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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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dann wandte er sich um und verließ das Schloss. Die schwere, eisenbeschlagene Tür schien sich wie von selbst vor ihm zu öffnen und glitt hinter ihm unhörbar wieder zu.
     

 
Im Bordell
     
    Es war schon Mitternacht, als ein dunkelhaariger Mann das »Chez Haga« betrat, das berüchtigtste und teuerste Bordell Londons, das sich damit brüsten konnte, selbst die ausgefallensten Wünsche seiner Kunden nicht unerfüllt zu lassen. Der neue Gast trug einen langen schwarzen Mantel, den er gemeinsam mit Hut und Handschuhen einer der leichtbekleideten jungen Frauen in die Hand drückte und es sich nicht nehmen ließ, im Vorübergehen die rosigen Brustspitzen zu zwicken, die so einladend über dem Mieder herauslugten.
    »Hast du gesehen?«, fragte eine blonde Schöne ihre Freundin, als er vorbeischlenderte, wobei seine scharfen Augen alles wahrzunehmen schienen. »Strigon ist wieder zu Besuch gekommen.« Sie standen halb verdeckt hinter einer der roten Samtportieren und beobachteten, was in dem Saal vor sich ging.
    Strigon, oder Graf Strigon, wie er sich in diesem Kreis aus Eingeweihten auch gerne nennen ließ, war ein guter Kunde. Einer von der anspruchsvollen Sorte mit sehr ausgefallenen Wünschen, der aber auch angemessen dafür bezahlte. Sein Name war fast keiner von ihnen fremd, auch wenn er das Etablissement nun schon längere Zeit nicht mehr aufgesucht hatte.
    Die schwarzhaarige Frau, die während der Abwesenheit ihrer Herrin hier die Aufsicht hatte, blinzelte nervös. »Haga möchte sicher nicht, dass wir einen guten Kunden verlieren. Am besten, ich stelle ihm einige unserer Vampirmädchen zur Verfügung, die können von ihm nicht mehr angesteckt werden.« Sie blickte fahrig zu der großen Standuhr in der Ecke, die von Säulen in der Form vergoldeter Nymphen getragen wurde. »Wenn nur Haga schon wieder hier wäre. Ich kann mich gut erinnern, dass es bei seinem letzten Aufenthalt einen richtigen Skandal gab, als er zwei der Mädchen gebissen hat. Wäre Haga nicht dazwischen gefahren, hätte er sie auf der Stelle ausgesaugt. Sollte so etwas wieder geschehen, möchte ich nicht dabei sein, wenn sie ihren Wutanfall bekommt.«
    Die Blonde zog unbehaglich die Schultern zusammen. Hagazussas Wutanfällen setzte man sich nicht freiwillig aus. Sie hatten hier zwar alle gewisse exotischere Neigungen, hatten nichts gegen einige feste Peitschenhiebe einzuwenden, aber wenn die Herrin dieses Etablissements einmal wütend wurde, dann wollte ihr keiner zu nahe kommen.
    In der Zwischenzeit war der Gast von einem der dienstbeflissenen Knaben in einen Extraraum geführt worden, zu dessen Ausstattung ein großes, einladendes Bett gehörte, dessen Baldachin von vier gedrehten vergoldeten Säulen getragen wurde, sowie eine ganze Reihe goldumrahmter Spiegel, die Hagazussa Kunden ihre erotischen Spiele auch optisch genießen ließen. An der Wand neben dem Bett befand sich ein Glasschrank, dessen Inhalt nicht nur aus einer Reihe verschiedener Peitschen und Fesseln bestand, sondern auch noch aus anderen Geräten, die dem geneigten Betrachter schon beim Ansehen ein wohliges Schaudern schenkten.
    Zwei kichernde junge Schönheiten reichten ihm ein mit Champagner gefülltes Glas. Er nahm es entgegen, nippte kurz daran und schüttete den Inhalt dann in den Kamin, dass die Flammen prasselten. »Was soll ich damit?«, fragte er gereizt. »Ist das die neue Art, wie man hier als Gast empfangen wird?«
    »Verzeihen Sie diesen kleinen Irrtum«, ließ sich eine Stimme vernehmen, deren erotisches Timbre ihn veranlasste, sich schnell umzudrehen. Vor ihm stand eine große, üppige Frau, mit vollen schwarzen Locken, die bis auf ihre Hüften hinabflossen. Sie war in ein rotes Seidenkleid gehüllt und hielt einen Kristallkelch, worin sich die Farbe ihres Kleides widerzuspiegeln schien.
    Strigon nahm ihn aus ihrer Hand entgegen und kostete, dann trank er das Glas gierig in einem Zug leer, wobei die tiefrote Flüssigkeit auf seinen Lippen kleine Perlen hinterließ. »Ausgezeichnet«, murmelte er.
    »Das frischeste Getränk, das wir derzeit zu bieten haben«, erwiderte die Schwarzhaarige.
    »Wie heißt du, meine Schöne?«
    »Mandara. Ich vertrete Hagazussa in ihrer Abwesenheit. Und wie darf ich Sie heute ansprechen?« Sie kam ein wenig näher an ihn heran, lächelte und tupfte mit dem Finger eine der roten Perlen von seinen Lippen, bevor sie ihn an ihre eigenen führte und ihn mit einem genussvollen Ausdruck ableckte.
    Der Mann sah ihr aufmerksam zu. »Mit dem
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