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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall
Autoren: Paul Williams
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vergiß nicht, als wieviel tödlicher sich die Pelbar im Vergleich zu den Tantal erwiesen haben.«
    »Nicht aus eigenem Antrieb.«
    »Trotzdem ist es so.«
    »Wir wollen jetzt nicht weiter darüber sprechen.«
    »Gut. Möchtest du Suppe? Ich kann dir welche holen, ehe ich zur Mauer gehe, um weiterzuarbeiten.«
    Die Shumai drängten zum Aufbruch. Der Winter brach herein. Die Herdentiere hatten schon lange ihre Wanderung nach Süden angetreten, und die Shumai brannten darauf, ihr Volk einzuholen. Schließlich beschloß man, daß die Sentani wie gewöhnlich auf die Winterjagd gehen würden, aber begleitet von zwanzig Shumai, lauter jungen Männern, die begierig auf etwas Neues waren. Waldura und weitere fünfundzwanzig Männer sollten in Nordwall bleiben. Die anderen würden unter Thros Führung nach Süden ziehen, bis Pelbarigan, zusammen mit der Pelbargarde.
    Zehn Gardisten blieben den Winter über in Nordwall.
    Reming blieb da, um sich um die Pferde zu kümmern. Stantu blieb wegen Jestak, und man sah ihn oft mit Tag auf den Mauern.
    Ehe Thro aufbrach, hatte Jestak eine Unterredung mit ihm und versuchte, ihn zu überreden, er solle ihm helfen, einen Rat der Völker des Heart-Flusses zu bilden. »Ich fürchte, wir haben nicht zum letztenmal von den Tantal gehört. Wir müssen uns ihre neue Waffe beschaffen, damit wir uns dagegen verteidigen können. Nachdem wir jetzt den Anfang einer Freundschaft gemacht haben, müssen wir sie festigen, damit alle in Sicherheit sind. Wir könnten die Pelbarstädte zu Zentren für alle Völker machen und Farmen errichten, die für alle von Nutzen wären. Hast du das Fleisch nicht manchmal satt?«
    Thro lachte. »Ja«, sagte er. »Manchmal schon. Aber nicht den offenen Himmel draußen über den weiten Prärien. Hast du ihn nicht geliebt, Jestak? Ist er nicht ein Paradies?«
    Jestak dachte nach. »Ja«, erwiderte er. »Das ist er.
    Außer wenn es schneit oder in kaltem Regen. Oder in der großen Hitze. Oder wenn ich sehr hungrig bin oder gerne etwas zu lesen hätte oder Musik, oder wenn ich Eisen bearbeiten möchte, oder ...«
    Thro hob die Hand. »Genug«, sagte er. »Wir sind verschieden.«
    »Das sind wir, aber wir gehören trotzdem dem gleichen Volk an«, sagte Jestak. »Wir sind nicht länger geteilt und sollten anfangen, zu einer Einheit zu verschmelzen und Handel zu treiben, Wissen auszu-tauschen, untereinander zu heiraten und mit der Zeit vielleicht sogar gemeinsam zu regieren.«
    »Das ist mir zuviel«, sagte Thro. »Im Augenblick wenigstens. Ich muß nachdenken.«
    Im Korridor traf er Tag, die amtierende Komman-dantin der Verteidigung. Sie trug den Arm in einer Schlinge. Stantu war bei ihr. »Thro«, sagte sie müde.
    »Es geht so schnell, sich etwas zu brechen – in einem Kampf – und dann dauert es so lange, bis es wieder zusammenwächst.«
    Thro nickte. Er warf einen Blick auf Stantu. »Manches wird nie wieder wie früher«, sagte er.
    Die Pelbar hatten das Schiff im Arkan Creek gehoben und es repariert, und alle Gardisten von Pelbarigan, die zusammen mit den Shumai zurückkehrten, sollten sich für die Reise den Fluß hinunter darin zu-sammendrängen. Unterwegs entdeckten sie, daß zwei der anderen Schiffe, die man brennend zurückgelassen hatte, vergleichsweise unbeschädigt waren, wenn auch von der Ausrüstung nicht mehr viel übrig war.
    Obwohl sie keine Erfahrung als Flußschiffer hatten, gelang es ihnen, alle drei Schiffe nach Pelbarigan zu bringen, unterwegs fuhren sie sogar voll Begeisterung um die Wette. Schließlich hörten sie das Warn-horn von den Türmen von Pelbarigan, und der Gardehauptmann nahm sein eigenes Horn und blies drei lange Töne als Antwort.
    Am Ufer wurden die Gardisten von ihren glücklichen Familien empfangen. Sogar den Shumai gelang es, im Trubel der Wiedersehensfreude, einige von den jungen Frauen zu küssen, die zwar überrascht waren, sie aber in der festlichen Stimmung gewähren ließen.
    Als sie den Berg hinauf zur Stadt gingen, die viel nä-
    her am Fluß lag als Nordwall, bildeten sie einen starken Kontrast zu den unglücklichen Tantal an der Südmauer in ihren Zelten. Die Kinder schauten ihnen ängstlich entgegen. Nur die ältere Frau, deren Arm verbunden war, näherte sich den Gardisten.
    »Sagt«, sprach sie, »was ist mit unseren Männern?
    Unsere Männer. Habt ihr sie nicht mitgebracht? Was habt ihr mit ihnen gemacht?«
    »Sie sind den Winter über in Nordwall geblieben, um zu arbeiten, bis wir uns entschieden haben, was wir mit
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