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Palazzo der Liebe

Palazzo der Liebe

Titel: Palazzo der Liebe
Autoren: Lee Wilkinson
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ihnen Mittagessen ins Krankenhaus bringen. Aber am Nachmittag gehöre ich nur dir allein.“
    So viel zu dem Schwur, ihrem Verlangen nicht nachzugeben.

5. KAPITEL
    Tate würde diese Frau niemals verstehen. Am Morgen war Faith leidenschaftlich und feurig gewesen. Am Nachmittag war die Eisprinzessin zurückgekehrt. Schon wieder. Aber ihre zutiefst verwirrende, abweisende Haltung änderte nichts an seiner anhaltenden Erregung.
    In Sandys Zimmer wiegte Tate seine winzige Nichte im Arm. Derselbe Beschützerinstinkt, den er jedes Mal gespürt hatte, wenn sein Vater ihm eine seiner neugeborenen Schwestern in den Arm legte, stieg auch heute in ihm hoch. Eines Tages wollte er eigene Kinder haben, aber dazu musste er erst einmal die richtige Frau finden. Eine Frau, die ihm intellektuell das Wasser reichen konnte, ihn zum Lachen brachte und die temperamentvoll im Bett war. Vor zwei Jahren fühlte er sich noch nicht reif genug. Aber jetzt war er dafür bereit.
    War Faith diese Frau? Sehnsucht lag in ihren blauen Augen. Es war ganz offensichtlich: Faith wünschte sich ein Kind. Er vermutete, dass sie eine gute Mutter sein würde, nach dem, was David ihm von ihrer Arbeit mit Kindern als Arzthelferin erzählt hatte. Er kam zu ihr. „Willst du Anna noch Auf Wiedersehen sagen, bevor wir gehen, damit Sandy und David ihren wohlverdienten Schlaf bekommen?“
    Faith nahm ihm das Baby ab. Dabei streifte sie seine Hand, und ein Stromschlag durchzuckte ihn. Sie knuddelte Anna und gurrte Unverständliches. Tate schmolz dahin. In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass er der Vater von Faiths Kindern sein wollte. Plötzlich verstand er seinen eigenen Vater, der immer erzählt hatte, dass es für ihn Liebe auf den ersten Blick war, als er Tates Mutter begegnete. War Liebe der wahre Grund dafür, warum sie sich seit ihrem ersten Treffen magnetisch anzogen? Doch warum zog Faith sich immer wieder kühl zurück? Noch heute wollte er das herausfinden.
    Er küsste Sandy fest auf die Wange und drückte dann seinem Schwager die Hand. „Glückwunsch! Anna ist eine kleine Schönheit. Und ihr wisst ja: Ein Anruf genügt, und ich bin da, wenn ihr was braucht.“
    David verstärkte seinen Griff, beugte sich näher zu ihm hin und zischte: „Erinnerst du dich noch an deinen Trinkspruch auf unserer Hochzeit? Dito. Ich breche dir die Knochen, wenn du meiner Schwester das Herz brichst.“
    Überrascht wich Tate zurück. Er blickte hinüber zu Sandy, die ihm lächelnd zuzwinkerte. Da war definitiv eine Kuppelei im Gange. „Das habe ich bestimmt nicht vor.“ Aber er hatte die Absicht, herauszufinden, was sich hinter Faiths Eiseskälte verbarg.
    Auf dem Weg zu seinem Apartment sah er die Schatten unter ihren müden Augen und beschloss, einen Abstecher zum University Lake zu machen.
    „Wohin fahren wir?“
    „Ich dachte mir, vielleicht würdest du gerne eine kleine Bootspartie machen. Wenn das Wetter gut ist, rudere ich zweimal die Woche ein paar Bahnen auf dem See. Das macht den Kopf frei.“ Der Himmel war bedeckt, und der Bootssteg menschenleer. Er parkte den Pick-up, mietete ein Boot und ruderte mit Faith in die Mitte des Sees. Hier draußen konnte sie ihm nicht entkommen.
    „Du bist sehr gut mit Anna umgegangen.“ Faith brach das Schweigen. Sie saß ihm gegenüber im Bug.
    „Jahrelange Übung. Warum bist du eigentlich mittlerweile nicht verheiratet und hast eine eigene Familie gegründet?“
    Faith blickte ihn irritiert an. „Ich war mit meiner Ausbildung beschäftigt, und der Richtige ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.“
    Bin ich der Richtige für Faith? Tate ließ noch einmal die Tage vor Sandys Hochzeit Revue passieren. Die meiste Zeit über wa ren sie unfreiwillig zusammen gewesen. Eigentlich hatte er erwartet, dass es eine Last für ihn wäre, stattdessen war er geradezu süchtig nach ihrem strahlenden Lächeln geworden und hatte ihre intelligenten Fragen genossen, die ihn zum Nachdenken brachten. Jeden Abend fiel es ihm schwerer, sich von ihr zu trennen, bis sie schließlich die letzte Nacht miteinander verbracht hatten.
    Auch jetzt war die magnetische Anziehungskraft zwischen ihnen ungebrochen und so stark wie nie zuvor. Bei jeder Berührung durchströmte ihn ein elektrisierendes Prickeln. Oh ja, er war der Richtige für Faith King, und wenn er mit unfairen Mitteln kämpfen musste, damit sie es eingestand, sollte ihm das recht sein. „Komm her.“
    „Wie bitte?“ Sie zog die Augenbrauen hoch.
    „Setz dich hierher. Probier mal
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