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Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Titel: Pearls of Passion - Tabuloses Spiel
Autoren: Alison Tyler
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Kaffeebar, aber wir hatten niemals mehr als ein wenig Small Talk gemacht. Nur ein Verrückter würde zu einer wildfremden Person fahren und sie über ihr Sexualleben ausfragen.
    Ich machte einen Schritt vorwärts. Dann drehte ich mich um. Und ging nach Hause.
    Geduld gehört zu den wenigen Tugenden, die ich besitze. Das kommt daher, dass ich schon mein ganzes Leben immer auf die Dinge warten musste, die ich gerne haben wollte. Ich beschwere mich ja auch gar nicht. Es ist einfach so. Aber ist das vielleicht der Grund, warum ich Sonia beneide? Die Männerherzen fliegen ihr nur so zu. Selbst Liebesratgeber überschlagen sich in den Bemühungen, von ihr zu lernen. Diesmal musste ich einfach warten, bis sie endlich zu ihrem Kurs ging.
    Ihr Tagebuch lag genau dort, wo sie es sonst auch immer versteckte. Sonia würde mich sicherlich niemals verdächtigen, in ihren Sachen zu schnüffeln. Sie war so oberflächlich, dass ihr nicht einmal der Gedanke käme, dass irgendjemand in ihrem Umfeld mehr zu bieten hätte als das Offensichtliche.
    Ich setzte mich auf ihren Bettrand und bemerkte, dass meine Hände zitterten, als ich den letzten Eintrag aufschlug. Jules hatte sie zum Essen eingeladen, allerdings nicht in irgendein Restaurant, sondern bei ihm zu Hause. Kluger Junge. Vor allem angesichts Sonias seltsamer Essgewohnheiten. Es gibt nur wenige vernünftige vegane Restaurants in der Stadt. Er hatte ihr Wein eingeschenkt, was sie zwar akzeptiert, aber dennoch kein einziges Mal daran genippt hatte. Warum war sie zu ihm gegangen? In keinem ihrer bisherigen Tagebucheinträge hatte sie jemals erwähnt, dass sie zu einem Mann nach Hause gegangen wäre.
    Ihre eigenen Worte hielten die Antwort darauf für mich bereit.
    Er war ganz Gentleman und ich liebte seine Art zu sprechen. Er fand genau die richtigen Worte, um den Text, den wir gerade bearbeiteten, zu beschreiben – so elegant und eloquent.
    Was war da passiert? Sonia langweilte mich noch zwei Absätze lang mit ausschweifenden Beschreibungen über ihre Gefühle in Bezug auf den Text, den sie im Kurs besprochen hatten, und schrieb dann, dass Jules ihr angeboten habe, mit ihr gemeinsam vor dem nächsten Kurs den Text zu bearbeiten. Und dann sah ich es. Ein Wort sprang fiel mir direkt ins Auge, dick unterstrichen und in Schwarz geschrieben: Handschellen.
    Er sagte mir, dass ich schön sei, doch außer Kontrolle. Dass ich mich wie ein Tier gebärden würde, wenn ich spräche, und dass ich dabei immer durch den Raum laufen würde. Er sagte, er wolle mich fesseln, sodass ich mich nicht mehr bewegen könne. Und dann würde er sehen – würden wir sehen –, was ich noch zu sagen hätte.
    Ich ließ das Buch sinken. Das Ende der Geschichte kannte ich bereits. Sie hatte sich nicht von ihm fesseln lassen. Aber ich verspürte eine angenehme Aufregung bei dem Gedanken an diesen aufregenden, intelligenten und gleichzeitig verdorbenen Mann, dem es nicht gelungen war zu durchschauen, dass Sonia doch nicht die Art von Mädchen war, die er sich vorgestellt hatte.
    Schon das ganze Jahr über hatte ich miterlebt, wie verschiedene Männer aus diversen Gründen genau die gleiche Entdeckung gemacht hatten. Sonia war wie eine Schokoladenpraline auf dem Boden einer herzförmigen roten Pralinenschachtel – kaum biss man hinein, merkte man, dass man die falsche Praline ausgesucht hatte. Zu viel Nougat, zu viele Nüsse.
    Ich bin das genaue Gegenteil. Mein Kollege Dan charakterisierte mich Mal als DKWDS – das steht für
Du kriegst, was du siehst
. Ich bot eine einfache Ausstattung: ausgebeulte Levi’s und eine einfache Hemdbluse. Ebenso die Frisur: lange glatte Haare bis zu meiner Taille. Keine Rüschen, keine Spitze, aber schlichtes Aussehen kann ebenso sexy sein. Calvin Klein hat sein gesamtes Imperium auf geraden Schnitten und klaren Linien aufgebaut, oder? Nicht dass ich mich mit den Models auf den CK-Werbeanzeigen vergleichen will, aber ich war immer ein Fan von einfacher, effizienter Eleganz. Schwarz und Weiß. Kein Grau.
    Ich las den Absatz über das Fesseln noch einmal. Und noch mal. Widerwillig legte ich das Buch schließlich doch an den Platz zurück, an dem Sonia es immer versteckte, und ging in mein Zimmer, um mir selbst etwas Erleichterung zu verschaffen. Das war eine Fähigkeit, in der ich Sonia übertraf. Innerhalb weniger Augenblicke nahmen meine Hände die vertrauten Bewegungen auf: Eine streichelte meine Brüste, die andere kreiste langsam auf dem Stoff meines Slips, direkt über meiner
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