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Outback Love

Outback Love

Titel: Outback Love
Autoren: Marina Schuster
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komme morgen wieder«, versprach er. »Ruhen Sie sich aus und denken Sie inzwischen über meinen Vorschlag nach.«
     
    Wenig später stand Cameron erneut an der Anmeldung. »Bitte veranlassen Sie, dass Miss Stanton ein Einzelzimmer bekommt.«
Die Frau zuckte mit den Schultern. »Es tut mir leid Sir, aber so etwas haben wir hier nicht. Ich könnte sie in einem Raum unterbringen, der im Moment nicht belegt ist, wenn allerdings weitere Patienten kommen …«
»In Ordnung, tun Sie das«, unterbrach Cameron sie ungeduldig, »und sorgen Sie dafür, dass sie alles hat, was sie braucht, die Kosten spielen keine Rolle.«
»Natürlich Sir, ich kümmere mich darum.«
»Gut«, nickte er zufrieden, und fügte dann einer spontanen Eingebung folgend hinzu: »Ach, und geben Sie mir bitte die Heimatanschrift von Miss Stanton, ich werde ihre Familie benachrichtigen.«
Die Frau runzelte die Stirn, und für einen Augenblick sah es so aus, als wolle sie widersprechen. Doch Cameron strahlte eine solche Autorität aus, dass sie schließlich den Computer einschaltete und die Adresse auf einen Notizzettel schrieb, den sie ihm überreichte. »Aber verraten Sie niemandem, dass ich das getan habe, ich komme sonst in Teufels Küche.«
Er schenkte ihr ein charmantes Lächeln. »Natürlich nicht. Vielen Dank.«
Wenig später stand er in seinem Zimmer im ‚Augusta Courtyard Motel‘, schaute hinaus auf die Hauptstraße und fragte sich, ob er einen Fehler gemacht hatte.
Sein Gespür sagte ihm, dass an Hollys Geschichte irgendetwas nicht stimmte, oder dass sie ihm zumindest einen Teil verschwiegen hatte.
Welche Frau mit halbwegs gesundem Menschenverstand würde ihr letztes Geld ausgeben, um am anderen Ende der Welt einen Job anzutreten, ohne dass sie irgendeine Garantie dafür hatte? Und was war mit dem Vater des Babys? Falls sie tatsächlich nicht verheiratet war, musste es aber doch irgendwo einen Erzeuger geben. Hatte er sie sitzengelassen? War sie deswegen nach Australien gekommen? Um neu anzufangen und ihren Liebeskummer zu vergessen? Oder hatte sie irgendetwas auf dem Kerbholz und war auf der Flucht vor den Behörden?
Unwirsch schüttelte er den Kopf. Es gab tausend Möglichkeiten, und es war sinnlos, zu spekulieren. Vielleicht würde sie sich ihm ja anvertrauen, wenn sie erst einmal eine Weile auf Roseley Station war.
Andererseits …
Er nahm sein Handy und suchte aus dem Adressbuch die Nummer von Keith Latham heraus, einem langjährigen Freund, der eine Detektei besaß und sporadisch Aufträge für ihn erledigte.
»Cameron hier«, sagte er knapp, als Keith sich meldete. »Ich bräuchte ein paar Informationen über eine gewisse Holly Stanton. Sie ist Engländerin und wohnt in London, 37 Windermere Road.«
»Und was willst du wissen?«
»Alles, was du bis heute Abend in Erfahrung bringen kannst.«
     
    Nachdem Cameron gegangen war, lehnte Holly sich in die Kissen zurück und dachte über sein Angebot nach. Sie war ihm dankbar für seine Hilfe und Fürsorge, aber es widerstrebte ihr, ihn in ihre Probleme hineinzuziehen. Außerdem fragte sie sich, weshalb er ihr diesen Vorschlag überhaupt gemacht hatte. Kein Mann lud einfach eine wildfremde Frau ein, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Nein, überlegte sie im nächsten Moment. Er machte einen anständigen Eindruck und so attraktiv, wie er war, hatte er es bestimmt nicht nötig, sich auf diese Art sein Vergnügen zu suchen. Garantiert war er verheiratet oder hatte eine Freundin, bei seinem guten Aussehen war er gewiss nicht alleine.
Vermutlich hatte er ihr diesen Vorschlag sowieso nur aus Höflichkeit gemacht, weil er sich irgendwie verpflichtet fühlte, sich um sie zu kümmern. Sicher rechnete er damit, dass sie ablehnte, und das sollte sie wohl auch besser tun.
Andererseits hatte sie kaum eine Wahl. Wenn sie nicht mit Noah auf der Straße sitzen wollte, und das würde zweifellos geschehen, blieb ihr nichts anderes übrig, als Camerons Angebot anzunehmen.
Noah regte sich, er ballte die kleinen Hände zu Fäusten und verzog weinerlich das Gesicht. Rasch knöpfte sie den Krankenhauskittel auf und legte das Baby an ihre Brust.
Sie beobachtete ihn, wie er eifrig trank, und eine Welle der Zärtlichkeit durchströmte sie.
»Ich werde dich beschützen«, flüsterte sie, während ihr erneut Tränen in die Augen stiegen, »es wird alles gut, das verspreche ich dir.«
     

3
    Als Cameron nach dem Abendessen in sein Zimmer zurückkehrte, klappte er nervös seinen Laptop auf, und wie erwartet, fand er in
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