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Passionsfrüchtchen

Passionsfrüchtchen

Titel: Passionsfrüchtchen
Autoren: Annabel Rose
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regelmäßig mit ihrer besten Freundin zur Wochenmitte, um mit ihr zu kochen.
    „Du brauchst dich gar nicht lustig zu machen“, entgegnete Nina auf Sandras letzte Bemerkung. „Ich werde dieses Jahr richtig viel Spaß haben und vielleicht finde ich ja sogar meinen Traummann. Das steht nämlich alles in den Sternen.“ Sie zeigte Sandra ihr Horoskop.
    „Hört sich gut an“, meinte Sandra, nachdem sie es gelesen hatte. „Endlich hast du mal ein aufregendes Sexleben.“
    „Hey, was soll das heißen?“, empörte sich Nina.
    Sandra ignorierte sie. „Mal sehen, was die Sterne über mich sagen.“ Sie suchte nach ihrem Sternzeichen und las vor: „
Für Sie stehen die Beziehungen zu Ihren Mitmenschen 2009 im Mittelpunkt. Außerdem knüpfen Sie leicht neue Kontakte und intensivieren bereits bestehende Freundschaften. Auch Ihre Beziehung könnte sich jetzt in eine neue Richtung entwickeln. Eines ist sicher: Ihr Liebesleben wird in diesem Jahr ziemlich turbulent. Insbesondere im September könnte es kleinere Streitereien geben. Der Rest des Jahres verläuft aber harmonisch und auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Saturn weckt gegen Jahresende Ihr Bedürfnis nach Sicherheit
.“
    Sandra legte die Zeitschrift weg. „Beziehung? Romantik? Sicherheit?“ Sie sah Nina skeptisch an. „Die meinen wohl jemand anderen.“
    „Hey, weiß doch jeder, dass in Horoskopen nur Blödsinn steht“, versuchte Nina ihre Freundin zu trösten. „Mach dir nichts draus.“
    „Mach ich auch nicht“, erwiderte Sandra scheinbar gleichgültig.
    Sie trank einen Schluck Wein und betrachtete ihre Freundin. Sie fand Nina ausgesprochen hübsch und konnte nicht verstehen, warum es ihr so schwer fiel, neue Männer kennenzulernen. Nicht, dass Sandra mit ihrem eigenen Aussehen unzufrieden wäre. Sie hatte eine gute Figur mit den richtigen Rundungen an den richtigen Stellen und liebte es, sich so zu kleiden, dass ihre langen, wohlgeformten Beine und ihr Bauch, der flacher war, als der von Nina, gut zur Geltung kamen. Sie hatte ein hübsches Gesicht mit einer kleinen, geraden Nase, und ihr blonder Wuschelkopf sah stets so aus, als ob sie gerade eben erst aufgestanden sei. Dieser Eindruck wurde meistens noch verstärkt, wenn sie zu sprechen anfing, denn ihre Stimme hatte stets einen leicht heiseren, beinahe schon lasziven Klang. Über männlichen Zuspruch brauchte sie sich weiß Gott nicht zu beklagen. Sandras ganzer Stolz aber waren ihre Brüste. Obwohl sie letztes Jahr die dreißig überschritten hatte, war ihr Busen noch so straff und fest, dass sie den Bleistifttest jederzeit problemlos überstand. Trotzdem dachte sie manchmal, dass Nina gar nicht wusste, wie gut sie wirklich aussah. Sie waren ungefähr gleich groß, aber Sandra beneidete ihre Freundin immer wieder um ihre grünen Augen, die je nach Stimmung mal mehr, mal weniger funkelten. Ihre eigenen Augen waren braun. Eine todlangweilige Farbe, so fand sie. Und dann war da noch Ninas Kussmund, der jeden Mann schwach werden lassen musste. Sie selbst wäre bestimmt schwach geworden, wäre sie ein Mann.
    Sie waren jetzt schon seit über sechs Jahren befreundet. Trotzdem erinnerte Sandra sich noch gut daran, wie sie sich kennengelernt hatten. Nina hatte in Sandras Abteilung im Customer Service von Mertens & Mittermaier angefangen – oder M&M, wie die Firma im Allgemeinen von den Angestellten genannt wurde. Anfangs hatte Nina einen extrem schüchternen Eindruck gemacht. Aber nachdem sie warm geworden waren, waren sie unzertrennlich. Das hatte sich leider geändert, als Nina sich in Thomas verliebt hatte. Zum Glück war sie den Kerl jetzt los. Sandra hatte ihn nie leiden können. Als Thomas Nina verlassen hatte, war Nina ausgezogen, und hatte es einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass in Sandras Straße eine Wohnung frei geworden war. Seitdem sahen sie sich wieder regelmäßig, denn es genügten ein paar Schritte auf die andere Straßenseite, um sich zu treffen.
    „Sei froh, dass du Thomas endlich los bist“, sprach Sandra ihre Gedanken aus.
    „Hör auf, immer so auf Thomas herumzuhacken.“
    Sandra fiel die Kinnlade herunter. „Ich glaub einfach nicht, dass du diesen Blödmann immer noch verteidigst. Er hat dich doch nur ausgenutzt. Ich finde du solltest lieber dein Liebesleben auf Vordermann bringen. Wenn du schon unbedingt den Rest deines Lebens mit einem Mann verbringen willst, dann solltest du zumindest sicher sein, dass er ein guter Liebhaber ist.“
    „Aber Thomas war ein guter
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