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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman
Autoren: Günter Dönges
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steckt?«
    »Hier im Haus«, bestätigte der Butler.
    »Kann ich noch einen Kognak haben?« bat der Kommissar nervös. »Sie haben den Wassermann dingfest gemacht?«
    »Sie brauchen ihn nur abzuholen.«
    »Der Mann wird alles abstreiten.«
    »Ein Tonband wird ihn überführen«, sagte Parker. »Aus einer recht angeregten Unterhaltung, die auf diesem Tonband zu hören ist, geht eindeutig hervor, wer der Wassermann ist.«
    »Und wo steckt der Gangster?«
    »Er nimmt ein Bad«, schaltete sich Agatha Simpson ein. »Als gute Gastgeberin muß man ja für das Wohl seiner Gäste sorgen, denke ich.«
     
    ***
     
    Sie krochen nacheinander und auf allen vieren aus dem Wasser und blieben wie matte Fliegen dankbar liegen.
    Die beiden Motorradfahrer Oscar und Henri wirkten wie ausgelaugt und ausgewrungen.
    Paul und Jerry preßten ihre erhitzten Gesichter gegen die kühlen Steinfliesen des Vorraums und schlossen vor Erschöpfung die Augen.
    Jules Premonet, der erstaunlicherweise ein blaues Auge hatte, verlangte nach einem kühlen Trunk.
    Die Herren Francetti, Falicon und Hayden trampelten in einer wenig schönen Art und Weise über die Herzogin hinweg und rannten in den Korridor. Sie wirkten noch einigermaßen frisch.
    Caron, der Sekretär des Wassermannes, hechelte wie ein durstiger Hund und hielt sich am Fahrer des Cadillac fest.
    Der Majordomus aber wirkte erstaunlich frisch und bewies seine Klasse als Butler, wie Parker sich insgeheim eingestehen mußte. Er streifte den Cut ab und legte ihn um die nackten Schultern der Herzogin, die plötzlich irre Lachtöne von sich gab.
    »Sie haben immer so reizvolle Ideen, meine Liebe«, rief sie dann Mylady zu. »Wenn ich darf, möchte ich so etwas gern mal bei mir zu Hause wiederholen.«
    »Der Einfall gehört Ihnen, meine Liebe«, flötete Agatha Simpson ehrlich überrascht zurück. »Hoffentlich haben Sie sich amüsiert?«
    »Die Herren waren wirklich zu komisch«, sagte die Herzogin. »Sie prügelten und beschuldigten sich gegenseitig. Ich glaube, es ging um einen Wassermann. Aber da bin ich mir nicht ganz sicher.«
    »Wer ist nun der Wassermann?« fragte der Kommissar, sich an den Butler wendend.
    »Jener Herr dort!«
    Parker zeigte eindeutig auf den Fahrer des Cadillac.
     
    ***
     
    »Erfreulicherweise unterhielten Caron und der Wassermann sich fast direkt neben dem Mikrofon«, berichtete Parker, als er zu Agatha Simpson zurückgekehrt war. »Aus diesem Gespräch wurde die Rolle des Fahrers eindeutig festgestellt.«
    »Als Fahrer hatte er ja tatsächlich alle Möglichkeiten, die Wagen der Gäste zu präparieren«, meinte die Lady. »Hat der Mann gestanden?«
    »Als Caron ihn beschuldigte, der Wassermann zu sein«, sagte der Butler. »Diesem Geständnis war zu entnehmen, daß der Wassermann schon seit gut anderthalb Monaten Rauschgift verschickt. In die Dienste der Herzogin trat er vor einem halben Jahr.«
    »Und woher bezog er das Kokain?«
    »Aus türkischen Quellen«, wußte Parker zu berichten. »Damit befaßt sich bereits die Polizei, die Mylady zu größtem Dank verpflichtet ist. Es sieht so aus, als könnte eine riesige Rauschgiftorganisation zerschlagen werden.«
    »Mir geht diese Idee des Wassermanns nicht aus dem Sinn«, sagte die Engländerin versonnen.
    »Aber Mylady«, sorgte sich Kathy Porter prompt. Sie hatte das sichere Gefühl, daß Agatha Simpson sich etwas zu sehr mit dem Trick des Gangsterchefs befaßte.
    »Ich denke da zum Beispiel an Parfüm«, redete die Detektivin weiter. »Denken Sie doch an den Einfuhrzoll, wenn ich zurück nach England fahre.«
    »In der Tat ein horrender Zoll«, bestätigte der Butler gemessen.
    »Falls man sich also die erforderlichen Blechbehälter verschafft, Mister Parker, könnte man doch dieses Parfüm zollfrei nach London schaffen, nicht wahr?«
    »Wie Mylady meinen.«
    »Aber Mylady«, sorgte sich Kathy Porter, denn jetzt war prompt das eingetreten, was sie befürchtet hatte.
    »Papperlapapp«, wehrte Agatha Simpson ab. »Alle Welt schmuggelt. Glauben Sie ernsthaft, Kindchen, eine Lady müsse sich davon ausnehmen? Sie wissen also, Mister Parker, was Sie zu tun haben!«
    »Wie Mylady befehlen«, gab der Butler zurück, vergaß aber nicht, Kathy Porter beruhigend zuzuzwinkern.
     
    ENDE
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Scan: crazy2001 @ 01/2011
    Corrected: santos22

Nächste Woche erscheint
    Butler Parker AUSLESE Band 129
     
    Günter
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