen mehr.
    Sie bewegten sich langsam, mit dem Kriechtempo, das die Höchstgeschwindigkeit der Frachter im Realraum war, über eine Entfernung, die die
Norway
oder ihre Rider, sofern unbelastet, lichtschnell zurücklegen konnten. Sie waren gefährlich nahe an der Masse von Pells Stern hereingekommen, außerhalb der Ebene des Systems, hatten einen Sprungunfall und Zusammenstöße riskiert. Das war die einzige Methode, mit der diese Frachter Tempo machen konnten... und Leben hing davon ab, Zeit zu gewinnen.
    »Empfangen Anfluginstruktionen von Pell«, benachrichtigte sie der Kom.
    »Graff«, sagte sie zu ihrem Stellvertreter, »führ sie hinein!« Und indem sie einen weiteren Kanal einschaltete: »Di, versetze alle Truppen in Bereitschaft, volle Bewaffnung und Ausrüstung.« Sie wechselte wieder zum Kom: »Pell benachrichtigen, dass sie am besten eine Sektion evakuieren und abschließen. Konvoi informieren, dass wir jeden, der während des Anfluges die Formation verlässt, zerpusten. Sorgt dafür, dass sie es glauben!«
    »Erledigt«, sagte der Kom-Dienstälteste und fügte nach angemessener Zeit hinzu:
    »Stationsleiter in Person.«
    Der Stationsleiter protestierte. Das hatte sie erwartet. »Sie tun, was ich sage«, befahl sie ihm - Angelo Konstantin, einer
der
Konstantins von Pell. »Machen Sie die Sektion frei - oder wir tun es! Fangen Sie jetzt an, entfernen Sie alles, was Wert hat oder gefährlich ist, bis auf die nackten Wände! Und verschließen Sie die Türen und schweißen Sie die Eingangsplatten zu! Sie wissen ja gar nicht, was wir Ihnen bringen. Und wenn Sie uns aufhalten, habe ich vielleicht eine Schiffsladung Tote: das Lebenserhaltungssystem der
Hansford
funktioniert nicht mehr. Erledigen Sie alles, Mr. Konstantin, oder ich schicke die Truppen hinein! Und wenn Sie nicht alles richtig machen, Mr. Konstantin, dann werden Sie Flüchtlinge wie Schädlinge über Ihre ganze Station verstreut haben, alle ohne I.D. s und sehr verzweifelt.
    Vergeben Sie mir meine Unverblümtheit! Ich habe Leute, die in ihrem eigenen Dreck sterben. Wir haben siebentausend verängstigte Zivilisten auf diesen Schiffen, alles, was von Mariner und Russells Stern noch weggekommen ist. Sie haben keine Wahl mehr und keine Zeit. Und Sie werden mir nicht nein sagen, Sir!«
    Über die Entfernung hinweg entstand eine Pause, dauerte länger, als eigentlich nötig. »Wir haben die Evakuierung der Sektionen Gelb und Orange Dock ausgerufen, Käptn Mallory.
    Der medizinische Dienst wird zur Verfügung stehen, soweit wir ihn erübrigen können. Die Notfallmannschaften sind unterwegs. Betreffs Versiegelung der entsprechenden Bereiche haben wir verstanden. Die Sicherheitspläne werden sofort in Kraft gesetzt. Wir hoffen, dass Ihre Sorgen um unsere Bürger entsprechend groß sind. Diese Station wird dem Militär nicht erlauben, sich in Operationen unserer internen Sicherheit einzumischen oder unsere Neutralität zu gefährden, aber Unterstützung unter unserer Befehlsgewalt würde begrüßt werden. Over.
    Signy entspannte sich langsam, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und atmete leichter. »Unterstützung wird gewährt, Sir. Geschätztes Anlegen in - vier Stunden, wenn ich diesen Konvoi soweit verzögere, wie ich es nur kann. Soviel Zeit kann ich Ihnen einräumen, um alles vorzubereiten. Haben Nachrichten über Mariner Sie bereits erreicht? Sie wurde gesprengt, Sir, Sabotage. Over.«
    »Vier Stunden, verstanden. Wir haben Verständnis für die Maßnahmen, die zu ergreifen Sie uns drängen, und wir nehmen sie ernst. Wir sind bestürzt, von der Mariner-Katastrophe zu erfahren. Erbitten detaillierte Information. Des weiteren setzen wir Sie davon in Kenntnis, dass wir im Moment ein Team der Kompanie hier haben. Sie sind sehr bestürzt über diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher