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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2
Autoren: Don Winslow
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Hank Aaron auf und bringt Ihnen die letzten Kniffe bei? Sie spielen ein bisschen Basketball und Michael Jordan bietet an, sich nachmittags und an den Wochenenden der Perfektionierung ihrer Wurftechnik zu widmen? Wollen Sie mich verarschen?!
    K2, Mister Pipeline, der Zen-Meister höchstpersönlich, zeigt den Kindern, wie man surft und wie’s richtig geht, welche Haltung man einnimmt, wie man sich benimmt, wie man andere Leute behandelt. K2, Mister Pipeline, der Zen-Meister erklärt ihnen, sie sollen Drogen und Gangs meiden. Wenn man als Kind mit K2 abhängen kann, ist es schon ganz schön cool, clean und sauber zu bleiben, noch cooler, sich von den Straßenecken fernzuhalten und absolut obercool, einfach Zeit mit dem Mann zu verbringen, Sandwiches mit Erdnussbutter und Marmelade zu essen und ein paar Akkorde auf der Ukulele zu lernen.
    Kaum zu glauben, aber K2 brachte samoanische Gangbanger dazu, Samstagmorgens mit Müllsäcken bewaffnet die Strände um O-Side herum sauberzumachen und dabei auch noch die ganze Zeit Spaß zu haben. K2, dessen volles Haar inzwischen schon silbergrau war, brachte schwarze Kids aus Golden Hill, die auf Body Boards herumschwammen, dazu, sich zu überlegen, wie sie genug Geld sparen konnten, um sich ordentliche Bretter zu kaufen. Es kam zu einem Rückgang der Bandenkriminalität, was hauptsächlich demographische Gründe hatte, aber die Polizei schrieb K2 einen Teil des Verdienstes zu.
    K2 ließ sich bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und Spendenmarathons blicken, fand immer wieder irgendein Sammlerstück, das er Schulauktionen spenden konnte, und sagte niemals nein, wenn er eine Möglichkeit sah, ja zu sagen.
    Er gehörte zur festen Besetzung der Gentlemen’s Hour von Pacific Beach, stand entweder am Strand und erzählte Geschichten oder, was häufiger vorkam, war im Wasser und schwang sich auf ein paar Wellen – sein Stil war immer noch elegant, wenn auch nicht mehr ganz so halsbrecherisch. Boone sah ihn von Zeit zu Zeit bei Jeff ’s, im Sundowner, am Strand oder bei einer Surfveranstaltung. K2 erkundigte sich immer nach seinen Eltern, und sie wechselten ein paar Worte. Ab und zu surften sie zusammen.
    Boone bewunderte ihn und sah zu ihm auf, lernte von ihm.
    Da war er nicht der Einzige – ganz San Diego liebte diesen Mann und zwar aus gutem Grund.
    Er war ein Held.
    Vielleicht sogar ein Heiliger.
    Dann kam Corey Blasingame und brachte ihn um.

10
    Es passierte draußen vor dem Sundowner.
    Was das Geschehene nur noch schlimmer macht, weil das Restaurant / die Bar / der Treffpunkt Kult ist, der Laden ist so was wie das Zentrum der gesamten Surferszene von San Diego. Verblichene Fotos, die berühmte Surfer beim Wellenreiten zeigen, zieren die Wände und die berühmten Bretter, auf denen sie es taten, hängen an der Decke.
    Aber es geht um mehr als um Sammlerstücke. Der Sundowner steht für die Brüderlichkeit – und zunehmend auch die Schwesterlichkeit – der Surfer. Er steht für die Surferethik – Frieden, Freundschaft, Toleranz, Individualität – und die philosophische These, dass Menschen, die eineLeidenschaft teilen, tatsächlich auch eine Gemeinschaft bilden. Kurz gesagt für alles, was Kelly Kuhio mit seinem Beispiel lehrte.
    In Pacific Beach versammelt sich diese Gemeinschaft im Sundowner. Um gemeinsam zu essen, zu trinken, Geschichten zu erzählen und zu lachen. Manchmal kommen auch ein paar Touristen und trinken einen über den Durst oder ein Armleuchter von der anderen Seite der Interstate 5 sucht Ärger – in solchen Fällen werden die inoffiziellen Türsteher, zu denen Boone, Dave und Tide gehören, um Hilfe gebeten –, aber Surfer machen im Sundowner nie Probleme. Sicher, auch ein Surfer trinkt vielleicht mal ein paar Bier zu viel, wird albern und blöde und muss von seinen Kumpels rausgetragen werden, ein anderer kotzt auf den Boden (siehe Mai-Tai-Abende), ein Junge versucht auf dem Tisch zu surfen und muss in der Notaufnahme verarztet werden, aber Gewalt gibt es eigentlich keine.
    Na ja, jedenfalls früher nicht.
    Die hässliche, schmerzhafte Wahrheit ist, dass bereits seit einiger Zeit Gewalt in die Surfergemeinschaft eingesickert ist, eigentlich schon seit Mitte der achtziger Jahre, als die drogenverbrämte Hippieära einer angespannteren Stimmungslage wich. Über die Jahre wurde das Gras vom Koks verdrängt, und das Koks vom Crack, Crack vom Speed und Speed vom Meth. Und Meth ist eine verdammt brutale Droge.
    Dazu kam die Übervölkerung – zu viele Leute
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