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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach
Autoren: Tom Bale
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ihn, so gut er konnte, indem er einige der Steinbrocken entfernte. »Du hast ein paar üble Wunden, aber sie bluten nicht allzu stark. Ich sehe keine offenen Brüche, es …«
    Liam machte ein würgendes Geräusch, spuckte aus und sagte: »Danke.«
    »… sieht also insgesamt nicht schlecht aus«, beendete Joe seinen Satz. Die Möglichkeit innerer Blutungen erwähnte er lieber nicht. »Ich habe jetzt nicht die Zeit, dich auszugraben, und es ist mir auch, ehrlich gesagt, lieber, wenn du an Ort und Stelle bleibst, bis ich Hilfe holen kann.«
    Liam stöhnte. »Und hinter dem Notarzt werden gleich schon die Bullen bereitstehen.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    Joe stand auf, ließ den Blick über das Trümmerfeld schweifen, das ihn umgab. Dann stieß er mit dem Fuß einen Betonbrocken zur Seite und hob den Gegenstand auf, den er darunter entdeckt hatte: Liams Pistole.
    Als er sich abwandte, drehte Liam den Kopf und rief: »Mensch, hab doch Erbarmen! Lass mich nicht hier liegen. «
    »Sei froh, dass du noch lebst.«
    »Aber ich habe irre Schmerzen.«
    »Dein Pech.«
    Joe bahnte sich vorsichtig einen Weg durch den Fitnessraum, während er die Waffe überprüfte. Er schraubte den Schalldämpfer ab und steckte ihn in die Tasche, nahm dann das Magazin heraus und sah sich den Lauf an. Die Waffe schien nicht beschädigt zu sein, es klemmte nichts,
doch Joe wollte sich nicht auf den Augenschein allein verlassen.
    Er zielte auf die Wand gegenüber und feuerte einmal, sah die Kugel ein paar Zentimeter neben dem Punkt einschlagen, den er anvisiert hatte, und beschloss, dass das gut genug war.
    Um auf die Galerie zu gelangen, stieg er auf einen Berg Schutt und packte ein Stück der Brüstung, vergewisserte sich, dass es nicht locker war, und zog sich daran hoch. Es war riskant, aber schneller, als sich bis zum Treppenhaus durchzukämpfen.
    Der Spieleraum war an manchen Stellen schwer beschädigt, an anderen auffallend wenig. Der Snookertisch war umgeworfen worden, während der leichtere Pingpongtisch weiter hinten noch stand. Es sah aus, als sei die Wucht der Explosion durch die breite Tür in der inneren, nach Norden gehenden Wand geleitet worden, wobei die Wand selbst jedoch unversehrt geblieben war. Woran lag das?
    Joe rief sich den Grundriss vor Augen, und er hatte die Antwort: der Panikraum. Seine verstärkten Wände bildeten den Kern des Hauses, und sie hatten als Barriere zwischen dem Raum, in dem sie sich befanden, und Dreamscape gewirkt. Hätten sie sich noch in der Schlafzimmersuite aufgehalten, die auf der anderen Seite des Panikraums lag, dann wären sie jetzt mit ziemlicher Sicherheit alle tot.
    Joe wandte sich nach links. Er erinnerte sich an das Letzte, was er von Felton gesehen hatte – er hatte sich von Priya wegbewegt, während sie mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte, wo die volle Wucht der Druckwelle sie von hinten erfasst hatte. Joe schätzte, dass beide irgendwo in der Nähe der Südwand gelandet sein mussten.

    Priya lag genau dort, wo Joe sie vermutet hatte. Sie war mehr als fünf Meter durch den Raum geschleudert worden und gegen die Kante eines verglasten Schranks geflogen, der verschiedene Billard – und Snookerqueues enthielt. Sie lag mit dem Gesicht nach unten, einen Arm zur Seite ausgestreckt, und ihre Finger schienen sich nach dem Loch im Boden zu strecken, durch das die Feuerwehr-Rutschstange verlief.
    Joe ging in die Hocke, um sie zu untersuchen. Der Anblick ihrer langen, dunklen Haare, deren lebendiger Glanz noch kaum verblasst war, wühlte ihn weit stärker auf, als er zugeben mochte. Behutsam hob er ihren Kopf einige Zentimeter an, um ihr Gesicht sehen zu können.
    Was er sah, ließ ihn zusammenzucken. Es löste eine unerfreuliche Erinnerung an jene Nacht aus, als er – damals noch ein junger Streifenpolizist – eine matschige Wiese nach dem abgetrennten Kopf eines Motorradfahrers hatte absuchen müssen. Er hatte ihn schließlich gefunden, und dann hatte er sich blamiert, indem er sich übergeben hatte. Jetzt unterdrückte er die aufsteigende Übelkeit, indem er sich daran erinnerte, wer Priya war und was sie getan hatte. Wenigstens war ihr ein schneller Tod vergönnt gewesen.
    Joe setzte die Suche fort und machte sich schon auf einen weiteren grausigen Fund gefasst. Er versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, dass er vielleicht in Feltons Taschen, oder auch auf seinem Handy, doch noch einen Hinweis auf Cassies Aufenthaltsort finden könnte.
    Er brauchte keine zehn Sekunden für
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