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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Mara Lee
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Häuser an ihr vorbeizogen. Sie pendelte immer noch zwischen Fakt und Fiktion, fühlte sich aber so gut wie schon lange nicht mehr. Was immer auch mit ihr g e schehen war, sie musste es unbedingt ihrer Freundin erzä h len. Und zwar so schnell wie möglich.
     
     
     
     

2
     
    „Du hattest was ?“, entfuhr es Sandrine.
    „Nicht so laut.“ Vivien schüttelte den Kopf. Das kleine Café war gut besucht. Einige Leute schauten kurz auf, um sich gleich darauf wieder ihren Gesprächspartnern zu widmen. Vivien wi e derholte leise was sie gesagt hatte.
    „Ich hatte so etwas wie einen erotischen Tagtraum.“
    Sandrine grinste sie breit an. „Das nenne ich aber mal ne erfre u liche Neuigkeit, Maue r blümchen. Leg los, ich will Details.“
    „Ich bin kein Mauerblümchen. Mir fehlt bloß ein wenig Praxis. Und das auch nur in letzter Zeit.“
    „Ah, es steckt also doch eine Frau in dir. Gut zu h ö ren. Und jetzt erzähl.“
    Vivien blickte sich um, als wartete das ganze Lokal darauf, ihre G e schichte zu hören.
    „Nun lass dich nicht so bitten.“ Sandrine trommelte mit den Fi n gern auf der Tischplatte.
    Vivien zögerte. Irgendwie war ihr die Sache peinlich. Was würde ihre beste Freundin von ihr denken? Sandrine kannte sie als ruhige Frau, die mit beiden Beinen im Leben stand. Eine Dreißigjährige, die zwar an ihrer Trennung knabberte, aber dennoch nicht den Kopf hängen ließ. Und vor allem ni e mals über Intimes sprach.
    „Na schön.“
    Vivien sprang über ihren Schatten und begann ihr Erlebnis von vorletzter Nacht zu schildern. Erst zögerlich, verlor sie mit der Zeit ihre Hemmungen. Sie sparte nichts aus und gab jedes Detail preis. Je länger sie sprach, desto mehr wechselte Sandrines Gesichtsau s druck von Grinsen in blankes Staunen.
    „Weiß Gott, stille Wasser sind wahrlich tief“, brachte sie he r vor, als Vivien ihre Geschichte beendete. Sie musterte sie lange. „Sag mal, Mädchen, wann hast du das letzte Mal Sex gehabt?“
    Vivien überlegte.
    „Aha, du kannst die Frage nicht sofort beantworten. Also ist es zu lange her“, schlussfolgerte Sandrine. „Da wundert mich gar nichts mehr. Korrigiere, ich meine, es würde mich bei keiner anderen wu n dern. Aber bei dir? Miss Sauberfrau 2008 als angehende Pornodarste l lerin? Jene Frau, die sich am liebsten noch mal ein Jungfernhäutchen wachsen lassen würde, um u n befleckt in die nächste Beziehung zu gehen?“
    „Jetzt übertreibst du aber. Bloß weil ich nicht wie du jedem männl i chen Wesen mit hängender Zunge hinterher hechle, bin ich noch lange keine angehende alte Jungfer.“ Vivien protestierte e t was zu laut. Das Gemurmel im Café erstarb. Diesmal schaute tatsächlich das ga n ze Lokal in ihre Ric h tung.
    „Machen wir einen Spaziergang.“ Sie stand auf, legte ein paar Gel d scheine auf den Tisch, und wandte sich dem Ausgang zu. „Kommst du?“
    Sie spazierten in einen sonnenüberfluteten Samstagnachmittag. E i ne sanfte Brise wehte, Pärchen schlenderten Hand in Hand die Str a ßen entlang.
    „Hattest du früher schon mal solche Träume? Egal, ob Tag- oder Nacht?“
    „Höchstens ansatzweise, aber mehr auf die romantische Art. Mit Hochzeit, bildschönem Bräutigam im schwarzen Smoking, dan e ben ich im weißen Kleid.“
    „Das sieht dir auch eher ähnlich.“ Sandrine überlegte kurz. „Vie l leicht sind das Entzugserscheinungen.“
    „Sexentzugserscheinungen?“ Vivien schüttelte den Kopf.
    „Also, ich an deiner Stelle hätte welche. Und die sähen tatsäc h lich so aus wie dein Tagtraum. Wenn nicht heftiger.“
    „Es war nicht einfach nur ein Tagtraum, Sandrine, ich habe di e sen Mann gespürt. Ich kann jetzt noch seine Hände fühlen, so intensiv waren die Berührungen.“ Sie strich über ihren Arm. Sa n drine schaute sie abschätzend von der Seite an. Ihr Grinsen war einem ernsten Gesicht gewichen. Vivien blieb st e hen.
    „Du glaubst mir nicht.“
    „Nun, du musst zugeben, das klingt alles nach Fantasy. Ausgerec h net ein Gemälde weckt solche Emotionen in dir. Macht dich derm a ßen an, dass du glaubst, du warst eine zeitlang ein Teil d a von. Das ist doch Quatsch. Ich meine, es wäre dir zu gönnen, wenig s tens von einem tollen Mann zu träumen. Wenn du schon nicht Frau g e nug bist, dir endlich wieder einen zu suchen.“
    „Sind wir bei deinem Lieblingsthema angekommen?“
    „Ist doch wahr. Du läufst jetzt schon ein halbes Jahr mannlos durch die Gegend. Dabei hättest du Gelegenheit genug. Selbst dein
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