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Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Titel: Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)
Autoren: Adelaide Cole
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musste erst nach Madrid und habe einen Zwischenstopp in Paris eingelegt.”
    “Du bist allein hier? Das ist ja schade”, log Valérie. “Gut, dann bis morgen, Bye-bye.”
    “Bis morgen!”
    Sie beendeten das Gespräch.
    Mit dem Telefon noch in der Hand, blieb Valérie mitten im Raum stehen. Schließlich setzte sie sich langsam zwischen Stapel von Kinderkleidung, dem geöffneten Koffer und Toilettenartikeln aufs Bett. Dann erst klappte sie das Handy zu, ließ es in ihre Tasche fallen und nahm eine Packung Zigaretten heraus. Philippe mochte es zwar nicht, wenn sie rauchte, aber wenn sie es nicht übertrieb und es nur tat, wenn sie allein war, sagte er nichts.
    Sie stand auf, ging zum Fenster und öffnete es. Dann zündete sie sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Ohne wirklich etwas wahrzunehmen, schaute sie hinunter auf den Straßenverkehr und die Fußgänger und dachte daran, dass sie und Oscar sich morgen allein treffen würden.
    Sie rief sich seine Augenfarbe und seine tiefe, sexy Stimme in Erinnerung, die sie nach dem kurzen Telefonat noch im Ohr hatte. Sie schluckte und nahm einen weiteren Zug, fühlte etwas tief in ihrem Körper leise flattern, das sie so seit Jahren nicht mehr gespürt hatte: sexuelles Verlangen. Die Lust hatte in ihr geschlummert und war nun durch die Stimme eines Mannes erwacht, dem sie vor Jahren einige Stunden gegenübergesessen hatte.
    In ihrer Scham pochte es sanft, als ob auch dort etwas zum Leben erwacht war. Sie hatte Philippe nie betrogen, höchstens mal in aller Unschuld mit einem anderen Mann geflirtet. Aber … aber was fragte sie sich. Aber ihr Alltag war anstrengend, und ihr Liebesleben konnte sie bestenfalls als lauwarm bezeichnen. Sie hatte aufgegeben, auf echte Erregung zu warten, wollte Sex mit Philippe nur noch so schnell wie möglich hinter sich bringen, um endlich schlafen zu können. Das war doch kein Zustand!
    Ihre Unzufriedenheit öffnete etwas in ihr, nicht in ihrem Herzen, aber in ihrem Körper. Sie fühlte, wie in ihr etwas Geheimnisvolles aufregend zu kribbeln begann. Es war wie ein heller Strahl, der durch ihren grauen Alltag drang und auf etwas fiel, das jenseits des Ehelebens lag.
    Wie konnte das Timing für eine Auszeit nur so perfekt sein, fragte sie sich und vermied es sorgfältig, das Wort “Affäre” auch nur zu denken. Sie wollte keine Distanz zwischen sich, Phillipe und den Kindern. Aber wenn die drei Ferien machten, könnte sie sich selbst doch auch einen kleinen Urlaub zugestehen – oder etwa nicht?
    Sie verspürte auf einmal den brennenden Wunsch herauszufinden, ob Oscar Interesse an ihr hatte. War er jemand, der fremdging, wenn sich ihm die Gelegenheit bot? Plötzlich riss sie ein Sturm sexueller Erwartungen mit, ähnlich wie damals in New York. Rein körperlich lebte sie in einer kargen Wüste und hatte komplett vergessen, wie sich das Erdbeben erwachenden Verlangens anfühlte.
    Da war dieses Gefühl wieder, kündigte sich durch ein verborgenes Zittern tief in ihrem Inneren an.
    Nervös musste sie an die sinnliche Unterströmung denken, die sie damals in seiner Gegenwart gespürt hatte. Wollte er wirklich nur einen Kaffee mit ihr trinken … oder mehr? Sie würde es abwarten müssen. Und wenn ja … würde dieses “mehr” ihre Ehe gefährden? Das harmonische Familienleben mit Philippe und den Kindern? Sie beschloss, nicht nach Antworten auf diese monumentalen Fragen zu suchen. Es schien nicht notwendig.
    Valérie war noch nie jemand gewesen, der Vergnügen dabei empfand, raffinierte Pläne zu schmieden. Aber jetzt ließen sie die Umstände und ihre eigene emotionale Schwäche ein Risiko erwägen, immer in der Hoffnung, dass alles gut endete. Die Sehnsucht nach einer Pause von ihrem komplizierten Leben war überwältigend. Und Oscars unerwartetes Auftauchen fühlte sich wie ein Geschenk an:
prêt-à-porter!
    Noch immer den Blick aus dem Fenster gerichtet, dachte sie daran, wie Oscar auf sie gewirkt hatte. Bei jenem Dinner hatte sie sich insgeheim vorgestellt, wie er wohl ohne seinen eleganten Anzug aussah. Die Weise, wie sich Hose und Jackett an seinen Körper schmiegten, verriet eine schlanke, athletische Figur. Sie hatte seine rohe Sexualität gespürt. Fast erschrocken holte sie Luft, als sie daran dachte, wie unverhohlen er ihren Blick erwidert hatte.
    Und endlich drückte sie die Zigarette auf dem Fenstersims aus, schloss das Fenster und machte sich wieder daran, die Sachen für ihre Familie zu packen.
    Als der nächste Tag
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