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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2
Autoren: Don Winslow
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verdammte Legende.
    Nein – K2 war eine verdammte LEGENDE. Sie bauen ein Pantheon der Surfer? KK gehört dazu. Sie meißeln einen Mount Rushmore der Wellenreiter ins Felsgestein? Kellys Gesicht ist dabei. Sie schreiben eine Liste der besten Typen aller Zeiten, die je auf einem Board standen? Kelly Kuhio kommt in die Top Ten.
    Es gibt niemanden, der Kelly Kuhio kannte und ihn nichtmochte und respektierte, so ein Typ war das. Zurückhaltend, unaufdringlich, wahnsinnig cool, Kelly hatte eine Art, Leute dazu zu bringen, besser sein zu wollen, als sie waren, und viele der Jungs bei der Gentlemen’s Hour haben Geschichten über Leute auf Lager, die deshalb wirklich besser geworden sind.
    Kelly war der Inbegriff einer längst vergangenen Zeit.
    Der Zeit des surfenden Gentleman.
    Als kleiner Junge lag ihm Boone buchstäblich zu Füßen, weil Boones Mom und Dad, die beide in San Diego und K2s Heimat Kaua’i als Surfer bekannt waren, eng mit K2 befreundet waren. K2 – »Onkel K« für Boone – kam also zu ihnen nach Hause, erzählte Geschichten und Boone hielt die Klappe und spitzte die Ohren.
    Geschichten? Soll das ein Witz sein? Aus dem Mund von Kelly Kuhio? Man muss sich nur mal überlegen, was der Mann für ein Leben hatte. In Honolulu geboren, wurde er mit dreizehn hawaianischer Surfmeister. Mit dreizehn Jahren, Mann, in dem Alter sind die meisten Gremmies bestenfalls Meister im … na ja, jedenfalls nicht im Surfen.
    Und Kelly war auch kein blöder, mutierter Muskelfreak. Er war sogar eher zart gebaut und smart, hatte ein Stipendium an der Punahou School, wo er einen Einserabschluss machte. Nach der Schule zog er hoch an die Northshore, weil da die Wellen waren und K2 tüftelte aus, wie ein Board beschaffen sein muss, damit man die tückischen Tubes da oben überlebt. K2 wurde als »Mister Pipeline« bekannt und gewann die Meisterschaften so oft, dass sie praktisch nach ihm benannt wurden.
    Dann wurde ihm langweilig und er ging auf Reisen.
    K2 war der Erste, der sich in Indonesien umsah und den großartigen Pointbreak fand, der schließlich als G-Land bekannt wurde. Hätte eigentlich K-Land heißen müssen, nur dass Kelly zu bescheiden war, um dem ganzen seinenStempel aufzudrücken. Aber die ganzen Jungs, die jetzt mit der Unreconstructed Hippie Surf Safari nach Indonesien pilgern, tun dies in den Fußstapfen von K2, ob ihnen das bewusst ist oder nicht.
    Als Laird und Kalama und die anderen von der Strapped Crew anfingen, sich auf die Riesenwellen zu schwingen, und das Tow-In erfanden, ließen sie sich von K2 beraten, wie ihre Boards beschaffen sein sollten. Kelly half ihnen mit Begeisterung, aber selbst ließ er die Finger von den zwanzig Meter hohen Dingern. Damals war er schon über vierzig und er wusste, dass dies ein Spiel für junge Männer war und K2 war zu cool, um sich verzweifelt an seine Jugend zu klammern. Er musste niemandem etwas beweisen.
    Als Kelly Kuhio beschloss, nach Kalifornien zu ziehen, war das ein großes Ding. Er kam im Auftrag einer Firma für Surferkleidung, um für deren Produkte zu werben, und er blieb. Er übernahm kleinere Filmrollen, hatte ein paar öffentliche Auftritte, war aber im Prinzip vor allem einfach nur K2. Er mochte Südkalifornien, die Atmosphäre in San Diego gefiel ihm und so blieb er einfach hängen.
    Die Jungs konnten es kaum glauben, sie gingen an den Strand und da war K2, zog seine eleganten Linien, ließ es so einfach, so lässig aussehen. Er lud die anderen ein, mit ihm da draußen zu surfen – »Komm schon, Bruder, das Wasser ist wunderbar, hier ist genug Platz für alle« –, und er gab jedem, der offen dafür war, kleine Tipps (Sunnys Grundstellung auf dem Brett verschob er um acht Zentimeter, aber das machte den entscheidenden Unterschied). K2 ging es immer nur um Aloha, die Gemeinschaft, den Frieden.
    Seit seiner Kindheit war er Buddhist, seit er mit den Japanern in Honolulu zu tun gehabt hatte. Ein sehr ernsthafter Buddhist, der zwei Mal täglich im Lotussitz meditierte, aber er ließ es nie raushängen. K2 drängte niemals jemandem etwas auf, man musste ihm nur zusehen, um etwas zu lernen,und er war es auch, der Sunny auf den Buddhismus brachte, wahrscheinlich ohne es überhaupt zu merken. Sie bewunderte einfach seine Energie, seine Ausstrahlung und wollte das auch.
    Was K2 sonst noch gemacht hat?
    Er hat an einer Highschool Surfen unterrichtet.
    Überlegen Sie sich das mal. Stellen Sie sich vor, Sie spielen Baseball an der Highschool und eines Tages taucht
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