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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen
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berührte all die erogenen Zonen, deren Stimulation normalerweise garantiert zur Erektion führte. Vergebens. Ganz gleich, wie sehr sie ihn küsste und leckte – er war kein bisschen erregt.
    Mach schon, mach schon,
dachte sie.
Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.
Verschwommen nahm sie die Stimme aus dem Radio wahr. Die Psychologin, Dr. Sam, schickte sich bereits an, ihre Sendung zu beenden, mit ihrem üblichen Spruch über Liebe und Lust in dieser Stadt am Delta, und auch Father John hob den Kopf und lauschte der Radiopsychologin.
    Vielleicht lenkte sie ihn ab, und das war sein Problem. Cherie streckte die Hand nach dem Radio aus.
    »Rühr es nicht an«, knurrte er, und jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an.
    »Aber –«
    Seine Faust traf sie völlig unvermittelt, glühender Schmerz explodierte in ihrer linken Gesichtshälfte. Sie schrie. Nahm den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes wahr. Das verhieß nichts Gutes. Ganz und gar nicht. »Moment mal, du Mistkerl …«
    Wieder hob er die Faust. Sie sah es mit ihrem rasant zuschwellenden Auge.
    »Du rührst weder das Radio noch meine Brille an«, raunzte er.
    Sie versuchte, sich ihm zu entwinden. »Raus hier! Raus, zum Teufel!«
    Er versuchte, sie zu küssen.
    Sie biss ihn.
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    »Raus, du Scheißkerl! Mich schlägt keiner, kapiert? Das war’s.«
    »Noch nicht ganz, aber bald.« Er drückte sie zurück aufs Laken. Küsste sie wieder. Beinahe gewaltsam. Als ob ihre Schmerzen ihn antörnten. Es pochte in ihrer Wange, und Cherie versuchte, sich unter ihm hervorzuschlängeln, doch er hielt sie mit seinem athletischen Körper fest.
    Sie saß in der Falle. Geriet in Panik. Schlug ihn, kratzte ihn, wollte ihn wegstoßen.
    »Recht so, du Sünderin, du Fotze!«, fauchte er. »Kämpf gegen mich.«
    Seine Hände waren rau. Er biss sie in eine Brust, kniff in die andere.
    Sie schrie, und er brachte sie zum Schweigen, indem er seinen Mund auf ihren presste. Sie wollte ihn beißen, hämmerte mit den Fäusten auf ihn ein, doch er war stark. Aufgebracht. Erregt. O Gott, wie weit würde er es treiben?
    Adrenalin schoss durch ihre Adern. Und wenn er nicht aufhörte? Wenn er sie die ganze Nacht lang quälte?
    Als er erneut in ihre Brust biss, durchzuckte ein heftiger Schmerz ihren Körper.
    Sich windend fiel ihr Blick auf das Radio. Das digitale Display beleuchtete den Hundertdollarschein. Dr. Sams Stimme klang kühl und sachlich.
    Cherie verkniff sich einen Hilferuf. Stattdessen tastete sie nach der Schublade und ihrer Waffe, stieß dabei die Lampe um, trat wild um sich und spürte seine plötzlich stahlharte Erektion.
    Also würde er sie vergewaltigen.
    Das war’s, was er wollte. Hätte er nur ein Wort gesagt, hätte sie mitgespielt, doch jetzt war sie starr vor Angst.
    Bring’s einfach hinter dich und tu mir nicht weh!
    Er riss ihren Kopf vom Kissen hoch, und als er anfing, den Rosenkranz um ihren Hals festzuziehen, schrie sie aus Leibeskräften. Die scharfkantigen Perlen schnitten in ihre Haut.
    O Gott, er will mich umbringen! Ihre Angst wurde übermächtig. Sie sah in die Augen hinter der Sonnenbrille und wusste es.
    Er zurrte den Rosenkranz noch fester und stieß tief in sie hinein. Cheries Augen traten aus den Höhlen, sie bekam keine Luft. Wild schlug sie mit den Armen und kratzte, aber vergeblich. Schwärze … Alles um sie herum wurde schwarz … Ihre Lungen brannten … Ihr war, als würde ihr Herz zerspringen … Bitte, lieber Gott, hilf mir!
    Er zog die perlenbewehrte Schlinge zu. Sie röchelte. Rang nach Atem. Etwas sprudelte in ihrem Hals. Blut, o Gott, sie schmeckte ihr eigenes Blut … schon wieder.
    Dunkelheit umfing sie, und sie dachte flüchtig an ihre Tochter … Mein liebes, süßes Schätzchen …
    Er schwitzte, bohrte sich weiter in sie hinein, keuchte. Als sie schließlich aufgab, spürte sie, wie er erstarrte, und vernahm seinen kehligen, urtümlichen Schrei. Verschwommen hörte sie über sein schweres Atmen und das Dröhnen in ihrem Kopf hinweg eine andere Stimme. Weit weg. Unendlich weit weg …
    »Hier ist Dr. Sam mit einem abschließenden Wort … Pass auf dich auf, New Orleans! Gute Nacht, euch allen, und Gott segne euch. Ganz gleich, welche Sorgen euch heute quälen – morgen ist auch noch ein Tag. Träumt was Schönes …«

[home]
    1 . Kapitel
    Juli Cambrai, Louisiana
    Z
u Hause ist es doch am schönsten, zu Hause ist es doch am schönsten.
    Und jetzt drei Mal mit den Absätzen dieser rubinroten
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